Internationaler Markt

Die Ölpreise rauschten gestern in der zweiten Tageshälfte noch einmal gewaltig abwärts. Immer klarer zeigt sich, dass der globale Markt weit besser versorgt ist als bislang angenommen und 2019 voraussichtlich deutlich überversorgt sein wird. Die OPEC veröffentlichte gestern Nachmittag ihren aktuellen Monatsbericht. Sie senkt darin die Prognosen zur Ölnachfrage erneut, während sie die Erwartungen für das Produktionswachstum nach oben korrigiert. Die OPEC sieht das Überangebot im kommenden Jahr noch drastischer als die EIA (Statistikbehörde im US-Energieministerium) es bereits in ihrem Monatsreport in der vergangenen Woche darlegte.

Die Preise für WTI erreichten gestern den tiefsten Stand in diesem Jahr. Brent fiel auf ein 8-Monatstief. Damit setzt sich der Kursverfall der Ölfutures an ICE und NYMEX fort. Seit Anfang Oktober gehen die Ölpreise nahezu konstant in diese Richtung. Ein schwächeres Wirtschaftswachstum, die Erwartung eines sinkenden Ölnachfragewachstums, steigende Mengen auf dem Rohölmarkt (angehobene Förderung von OPEC und Partnern sowie den USA) zusammen mit den durch Ausnahmeregelungen abgeschwächten US-Sanktionen gegen den Iran setzen die Ölpreise unter Druck.

Die OPEC-Allianz wirkt derzeit hilflos, wenn es darum geht, das Ruder herumzureißen und die Preise zu stabilisieren. Ihre Ankündigung einer Förderkürzung von 1 Million Barrel täglich scheint im Marktgeschehen wenig zu beeindrucken. Experten erwarten in dieser Woche eine weitere Zunahme der US-Rohölvorräte. Sollte sich dies bestätigen, steht weiteres Abwärtspotenzial ins Haus.

Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen zunächst leicht oberhalb der Tiefstände von gestern Abend. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 55,40 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 65,31 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 629,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8851 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1294 Dollar.

Nationaler Markt

Ein vergleichsweise leichter Windzug erfasst die Heizölpreise heute Morgen und lässt sie sinken. Er stammt vom Sturzflug der Preise am Rohölmarkt. Bei aller Freude darüber hält die aktuelle Heizölpreis-Tendenz Verbraucher in der Realität. Die Aufwärtstrends für Heizöl in Deutschland sind nach wochenlanger Kletterpartie stabil. Daran wird so leicht nicht zu rütteln sein.

An der Situation, die für das hohe Preisniveau bei Heizöl verantwortlich ist, hat sich nichts geändert. Die Versorgungslage in Deutschland bleibt schwierig. Die Lieferengpässe haben sich von den Gebieten am Rhein und im Süden Deutschlands auf weitere Regionen ausgebreitet, aus denen fehlende Mengen zugekauft wurden. Neben hohen Frachtkosten führen auch Preisaufschläge für die knapper gewordene Ware Heizöl zur Teuerung.

Heute dringt der massive Preisabgang bei Rohöl auf den heimischen Markt durch und ein Teil der Aufschläge wird ausgepreist. Für Kunden, die Vorrat brauchen, um über die Wintermonate zu kommen, ist das ein kleiner Lichtblick. Sie müssen ohnehin bestellen. Mit dem Nachlass fällt das jetzt leichter, zumal im Tagesverlauf noch etwas mehr drin sein könnte. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt einen hohen Wert für die Kaufbereitschaft an. In der Lesereinschätzung erwarten 83 Prozent künftig sinkende Preise. Der jüngste Rückgang lässt wieder Hoffnung aufkeimen.

Die Preistrends für Heizöl sind jedoch nach wie vor ernüchternd. Sie zeigen in den kurz-, mittel- und langfristigen Charts aufwärts. Allein in der sehr langfristigen 10-Jahresansicht hält sich ein magerer Abwärtstrend. Eine Veränderung gibt es allerdings: Nachdem der Preis lange Zeit am oberen Rand der Trendkanäle klebte, bewegt er sich abwärts. Hier wird der Einfluss des Preiscrashs am internationalen Ölmarkt sichtbar. Kippen wird das die Situation im Binnenland jedoch nicht.

Im Norden gibt das mathematische Tiefpreis-System Kaufsignale. Nahe am Transportweg See macht sich der Preisverfall am Weltmarkt am stärksten bemerkbar.

Der Rat an alle Unentschlossenen: Stellen Sie sicher, dass Sie mit Ihrer Tankfüllung den Winter überstehen. Bestellen Sie dafür die entsprechende Teilmenge. Die Transportengpässe und die damit einhergehenden hohen Preise werden sich nicht so schnell auflösen.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil