Internationaler Markt

Brent-Rohöl bleibt auch heute in der Nähe von 82 Dollar je Barrel. Damit endet eine für den Ölmarkt relativ ereignislose Woche. Auch das anstehende OPEC-Kartellmeeting wird daran nicht viel ändern, so jedenfalls die Erwartung der meisten Beobachter. Die bestehenden Förderkürzungen werden vermutlich einfach verlängert.

Der globale Ölmarkt wirkt im Moment trotz der Risiken im Roten Meer weder über- noch unterversorgt. Die OPEC verhindert einen Preiseinbruch. Die schwache Ölnachfrage und die Abwesenheit größerer Lieferstörungen bremsen den Preisanstieg.

Am Mittwoch zeigte der Wochenbericht des US-Energieministeriums steigende Lagerbestände und schwache Nachfragewerte beim größten Ölverbraucher der Welt. Heute Morgen machen schwache Wirtschaftsdaten aus China deutlich, dass auch der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt die Hoffnungen der Ölproduzenten enttäuschen wird.

Die chinesische Wirtschaft wird zwar auch in diesem Jahr wachsen, aber der Schwerpunkt des Wachstums wirkt zunehmend kontraproduktiv. Die Formel vom „Wachstum ohne Wohlstand“ verdeutlicht das Problem. Die staatlich und kommunal dominierte Industrie und Bauwirtschaft lenkt noch immer horrende Summen in Großinvestitionen, vor allem in den energieintensiven Ausbau der Infrastruktur, der Fabriken und Immobilien, die dann kaum ausgelastet werden können. Die Ausgaben für den privaten Konsum bleiben demgegenüber vergleichsweise gering. Auf dem Papier wächst das Bruttosozialprodukt, das ja nichts anderes ist als die Summe aus Konsum, Investitionen und Außenhandelsbilanz, kräftig an, aber der greifbare Nutzen für das Land ist gering.

Das zeigen heute auch neue Zahlen der Internationalen Energieagentur. Der globale Ausstoß von CO2 stieg im letzten Jahr um 1,1 Prozent. Hinter dem Durchschnittswert liegen jedoch ganz unterschiedliche Trends: In der EU sanken die Emissionen um 9 Prozent, in den USA um 4 Prozent, aber in China stiegen die CO2-Emissionen trotz der schrumpfenden Bevölkerung um 5 Prozent. Der Klimawandel verschärft die Lage zusätzlich, denn die chinesischen Wasserkraftwerke lieferten wegen der ausbleibenden Niederschlägen weniger Strom. Zusätzliche Kohlekraftwerke mussten daher ans Netz.

Der europäische Ölhandel startet heute Morgen mit leichten Aufschlägen. Brent-Rohöl (Mai-Kontrakt) kostet aktuell 82,08 US-Dollar je Barrel. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 78,32 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasoil notiert bei 827,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9242 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,0818 Dollar.

Nationaler Markt

Heizöl ist heute minimal teurer als gestern. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen landesweiten Durchschnittspreis von 101-102 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Damit folgt der deutsche Heizölmarkt den leicht höheren Notierungen für Rohöl und Gasoil auf den internationalen Märkten.

Auch die relativ hohe Zahl von Bestellungen stützt die Preise. Sie liegen mittlerweile sogar leicht über dem Durchschnitt. Das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, bleibt auf der mittleren Position. Das mathematische Tiefpreis-System rät in vielen Regionen zum Kauf. Der Optimismus der Verbraucher ist unterdessen weiter gestiegen: Annähernd 90 Prozent der Stimmen erwarten in der täglich erhobenen Lesereinschätzung fallende Heizölpreise.

Extrem milde Temperaturen in den europäischen und amerikanischen Heizölregionen sowie die gute Versorgungslage im Ölmarkt stützen diese Erwartung. Allerdings wirken die Heizölpreise bereits recht moderat, so dass das Abwärtspotenzial begrenzt erscheint. Wer nicht spekulieren will und ohnehin bald ordern muss, sollte daher nicht zu lange abwarten.

In jedem Fall gilt jedoch: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung, auch angesichts der globalen Klimakrise und steigender CO2-Abgaben. Die Verbraucherzentralen halten zahlreiche Tipps und Empfehlungen bereit.

Quelle: esyoil