Internationaler Markt

Die Überlegungen der OPEC, ihre Produktion ab Januar zu senken, um Angebot und Nachfrage auf dem globalen Ölmarkt in Balance zu bringen, sind gestern ins Blickfeld der Marktteilnehmer gerückt. Mit dem IEA-Bericht bestätigte am Vormittag der dritte Monatsreport eine zunehmende Überversorgung im kommenden Jahr. Aus informierten Kreisen sickerte durch, dass die OPEC inzwischen darüber diskutiert, bis zu 1,4 Million Barrel täglich vom Markt zu nehmen. Das ist eine Menge, die das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage annähernd ausgleichen könnte. Die Herausforderung ist, weder in die eine noch in die andere Richtung zu überspannen. Im Ölgeschäft, das so wenig vorhersagbar ist und von vielen Einflüssen bewegt wird, ist das ein schwieriges Unterfangen. Gestern zumindest beendeten diese Nachrichten den Kursrutsch an ICE und NYMEX.

Die Ölfutures bleiben dennoch unter Druck. Das American Petroleum Institute (API) meldete am späten Abend eine massive Zunahme der Rohölreserven in den USA für die abgelaufene Woche. Das spricht für weiteres Abwärtspotenzial, wenn das Department of Energy (DOE) diese Daten heute um 17 Uhr in seinem offiziellen Wochenbericht bestätigen sollte. Die US-Ölbestandsdaten sind wegen eines US-Feiertages einen Tag später dran als gewohnt.

An den Ölbörsen haben sich die Kurse nach dem rasanten Abgang vom Dienstag gestern wieder gefangen und einen kleinen Teil der Verluste ausgeglichen. Heute früh bewegen sich die Futures in enger Spanne mit leichter Tendenz aufwärts.

Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 56,20 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 66,27 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 642,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8824 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1329 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise ziehen heute Morgen in Deutschland vielerorts wieder an. Der Preisnachlass war zunächst von kurzer Dauer. In der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zeigt sich ein leichter Aufwärtshaken. Für alle, die dringend Heizöl benötigen, ein Signal zum Kaufen.

Für Heizölkunden in Deutschland bleibt die Situation durch die angespannte Versorgungslage unerfreulich. Fallende Preise brachten gestern einen kurzen Lichtblick. Nachdem der internationale Ölmarkt mit seinem Abwärtstrend über lange Zeit kaum Einfluss auf die Preise hierzulande ausüben konnte, erschien damit doch wieder etwas möglich. Das sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Binnenland weiterhin Lieferengpässe das hohe Preisniveau bei Heizöl stützen. Die niedrigen Pegelstände des Rheins und seiner Nebenflüsse haben eine Kettenreaktion ausgelöst, die weiter wirken wird. Ein viel genutzter Transportweg ist ausgefallen. Der lässt sich weder über die Schiene noch über die Straße ersetzen. Es fehlen schlicht die nötigen Kapazitäten dafür. Neben hohen Frachtkosten führen auch Preisaufschläge für die knapper gewordene Ware Heizöl zur Teuerung.

Heute verhalten sich die Kunden zunächst abwartend. Sie dürften darauf hoffen, dass Impulse von den Ölbörsen im Tagesverlauf doch wieder für Nachlass sorgen könnten. Den Markt heute diesbezüglich zu beobachten, ist für alle, die Heizöl benötigen, eine gute Idee. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt einen mittleren Wert für die Kaufbereitschaft an. In der Lesereinschätzung erwarten 89 Prozent künftig sinkende Preise. Der jüngste Rückgang lässt wieder Hoffnung aufkeimen.

Die Preistrends für Heizöl bleiben jedoch nach wie vor eher ernüchternd. Sie zeigen in den mittel- und langfristigen Charts stabil aufwärts. Durch den jüngsten Preiscrash am internationalen Ölmarkt hat sich die 3-Monatsansicht allerdings verändert. Die Konstellation zeigt einen möglichen Trendwechsel an. Voraussetzung dafür wären weiter sinkende Preise. In der sehr langfristigen 10-Jahresansicht hält sich ein magerer Abwärtstrend.

Im Norden gibt das mathematische Tiefpreis-System Kaufsignale. Nahe am Transportweg See macht sich der Preisverfall am Weltmarkt am stärksten bemerkbar.

Der Rat an alle Unentschlossenen: Stellen Sie sicher, dass Sie mit Ihrer Tankfüllung den Winter überstehen. Bestellen Sie dafür die entsprechende Teilmenge. Die Transportengpässe und die damit einhergehenden hohen Preise werden sich nicht so schnell auflösen.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil