Internationaler Markt

Seit Tagen kennen die Ölpreise nur eine Richtung. Heute Morgen steht Brent-Rohöl noch knapp über 37 Dollar je Barrel. Damit verlor Öl in dieser Woche über 10 Prozent an Wert. Ölpreisoptimisten sind kaum noch zu finden. Wie so oft an der Börse könnte der Trend jedoch genau dann drehen, wenn niemand mehr damit rechnet.

Doch danach sieht es im Moment noch nicht aus: Während im Frühjahr noch über eine „V-Erholung“ des Ölmarktes mit scharfem Einbruch und schneller Erholung spekuliert wurde, gehen die Prognosen mittlerweile einen Buchstaben weiter. Ein „W“, oder sogar mehrere „W“ hintereinander, könnten ein passenderes Bild für dieses und nächstes Jahr abgeben.

Im Moment sind keine neuen preisstützenden Faktoren wie Hurrikane oder OPEC-Entscheidungen in Sicht. Der Hurrikan Zeta hat zwar zwei Drittel der Offshore-Produktion im Golf von Mexiko lahmgelegt, zieht nun aber abgeschwächt weiter. Immer mehr Hedgefonds wechseln daher die Pferde und spekulieren auf fallende Preise.

Die Nachrichtenlage ist offensichtlich auf ihrer Seite. Die USA melden mit 91.000 neuen Coronafällen den höchsten Tageswert seit Beginn der Pandemie. Über 1.000 Erkrankte starben in nur 24 Stunden. In Deutschland ist die Lage mit über 18.000 Neuerkrankungen nicht viel besser. Gleichzeitig kehrt Libyen auf den Ölmarkt zurück und die Schieferölfirmen in den USA bohren vermehrt neue Ölvorkommen an.

Bei der Ölnachfrage ist die Situation weniger düster. Während Europa in den Lockdown geht und der Verkehr wieder schrumpft, ignorieren die US-Amerikaner die Risiken und fahren und fliegen so viel wie seit März nicht mehr. Etwa zwei Drittel des Wirtschaftseinbruchs konnten wieder aufgeholt werden. Aber der Preis dafür ist hoch, da die steigenden Infektionszahlen früher oder später lokale Lockdowns erzwingen werden. In Ostasien wiederum ist die Ölnachfrage fast normal. Viele Ölhändler nutzen dort sogar die Gunst der Stunde und stocken zu Niedrigstpreisen ihre Lager auf.

Der Preiseffekt der asiatischen Zusatznachfrage ist aber gering. Die Trader blicken nur noch auf die Coronazahlen und vor allem auf die US-Wahlen am kommenden Dienstag. Bis dahin scheint eine Preiserholung unwahrscheinlich.

Auch heute Morgen starten die Ölpreise in Europa erst einmal schwach. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 36,13 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 37,56 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 306,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8558 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1681 Dollar.

Nationaler Markt

Nur zögerlich folgen die Heizölpreise am Morgen den schwachen internationalen Vorgaben. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt einen bundesweiten Durchschnittspreis von 36 bis 37 Euro je Liter für eine Standardlieferung (3.000 Liter). Das Mehrjahrestief vom September ist damit wieder erreicht, in manchen Regionen sogar unterschritten.

Das mathematische Tiefpreis-System wirft ein Kaufsignal für viele Städte aus. Die Verbraucher folgen der Aufforderung offenbar mit Begeisterung, denn die Zahl der Bestellungen stieg erneut. Tiefstpreise und ein naher Preissprung zum 1.1.2021 (dazu unten im Text: „Spartipp“) sind Antrieb genug.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht unverändert auf der zweithöchsten Stufe und die Lesereinschätzung zeigt ein einheitliches Abstimmverhalten wie zu alten SED-Zeiten. Über 90 Prozent der Kundschaft erwartet weiter fallende Heizölpreise. Auch die Preiskorridore in den Charts schließen sich der Einheitsmeinung an. Fast überall ist ein klarer Abwärtstrend erkennbar.

Was tun? Heute gilt noch stärker, was schon gestern galt: Das Datum sollte die Kaufentscheidung lenken. Der Preissprung um ca. 25% zum Jahresstart 2021 lässt sich nur vermeiden, wenn das Öl bis dahin im Tank ist.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Spartipp: Fossile Energieträger werden ab dem 1.1.2021 mit einem CO2-Aufschlag belegt. Für Heizöl beträgt er gut 8 Cent pro Liter. Darüber hinaus wird die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben. Insgesamt ist eine Preiserhöhung von 9 Cent pro Liter zu erwarten. Für eine 3.000 Liter Bestellung ergibt sich damit ein Aufschlag von 270 Euro. Planen Sie also Ihren Heizölkauf vorausschauend und behalten Sie die Lieferfristen im Blick! Für Lieferungen bis zum 31.Dezember 2020 entfallen CO2-Aufschlag und Mehrwertsteuererhöhung.

Quelle: esyoil