Internationaler Markt

Am Ölmarkt tritt ein neuer Lieferant ins Rampenlicht. Die dynamischen Veränderungen durch den Aufstieg Guyanas als bedeutender Ölexporteur sind bemerkenswert. Überraschend ist darüber hinaus ein russischer Exportrekord. Im Übrigen werden die bekannten Themen gehandelt, geopolitische Spannungen, die Bemühungen der OPEC-Plus um Preisstabilität und die Auswirkungen der US-Geldpolitik auf die Ölpreise.

Guyana hat sich mit Rekordexporten von 432.000 Barrel Rohöl pro Tag nach Europa in den Vordergrund gespielt, was direkte Auswirkungen auf den traditionellen Ölmärkt hat. Diese Entwicklung setzt die Preise für Rohöl aus Norwegens Johan-Sverdrup-Ölfeld unter erheblichen Druck, besonders in einer Zeit, in der europäische Raffinerien ihre Nachfrage aufgrund von Wartungsarbeiten reduziert haben. Die neue Sorte Payara Gold aus Guyana, die qualitativ der norwegischen Sorte ähnlich ist, verstärkt den Wettbewerb zusätzlich.

Russland hat trotz internationaler Sanktionen und Vereinbarungen zur Produktionskürzung ein neues Hoch bei den Ölexporten erreicht. Diese Entwicklung könnte das globale Angebot vergrößern und zusätzlichen Druck auf die Ölpreise ausüben. Die Überschreitung der Kürzungszusagen gegenüber der OPEC-Plus und die Wiederaufnahme der Verladungen im Hafen von Kozmino nach wetterbedingten Störungen sind Indikatoren für die Herausforderungen, mit denen der globale Ölmarkt konfrontiert ist.

Die geopolitischen Risiken, besonders in sensiblen Regionen wie dem Roten Meer, haben signifikante Auswirkungen auf die globale Ölversorgung. Viele Produzenten bevorzugen längere, aber sicherere Routen, um potenzielle Angriffe zu vermeiden. Zusätzlich haben die jüngsten Angriffe der Ukraine auf russische Öleinrichtungen das Potenzial, die globale Ölversorgung zu stören und die Preise zu beeinflussen. Die konträren Preisimpulse, die aus den Meldungen hervorgehen, erhöhen die Unsicherheit der Marktteilnehmer.

Die OPEC und ihre Partnerländer spielen eine zentrale Rolle bei der Steuerung des globalen Ölangebots. Trotz geringfügiger Anpassungen in den Prognosen zur globalen Ölnachfrage und -produktion bleibt die tatsächliche Fördermenge ein kritischer Faktor für die Preisentwicklung. Aus den gestern veröffentlichten Zahlen des Monatsberichts geht nichts wirklich Neues hervor, was für Klarheit sorgen könnte.

Die Geldpolitik der USA, insbesondere die Aussichten auf Zinsänderungen, hat bedeutende indirekte Auswirkungen auf den Ölmarkt. Die Daten zur US-Verbraucherpreisinflation im Februar belasten die Ölnotierungen, da die Inflationsrate überraschend anstieg und die Kerninflation weniger stark zurückging als erwartet. Trotzdem halten namhafte Analysten an der Prognose fest, dass die US-Notenbank im Juni mit einer Lockerung der Geldpolitik beginnen wird. Das sollte die Ölnachfrage und die Ölpreise dann beflügeln.

An den Ölbörsen geht es heute Morgen gemächlich zu. Die Notierungen schwingen um das Niveau, auf dem die Preise gestern nach einem geringen Tagesverlust in den Feierband gingen.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird zu 77,65 Dollar und das Barrel Brent zu 82,03 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 806,25 Dollar. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9148 Euro. Damit kostet der Euro 1,0931 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise bewegen sich kaum, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Sie folgen damit den Vorgaben des internationalen Markts. Die Trendkanäle werden durch die aktuelle Entwicklung in keiner Weise belästigt oder infrage gestellt. Sie weisen kurz- und mittelfristig abwärts. Aktuell ist Heizöl genauso teuer wie vor einem Jahr, obwohl zwischenzeitlich die Erhöhungen der CO2-Abgabe und der Maut auf den Preis aufgeschlagen wurden.

Die Nachfrage im Binnenmarkt ist etwas belebter als in den letzten Wochen, aber weit von einer Vollauslastung des Handels entfernt. Die Hoffnung auf günstigeres Heizöl ist nach wie vor ein Spiegelbild der tatsächlichen Preisbewegung. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Das mathematische Tiefpreissystem zeigt in allen Regionen der Republik Kaufsignale an.

Unser Satz an alle Unentschlossenen lautet: Wer spekulieren möchte, sollte die Preisbewegung eng verfolgen. Wer Sicherheit will, kauft jetzt.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil