Internationaler Markt

Nach dem Schwächeanfall in der letzten Woche haben die internationalen Ölpreise wieder Tritt gefasst. Brent-Rohöl liegt nun wieder leicht über 40 Dollar je Barrel.

Brent & Co. ließen sich vor allem von den Aktienmärkten nach oben ziehen. Die Aussicht auf neue Konjunkturpakete auf beiden Seiten des Atlantiks hellte die Stimmung auf. Hinzu kamen überraschend starke Zahlen aus dem Einzelhandel in den USA.

Auch die News aus dem Ölmarkt stützen zunächst die Preise. Die Internationale Energieagentur IEA schätzt die Ölnachfrage in ihren aktuellen Monatsbericht etwas stabiler ein als noch im Mai. Ebenso scheint die Kartelldisziplin in der OPEC höher zu sein als gedacht. Selbst Bagdad kommt nun auf Kurs.

Trotzdem warnt die IEA vor Optimismus. Selbst wenn die Nachfrage in den kommenden Quartalen höher bleiben sollte als das Angebot, werde es noch bis mindestens 2022 dauern, bis die Öllager wieder auf ein normales Niveau geschrumpft sind.

Dazu passte dann auch der Dämpfer am Abend: Der US-Branchenverband API meldete in seinem Wochenbericht einen kräftigen Aufbau der Rohöl- und Produktenlager. Die Erwartungen an die offiziellen Lagerdaten, die wie üblich heute Nachmittag erwartet werden, sind also gedämpft.

Selbst die vagen Aussichten auf eine Normalisierung der Ölmärkte stehen unter dem Vorbehalt, dass es zu keiner zweiten Pandemiewelle im Winter kommt. In Europa und in Ostasien sind die Infektionszahlen in der Tat stark gefallen, aber der erneute Ausbruch auf dem Pekinger Gemüsemarkt zeigt, dass es auch hier jederzeit wieder losgehen kann.

In den USA gibt es bis heute keine durchgreifenden Verbesserungen, wenn man von den Katastrophenregionen New York und New Jersey einmal absieht. In großen Schwellenländern wie Brasilien, Indien, Mexiko oder auch in Russland scheinen die Behörden die Kontrolle verloren zu haben. Die dort gemeldeten Zahlen wirken unvollständig oder massiv geschönt. Das wird nicht ohne Folgen für die Weltwirtschaft und damit auch die Ölnachfrage bleiben.

Heute Morgen halten die Ölmärkte jedoch erst einmal die Gewinne vom Vortag. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 37,86 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 40,59 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 349,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8860 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1282 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise folgen den internationalen Rohölmärkten und stehen heute Morgen etwas höher, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Im Durchschnitt kostet Heizöl im Moment etwas über 44 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).

Der Heizölmarkt macht wie in den Tagen zuvor einen ruhigen Eindruck. Die Preisschwankungen halten sich im Rahmen und die sommerlichen Temperaturen lassen Überlegungen zu Heizölvorräten nicht gerade dringlich erscheinen.

Wer sich dennoch damit beschäftigt, fackelt offenbar nicht lange, denn das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, steht auf der zweithöchsten Stufe.

Dazu passt, dass nur noch 73% der Kundschaft mit fallenden Heizölpreisen rechnet, so die tagesaktuelle Umfrage. Das sind merklich weniger als in den Vortagen. Die kurz-, mittel- und langfristigen Charts sind demgegenüber optimistischer, denn sie zeigen unverdrossen in stabilen Preiskorridoren nach unten.

Was also tun? Die Heizölpreise liegen nach wie vor in der Nähe des Vierjahrestiefs. Das Preisniveau ist attraktiv. Dennoch ist eine erneute Schwäche bei den Ölpreisen gut vorstellbar, denn die Märkte wirken im Moment überoptimistisch und scheinen die Pandemie etwas aus dem Blick zu verlieren.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Übrigens: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Die Folgen sind weniger einschneidend als oft dargestellt: Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch Ersatzgeräte) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, wenn z.B. kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten unverhältnismäßig hoch wären.

Quelle: esyoil