Internationaler Markt

Der nahe Lockdown in Deutschland und Frankreich schickte gestern die Finanzmärkte auf Talfahrt. Das beschleunigte den Preissturz im Ölmarkt, der bereits schwach in den Tag gestartet war. Die 40-Dollar-Marke wurde rasch nach unten durchbrochen. Am Abend waren es nur noch knapp 39 Dollar, vier Prozent weniger als am Vortag. Das ist der niedrigste Stand für Brent-Rohöl seit Juni.

Zur schlechten Stimmung trugen auch die neuen Daten zu den Ölvorräten in den USA bei. Die Rohöllager wuchsen um vier Millionen Barrel. Aber dafür schrumpften die Produktlager (Benzin, Diesel, Heizöl) in etwa genauso stark und die Endnachfrage war relativ stabil. So weit, so gut, doch die Ölproduktion in den USA sprang unerwartet auf 11,1 Mio. Barrel. Das war deutlich mehr als erwartet. Es handelt sich zwar nur um erste Schätzungen, aber es reichte, um die Stimmung vollends zu ruinieren. Ein Marktgleichgewicht rückt mit solchen Zahlen in immer weitere Ferne.

Hier die Zahlen des US-Energieministeriums (DOE) und des US-Branchenverbandes (API) im

Überblick:

Rohöl: +4,6 Mio. Barrel (API) bzw. +4,3 Mio. Barrel (DOE)

Heizöl und Diesel: -5,3 Mio. Barrel (API) bzw. -4,5 Mio. Barrel (DOE)

Benzin: +2,3 Mio. Barrel (API) bzw. -0,9 Mio. Barrel (DOE)

Ölproduktion: 11,1 Mio. Barrel pro Tag (1,5 Mio. unter Vorjahreswert)

Nachfrage (4-Wochen-Durchschnitt): 18,9 Mio. Barrel pro Tag (2,4 Mio. unter Vorjahreswert)

Über Nacht blieben die Ölpreise im asiatischen Handel in der Nähe ihrer Tiefststände. Hurrikan Zeta gewann zwar an Stärke, scheint aber rasch über die Ölregionen im Süden der USA hinwegzuziehen.

Wichtiger waren neue Zahlen zur Ölnachfrage in China und Indien. Die beiden bevölkerungsreichsten Staaten der Welt halten den physischen, „realen“ Ölmarkt derzeit einigermaßen im Lot, denn der Ölverbrauch ist dort weitaus stabiler als in Europa oder in den USA. In China hat sogar der Flugverkehr wieder die Vor-Corona-Werte erreicht.

Die Ölpreisschwäche kommt eher aus dem Terminmarkt, so Experten. Dort geben die Pandemiezahlen, Lockdown-Pläne und die Wahlen in den USA den Ton an. In der Corona-Epidemie wird noch deutlicher als bisher, dass das Zentrum der Weltwirtschaft längst in Asien liegt. China, Japan, Südkorea und vor allem Taiwan haben die Pandemie längst im Griff, während sich der Westen von einem Lockdown zum nächsten hangelt.

Auch heute Morgen starten die Ölpreise in Europa erst einmal schwach. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 37,19 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 38,38 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 314,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8512 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1744 Dollar.

Nationaler Markt

Nach einigem Zögern folgen die deutschen Heizölpreise heute den schwachen internationalen Vorgaben. In der Heizölpreis-Tendenz fällt der Preis knapp unter 37 Euro je Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Damit ist das Jahrestief vom September so gut wie erreicht.

Entsprechend rege bleibt der Markt. Zahlreiche Kunden füllen ihren Tank. Sie sind doppelt motiviert durch Tiefstpreise und den Preissprung am 1.1.2021 (dazu unten im Text: „Spartipp“). Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht nun schon seit Monaten auf der zweithöchsten Stufe.

Der Preisoptimismus steigt sogar noch. Neun von zehn Stimmen (91%) rechnen in der tagesaktuellen Lesereinschätzung mit weiter fallenden Heizölpreisen. Die Preiskorridore in den Charts deuten in dieselbe Richtung. Fast überall ist ein klarer Abwärtstrend erkennbar.

Was tun? Es gilt nach wie vor, dass der Kalenderstand die Kaufentscheidung lenken sollte. Nur wer bis zum 1. Januar die neue Lieferung im Tank hat, vermeidet den Preissprung um etwa 25% zum Jahresstart.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Spartipp: Fossile Energieträger werden ab dem 1.1.2021 mit einem CO2-Aufschlag belegt. Für Heizöl beträgt er gut 8 Cent pro Liter. Darüber hinaus wird die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben. Insgesamt ist eine Preiserhöhung von 9 Cent pro Liter zu erwarten. Für eine 3.000 Liter Bestellung ergibt sich damit ein Aufschlag von 270 Euro. Planen Sie also Ihren Heizölkauf vorausschauend und behalten Sie die Lieferfristen im Blick! Für Lieferungen bis zum 31.Dezember 2020 entfallen CO2-Aufschlag und Mehrwertsteuererhöhung.

Quelle: esyoil