Internationaler Markt
Die internationalen Rohölpreise hielten sich auch gestern knapp über der Marke von 40 Dollar je Barrel. Der Monatsbericht der OPEC bot keine Überraschungen. Also warteten die Händler den Wochenbericht zu den Lagerbeständen in den USA ab, um sich neu zu orientieren.
Die Zahlen, die dann am Nachmittag über den Ticker liefen, überraschten den Markt, denn sie wichen deutlich von den Vorabschätzungen des Branchenverbandes API ab. Einem kleinen Aufbau der Rohöllager stand ein Abbau bei Heizöl/Diesel und bei Benzin gegenüber.
Weniger überraschend war der deutliche Einbruch der Ölförderung von 11,1 auf 10,5 Mio. Barrel pro Tag. Hier zeigten sich die Folgen der kurzen Förderausfälle im Golf von Mexiko. Der Tropensturm Cristobal hatte die vorübergehende Evakuierung der Förderplattformen erzwungen.
Die Zahlen im Überblick:
Rohöl: +3,9 Mio. Barrel (API) bzw. +1,2 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: +0,9 Mio. Barrel (API) bzw. -1,4 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: +4,3 Mio. Barrel (API) bzw. -1,7 Mio. Barrel (DOE)
Ölproduktion (Schätzung): 10,5 Mio. Barrel pro Tag (1,7 Mio. Barrel/Tag weniger als vor einem Jahr)
Nachfrage: 17,3 Mio. Barrel pro Tag (17% weniger als vor einem Jahr)
Insgesamt reichten die Lagerdaten nicht aus, um die Marktstimmung und damit den Trend bei den Rohölpreisen zu drehen. Der etwas lustlose und unentschlossene Handel ging bis zum Abend weiter.
Der Verlauf der Corona-Pandemie bleibt das beherrschende Thema auf den Rohölmärkten. Die neuen Infektionen in Peking bremsen bereits den chinesischen Flugverkehr und damit auch den Kerosinverbrauch. Sollten die Lockdowns ausgeweitet werden, könnte das den Neustart der chinesischen Wirtschaft ausbremsen.
In den USA steht am Samstag die erste große Wahlkampfkundgebung von Präsident Trump an. Die Menschenansammlung wird die größte Indoor-Veranstaltung in den USA seit Beginn der Lockdowns sein. Epidemiologen fürchten ein „Superspreader“-Ereignis. Zahlreiche Bundesstaaten kämpfen mit steigenden Infektionszahlen, doch Washington will erneute Lockdowns zulasten der Wirtschaft verhindern. Eine zweite Welle im Herbst wird dadurch wahrscheinlicher.
Heute Morgen starten die Ölmärkte wenig verändert. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 37,78 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 40,70 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 352,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8886 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1252 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise stehen heute Morgen fast auf demselben Niveau wie gestern, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der landesweite Durchschnittspreis liegt knapp über 44 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).
Der Heizölmarkt scheint sich allmählich in die Sommerpause zu verabschieden. Die Orderflut vom Frühjahr lässt vermuten, dass viele Verbraucher ihren Bedarf bereits gedeckt haben. Die Händler können nun die überfälligen Bestellungen der letzten Wochen abarbeiten.
Kaufinteressenten schieben die Entscheidung auf. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, steht nur noch auf der mittleren Stufe.
Nur noch knapp drei Viertel (72%) der Kunden erwarten weiter fallende Heizölpreise, so die tagesaktuelle Umfrage. Das ist ein relativ niedriger Wert, der angesichts des ruhigen Marktumfeldes aber ohne Konsequenzen bleibt. Die Charts lassen sich davon ohnehin nicht beeindrucken: In der kurzen, mittleren und langen Frist deuten sie auf weiter fallende Heizölpreise.
Was tun? Die Heizölpreise sind nach wie vor auf einem attraktiven Niveau. Man muss bis zum Jahr 2016 zurückgehen, um niedrigere Notierungen zu finden. Andererseits besteht kein Grund zur Eile. Die schwache Nachfrage könnte die Preise vor allem in den notorischen „Hochpreisregionen“ Deutschlands drücken.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Übrigens: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Die Folgen sind weniger einschneidend als oft dargestellt: Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch Ersatzgeräte) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, wenn z.B. kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten unverhältnismäßig hoch wären.
Quelle: esyoil