Internationaler Markt

Die Ölpreise sind heute wieder unter die Marke von 70 Dollar je Barrel für die Sorte Brent gefallen. Der Dämpfer kam vom Branchenverband API, der völlig unerwartet einen steilen Anstieg der Rohölvorräte um 5,3 Mio. Barrel meldete. Die Lagerbestände der Ölprodukte fielen zwar in der Summe noch stärker, aber die Stimmung ist jetzt erst einmal angeschlagen.

Jetzt wartet der Markt erst einmal auf die offiziellen Daten des Energieministeriums, die heute Nachmittag veröffentlicht werden. Dennoch werden einige Hedgefonds nervös. Schon vor der Ernennung des Haudegens Bolton zum neuen Nationalen Sicherheitsberater hatten sie ihre Wetten auf steigende Ölpreise noch einmal drastisch auf netto 1,3 Mrd. Barrel erhöht.

Die Saudis schmieden derweil große Pläne mit Moskau. Der Kronprinz will die kurzfristige Zusammenarbeit in eine, wie es hieß, feste Allianz über 10-20 Jahre ausbauen. Das vernehmen die Mavericks im Kreml wohl mit gemischten Gefühlen, zumal Russland ja noch nicht einmal OPEC-Mitglied ist.

Sowohl die Saudis als auch die Fonds setzen auf eine starke asiatische Ölnachfrage. Die Chinesen wollen deshalb im Terminhandel mitspielen. Seit Montag legt die neue Ölbörse in Shanghai INE einen bislang erfolgreichen Start hin. Bald werden wir wohl über Brent, WTI und Shanghai Crude berichten. Allerdings schwanken die Preise stark. Frühere Experimente Chinas scheiterten daran, dass die Ölbörsen rasch zu Zockerbuden wurden, die vom Geschehen im realen Ölmarkt weitgehend abgekoppelt war.

Auf die Ölnachfrage ist jedoch Verlass, wie auch die aktuellen Klimadaten aus Deutschland zeigen. Die Verkehrsemissionen steigen weiter an und ruinieren die deutsche Ökobilanz. Die „Freude am Fahren“ und Fliegen scheint allemal größer als die Sorgen vor dem Klimawandel. Hier heißt es ausnahmsweise: Von Nordkorea lernen! Der Diktator Kim Jong-un reiste mit dem Zug zu seiner ersten offiziellen Auslandsreise nach Peking.

Die Ölpreise machen heute Morgen die gestrigen Verluste weitgehend wett. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) fällt auf 64,80 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl gibt ebenfalls nach auf 69,76 US-Dollar je Barrel. Gasöl hält sich dank höherer Margen bei 615,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar liegt etwas stärker bei 0,8062 Euro. Damit kostet der Euro 1,2400 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise blieben in der Nähe des Jahreshochs, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Heute Morgen liegen sie fast überall zwischen 61 und 63 Euro je 100 Liter. Stabile Rohölpreise, ein etwas stärkerer Dollar und gestiegene Margen in Rotterdam verhindern einen Preisrutsch.

Die Aktivitäten im Binnenmarkt für Heizöl sind vor den Ostertagen auf dem für diese Tage üblichen niedrigen Niveau. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt allerdings eine sehr hohe Kaufbereitschaft für die nächsten Tage. Knapp 40% der Kaufinteressenten rechnen damit, dass die Heizölpreise weiter zulegen. Der ungewöhnlich hohe Anteil erklärt die Kaufbereitschaft.

Die kurz- und mittelfristigen Preischarts zeigen einen Aufwärtstrend. Man muss schon mehrere Jahre zurückgehen, um einen Abwärtstrend zu konstruieren. Die charttechnisch spannende Frage ist nun, ob das Preishoch vom Januar überschritten wird. Das wäre für Heizölverbraucher, die vor einem leeren Tank sitzen, ein sehr bedenkliches Signal.

Was tun? Wer nicht mehr viel im Tank hat und auf Nummer Sicher gehen will, könnte seinen Bedarf zumindest mit einer Teilmenge (1.000 bis 1.500 Liter) decken, denn die Lage auf den Ölmärkten ist im Moment voller Risiken. So bleibt die Chance erhalten, einen möglichen Preisrückgang zu nutzen, aber auch die Freiheit, auf einen weiteren Preissprung oder weiterhin kühle Tage nicht mehr reagieren zu müssen.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil