Internationaler Markt

Die Ölpreise präsentieren sich zum Start in die Wochenmitte weicher. Obwohl noch immer 79 Prozent der US-Ölproduktion im Golf von Mexiko nach Hurrikan Ida offline sind, gewichteten die Trader preisdämpfende Faktoren zuletzt stärker.

Die Nachfragesorgen flammten gestern wieder auf. Auch wenn die wirtschaftliche Lage in Europa recht stabil wirkt, schauen die Marktteilnehmer auf die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in anderen Teilen der Welt. Damit verbunden ist stets die Befürchtung, dass Lockdowns die Nachfrage erneut schwächen könnten.

Der stützende Effekt der im August um 8 Prozent gestiegenen Rohölimporte Chinas konnte sich gestern nicht durchsetzen. Die Trader berücksichtigten bei ihrer Einschätzung, dass die Neuverteilung der Importquoten für die unabhängigen chinesischen Raffinerien die jüngste Steigerung bei den Einfuhren bewirkt haben dürfte. Sie wissen, dass Chinas Importmengen auch künftig von den politischen Entscheidungen der Staatsführung abhängen– neben der Quotenzuteilung geht es auch um eine etwaige Nutzung strategischer Reserven. Auf dieser Unsicherheit wollen sie zum jetzigen Zeitpunkt keinen Preisoptimismus aufbauen.

In der Entscheidung der Saudi-Aramco, ihre Verkaufspreise für Asien im Oktober zu senken, sehen die Marktteilnehmer offensichtlich mehr die Sorge vor einem Nachfragerückgang als das Bemühen, sich Marktanteile zu sichern.

Doch es gibt weiterhin den Einfluss der preisstützenden Faktoren, der schnell wieder an Bedeutung gewinnen könnte. Der Einschnitt für die US-Ölproduktion durch die Sturmschäden bleibt massiv. Es fehlen noch immer 1,44 Millionen Barrel Öl täglich. Bislang sind dem Markt durch die Ausfälle rund 17,5 Millionen Barrel Öl entgangen. Vagen Schätzungen zufolge dürfte die US-Ölproduktion um bis zu 30 Millionen Barrel schrumpfen bis die Bohrinseln und die Raffinerien nach vielen Wochen Reparaturarbeiten zum Normalbetrieb zurückkehren.

Zudem berichtete die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA), Iran habe die Menge an hoch angereichertem Uran drastisch angehoben und verfüge über 10 Kilogramm fast waffenfähiges Uran. Das ist eine Vervierfachung in den letzten drei Monaten. Iran verstößt so deutlich gegen die Auflagen des Wiener Atomabkommens von 2015, dass die Marktteilnehmer eine Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran auf absehbare Zeit ausschließen. Im Klartext: Niemand rechnet mit zusätzlichem Öl aus dem Iran.

Neue Impulse könnte der Markt heute vom Monatsbericht der EIA, Statistikbehörde im US-Energieministerium, bekommen. Die Trader interessieren sich vor allem dafür, wie sich der globale Ölmarkt nach Einschätzung der EIA mittel- und langfristig entwickeln wird. Sollten sich die Nachfragesorgen doch wieder beruhigen?

Ein gestiegener Dollar macht Ölkäufe aus anderen Währungsräumen aktuell weniger attraktiv und setzt die Ölfutures unter Druck. Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen auf niedrigerem Niveau als gestern. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 68,49 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 71,71 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 600,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8441 Euro. Damit ist der Euro 1,1840 Dollar wert.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben etwas, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Ob das so bleibt, hängt heute auch davon ab, wie der EIA-Bericht die mittelfristige Entwicklung am Ölmarkt einschätzt.

Heizöl kostet im Binnenland durchschnittlich 70,40 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Der Tag muss zeigen, wo die Reise preislich hingeht. Deutliche Preisrückgänge sind derzeit allerdings kaum zu erwarten.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten 61 Prozent künftig sinkende Preise.

Die kurz- und mittelfristigen Heizölpreistrends, die für eine Kaufentscheidung interessant sind, machen keine Hoffnung auf niedrigere Preise. Sie zeigen aufwärts. Abwärtsaussichten gibt es lediglich auf lange Sicht.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer seinen Tank bald füllen muss, kann mit einer Bestellung dem Risiko weiter steigender Preise aus dem Weg gehen. Beobachten Sie die Preisentwicklung und nutzen Sie günstige Preismomente.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil