Internationaler Markt

Auch heute steht der Kurs des Ölkartells OPEC+ im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Verschiebung des Meetings der Ölminister vom Sonntag auf den kommenden Donnerstag lässt viel Raum für Spekulationen. Im Moment geht das Gerücht herum, dass Angola das Kartell verlassen könnte, um seine Produktionsmengen selbst festlegen zu können. Auch mit Nigeria gibt es offenbar Spannungen, was allerdings nichts Neues wäre.

Völlig unterschiedliche Szenarien liegen auf dem Tisch. Gibt es bis zum Donnerstag doch eine Einigung? Bleiben die bisherigen oder kommen zusätzliche Förderkürzungen? Gibt es erneut einen Alleingang von Saudi-Arabien? Bricht das Kartell auseinander?

Die Spannung ist zumindest am Ölpreis nicht ablesbar. Die Preisbewegungen halten sich in Grenzen, da das verlängerte Thanksgiving-Wochenende in den USA den Handel stark ausdünnt. Die meisten Börsen sind geschlossen. Brent-Rohöl bleibt daher bei geringen Schwankungen in der Nähe von 81-82 Dollar je Barrel. Das wäre – wenn sich heute nichts mehr ändert – die erste Woche mit höheren Ölpreisen seit Mitte Oktober.

Auch der mehrtätige Waffenstillstand im Israel-Hamas-Krieg drückt auf die Ölpreise. Die Risikoprämie scheint zu schwinden. Doch das ist womöglich zu kurz gedacht, denn die Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah im Südlibanon sowie zwischen den US-Streitkräften und pro-iranischen Milizen im Irak und Syrien nehmen eher an Schärfe zu.

In den letzten Handelstagen haben sich die Fonds für die Ferientage abgesichert. Die Zahl der Put-Optionen sprang auf ein Allzeithoch. Sie gewinnen an Wert, wenn der Ölpreis innerhalb einer begrenzten Zeitspanne unter eine bestimmte Marke fällt. Sie werden gekauft, um Anlagestrategien, die auf steigende Ölpreise setzen, nach unten abzusichern.

Eine Krise des Ölkartells könnte die internationalen Rohölpreise in der Tat stark ins Rutschen bringen. Ähnlich wie in den Jahren 2014 oder 2020 entsteht dann ein „normaler“ Wettbewerbsmarkt, auf dem sich die Anbieter mit niedrigen Kosten durchsetzen. Die Renditen würden schrumpfen und bei guter Angebotslage verhindern, dass ganze Länder von den Gewinnen eines staatlichen Ölkonzerns finanziert werden. Genau dieses Risiko schweißt die Mitglieder des Ölkartells trotz der großen ideologischen und politischen Gegensätze innerhalb der Organisation seit über einem halben Jahrhundert zusammen.

Heute Morgen ist der Handel an den europäischen Ölbörsen wie erwartet ruhig. Brent-Rohöl kostet zum Handelsstart 81,50 US-Dollar je Barrel. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 76,54 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasoil notiert bei 827,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9164 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,0910 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise bewegen sich auch heute nur wenig. Bei fast unveränderten internationalen Vorgaben zeigt die Heizölpreis-Tendenz am Morgen einen landesweiten Durchschnittspreis von 107-108 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).

Die Zahl der täglichen Bestellungen sinkt allmählich und liegt nur noch einem durchschnittlichen Level. Wer das aktuelle Preisniveau attraktiv findet, hat wohl schon geordert. Alle anderen warten auf günstigere Gelegenheiten. Passend dazu sank das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, auf die mittlere Stufe, während die Zahl der Preisoptimisten stieg. Knapp drei Viertel der Stimmen setzen in der täglichen Lesereinschätzung auf fallende Preise.

Ob es dazu kommt, ist jedoch weiterhin unklar. Erst Ende kommender Woche wird der Kurs des Ölkartells OPEC+ klarer sein. Bis dahin werden sich die Preisschwankungen vermutlich in Grenzen halten.

In jedem Fall gilt jedoch: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der globalen Klimakrise und der demnächst wieder steigenden CO2-Abgaben. Die Verbraucherzentralen halten zahlreiche Tipps und Empfehlungen bereit.

Quelle: esyoil