Internationaler Markt

Die Ölpreise korrigieren in der ersten Wochenhälfte abwärts. Brent notiert am Morgen knapp unter der 90-Dollar-Marke, WTI liegt knapp darüber. Die Korrektur ist von ersten Anzeichen einer Deeskalation im Russland-Ukraine-Konflikt und der Hoffnung auf mehr Öl aus dem Iran getragen. Beide Faktoren sind von Ungewissheit gekennzeichnet.

Viel Substanz haben die Hoffnungen noch nicht: Sie speisten sich gestern vor allem aus dem Optimismus des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sowie aus den fortgesetzten Verhandlungen um ein Wiederaufleben des Atomabkommens mit dem Iran. Macron hält nach seinem Treffen mit Vladimir Putin eine diplomatische Lösung im Konflikt mit Russland für möglich. Das half, die Risikoprämie an den Ölbörsen zu reduzieren. Jetzt bleiben die weiteren Gespräche abzuwarten. Die nächste Drohgebärde ist bereits erfolgt. Russland soll sechs weitere Kriegsschiffe auf den Weg ins Schwarze Meer geschickt haben.

Beim Thema Atomverhandlungen setzen die Marktteilnehmer auf die Aussicht, dass mit einer Einigung auch die Sanktionen gegen den iranischen Ölsektor aufgehoben werden. Laut Analysten stünden dem globalen Markt damit über 1 Millionen Barrel pro Tag zusätzlich zur Verfügung – eine Menge, die dringend benötigt wird, um die Nachfrage zu befriedigen. Doch die Perspektiven sind derzeit zu vage, um eine Umkehr des grundsätzlichen Aufwärtstrends an den Ölmärkten einzuläuten.

Die Marktteilnehmer haben heute auch preistreibende Impulse zu verarbeiten: Der Branchenverband API legte in der vergangenen Nacht bullische Ölbestandsdaten aus den USA vor: Die Rohöl- und Produktbestände sollen abgenommen haben. Für die weitere Markteinschätzung warten die Trader auf die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) heute Nachmittag. Zudem korrigierte die Statistikbehörde im US-Energieministerium, EIA, ihre Ölpreiserwartungen für das laufende Jahr im aktuellen Monatsbericht deutlich nach oben. Sie geht davon aus, dass die Ölbestände weltweit im Januar und Februar noch einmal gesunken sind. Realität und Hoffnung treffen sich also heute und dürften um ihre Vorherrschaft ringen.

Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen auf niedrigerem Niveau, jedoch oberhalb der Tagestiefs von gestern. Sie suchen zur Stunde ihre Richtung. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 89,42 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 90,83 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 823,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8752 Euro. Damit ist der Euro 1,1422 Dollar wert.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise haben ihren Anstieg aus der ersten Februarwoche wieder abgebaut, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Eine Abwärtskorrektur am internationalen Ölmarkt überträgt sich auf die Preise im Binnenland. Der Aufwärtstrend bleibt jedoch intakt.

Heizöl kostet heute Morgen im Bundesdurchschnitt 91,60 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Mit dem Preisrückgang sind Heizölkunden wieder optimistischer geworden. In der Lesereinschätzung erwarten 70 Prozent künftig sinkende Preise.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft, die vor allem bei denen, die ihren Vorrat auffüllen müssen zu verorten sein dürfte. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage.

Die Heizölpreistrends bleiben ernüchternd, sie weisen in den kurz-, mittel- und langfristigen Zeiträumen aufwärts.

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Die weiterhin knappe Versorgungslage auf dem internationalen Ölmarkt dürfte den Heizölpreisen wenig Spielraum nach unten lassen. Die leichte Entspannung ist von Hoffnungen getragen, die noch auf wackeligen Beinen stehen. Eine Trendumkehr ist in naher Zukunft unwahrscheinlich.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil