Internationaler Markt

Der Allianz aus OPEC und einigen nicht dem Kartell angehörenden Ölstaaten hat ihre Produktion im Verlaufe ihres Bestehens um rund vier Prozent gekürzt. Damit hat sie bisher eine Preissteigerung von fast 150 Prozent erzielt. Kein Wunder, dass sie vom eigenen Erfolg berauscht ist. Das drückt sich darin aus, dass die Alliierten ihre Kürzungsbeschlüsse mittlerweile um den Wert von annähernd 50 Prozent übererfüllen. Wenn man mit nicht verkauftem Öl mehr erlöst als mit verkauftem Öl, kann man schon mal den Boden unter den Füßen verlieren.

Das stellte der unberechenbare Präsident der USA nun auch fest und ließ die Welt wissen, dass dieses Verhalten inakzeptabel sei. Auch diese Äußerung zeugt von mangelhaftem Realitätsbezug, denn er selbst offenbart sich derzeit als größter Ölpreistreiber. Die von ihm gewünschte Wiedereinführung der Sanktionen gegen den Iran, die Verschärfung der Sanktionen gegen Russland sowie die Androhung von Sanktionen gegen Venezuela, alles Ölstaaten der oberen Kategorie, sind derzeit die stärksten bullischen Kräfte. Ihr Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft.

Der Markt mit seinen vielen Finanzjongleuren ist auf bullisch gleichgeschaltet. Da werden Meldungen über eine explodierte Pipeline in Libyen, die für einen Entzug von 0,08 Prozent der Weltproduktion sorgt, schon mal mit einem hübschen Preisanstieg abgefeiert. Die von einem Rekord zum nächsten steigende US-Produktionsvorbereitung sowie die Produktion selbst wird hingegen nicht bepreist.

Es ist somit ratsam, sich auf weiter steigende Ölpreise einzustellen. Heute Morgen gibt es Tests an den Ölbörsen, den Jahreshöchstwert erneut zu übertreffen. Noch war keiner erfolgreich. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das der Fall sein wird.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 68,25 Dollar und das Barrel Brent zu 73,97 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 647,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8148 Euro. Damit kostet der Euro 1,2269 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise haben erneut einen Jahreshöchstwert erreicht, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Es wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht der letzte sein. Die eigentlich guten Versorgungsmöglichkeiten werden als solche derzeit bei der Preisbildung nicht gewürdigt.

Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt ist ruhig. Das gute Wetter und der gestiegene Preis haben das Interesse an Heizöl einschlafen lassen. Ein paar Käufer gibt es natürlich immer noch und es gibt Beobachter mit der Überzeugung für tiefere Preise. Auch ihre Gruppe ist mittlerweile deutlich geschrumpft. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem relativ schwachen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Preistrends sind für Verbraucher wenig verheißungsvoll. In fast allen Zeitdarstellungen geht es aufwärts. Einzig die Zehn-Jahres-Ansicht ist im Dauer-Abwärtsmodus.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie keine spekulativ eingestellte Persönlichkeit sind, verschaffen Sie sich durch einen Heizölkauf Ruhe, gegebenenfalls auch nur mit einer Teilmenge! Als Spekulant brauchen Sie sehr starke Nerven. Aktuell läuft der Preis gegen Sie. Mit einem Geduldspolster von mehreren Monaten könnten Sie eventuell noch einen Blumentopf gewinnen.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil