Internationaler Markt

Seit Wochen bewegt sich der Preis für Brent-Rohöl in einem engen Band von 60-64 Dollar je Barrel. Das zehrt offenbar an den Nerven einiger großer Ölproduzenten, die deutlich höhere Einnahmen brauchen. Gestern verlor Saudi-Arabien die Geduld und preschte mit der Ankündigung vor, im März weitere 0,4 Mio. Barrel pro Tag vom Markt zu nehmen. Das geht über die bislang vereinbarten Förderkürzungen deutlich hinaus.

Damit gewinnt Moskau den Nervenkrieg mit der OPEC, denn Rosneft & Co. bringen trotz der politischen Allianz mit dem OPEC-Kartell unverändert hohe Exportmengen auf den Markt. Auch der Irak ziert sich bisher und beschränkt seinen Beitrag auf vage Ankündigungen. Riad steht jetzt einigermaßen ratlos vor den Trümmern seiner „OPEC+“-Strategie und muss wieder die ungeliebte Rolle als einzige „Zentralbank“ der Ölwelt übernehmen.

Der Alleingang der Saudis verfehlte allerdings nicht seine Wirkung auf den Ölpreis. Er legte um drei Prozent auf 63 Dollar je Barrel zu und bewegt sich aktuell am oberen Ende des Preisbandes. Riad hofft, dass sich die Waagschale nun endgültig zugunsten der Preisbullen senkt.

Die Chancen stehen nicht schlecht: In Venezuela fällt die Ölförderung weiter. Im Vergleich zum letzten Sommer fehlen dort nun 1,1 Mio. Barrel pro Tag. Das gilt auch für den sanktionsgeplagten Iran. Hier fehlen etwa 1,2 Mio. Barrel pro Tag. Libyen wiederum ist in einem ständigen Auf und Ab und schafft es nicht, innenpolitisch auf einen stabilen Pfad zu kommen und dauerhaft mehr als eine Million Barrel zu fördern.

Selbst die Ölnachfrage spielt den Produzenten in die Hände. Gestern bestätigten die Monatsberichte von EIA (US-Energiebehörde) und dem OPEC-Sekretariat die bisherigen Schätzungen. Das befürchtete Abflauen der Weltkonjunktur macht sich noch nicht bemerkbar. Das absehbare Ende im US-Haushaltsstreit und relativ versöhnliche Töne im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit unterstützten gestern diese Einschätzungen.

Heute Morgen halten die Ölpreise das höhere Niveau vom Vortag. Die Lagerbestandsdaten des Branchenverbandes API von letzter Nacht halfen mit. Demnach sanken die Rohölbestände leicht um eine Million Barrel, während die Umfragen einen weiteren Anstieg erwartet hatten.

Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steigt im Moment auf 53,46 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl kostet 62,93 US-Dollar je Barrel. Gasöl liegt bei 588,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar notiert wenig verändert bei 0,8835 Euro. Damit steht der Euro bei 1,1315 Dollar.

Nationaler Markt

Die höheren Rohölpreise und der starke Dollar machen sich bislang kaum im Heizölmarkt bemerkbar, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die bundesdeutschen Durchschnittspreise bleiben unter 66 Euro je 100 Liter (Standardlieferung). Anscheinend werden in manchen Regionen die hohen Margen abgebaut.

Die Lieferzeiten sind immer noch lang und die Bestelltätigkeit ist lebhaft. Aber der Februar scheint immer milder zu werden. Vom befürchteten „Beast from the East“ ist nichts zu sehen. Das stärkt die Verhandlungsposition der Heizölkäufer. Die ruhige Preisentwicklung der letzten Woche lässt ebenfalls keine Hektik aufkommen.

Nicht wenige Kunden setzen sogar auf weiter nachgebende Preise. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, zeigt, dass die Zahl der Preisoptimisten recht hoch ist: 83% der Voten setzen auf fallende Preise.

Die Preischarts bekräftigen das, zumindest in der kurzfristigen Perspektive. Hier zeigt sich ein leicht fallender Preiskanal. Die mittel- und langfristige Entwicklung offenbar jedoch, dass wir uns nach wie vor in einem mehrjährigen Aufwärtstrend befinden und dass die Ruhe der letzten Wochen eher die Ausnahme darstellt.

Wer also demnächst Heizöl braucht, sollte angesichts der langen Lieferzeiten nicht lange abwarten. Die Spekulation auf niedrigere Kaufpreise ist ebenfalls nicht ohne Risiken, wie das gestrige Marktgeschehen zeigt. Die Marktentwicklung sollte also aufmerksam verfolgt werden.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil