Internationaler Markt
Die Aussichten sind schlecht, die Lage ist schwierig, der Untergang droht. Derartige Botschaften haben Hochkonjunktur. Sie werden zu Wetter, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik gleichermaßen ausgerollt. Es wirkt, als seien sie schon geschrieben, bevor das, was sie zu beschreiben vorgeben, eintritt. Der Ölmarkt ist, allen Unkenrufen zum Trotz, ausgezeichnet versorgt. Es geht ihm gut.
Zu tun gibt es in diesem Markt dennoch etwas. Einige US-Ölunternehmen müssen sich neue Lieferanten suchen, weil sie kein Rohöl mehr aus Venezuela einführen dürfen. Das ist nicht ganz leicht, denn der Ersatz sollte von genauso schlechter Qualität sein wie das bisherige Öl, damit er in den Raffinerien verarbeitet werden kann. In Venezuela führt die Sanktionsmaßnahme annähernd zu einer Halbierung der Exporte. Das Land ist schwer getroffen. Vielleicht wird so eine politische Wende beschleunigt. Vielleicht wird das Land auch nur in die Obhut Russlands getrieben.
Die Ölpreise erhalten durch die neuen Sanktionen Auftrieb. Der kann sich allerdings nicht ausbreiten, denn es ist schon Abhilfe da, teilweise zumindest. Die US-Förderung wächst noch stärker als bisher angenommen wurde. Das geht aus Zahlen der EIA (Statistikbehörde im US-Energieministerium) hervor. Durch die Korrektur der Daten wird die sanktionierte Menge aus Venezuela fast ausgeglichen. De facto trägt der verhängte Bann also nur zur Stabilisierung der Ölpreise bei.
In Sachen Ölmengenreduktion bleibt der Ball trotz der Sanktionen gegen Iran und Venezuela also bei der OPEC-Allianz. In diesem Team ist Saudi-Arabien der Spielmacher. Von seinem Einsatz hängt der gesamte Erfolg ab. Schützenhilfe für die Preisstabilisierung könnte aus der Gruppe Politik kommen, indem der Handelsstreit zwischen USA und China beigelegt würde. Dem Vernehmen nach gehe es dort voran. Zählbares wurde allerdings noch nicht vermeldet. Um dieses Spiel zu gewinnen, bleibt den Parteien noch ein ganzer Monat Zeit. Wenn sie bis zum 1. März kein Ergebnis erzielen sollten, würden Zölle weiter angehoben. In dem Fall wüchse die Herausforderung für die Saudis immens.
Das Spannungsfeld macht deutlich, dass Verbraucher beim Ölpreis weder Pest noch Cholera zu befürchten haben. Die Aussichten sind gut, solange man keine haltlosen Ideen von Preisverfall verfolgt. In der Nacht wurde das Preisniveau an den Ölbörsen ein wenig tiefer gelegt. Der Fall ist sehr moderat und bietet keinen Anlass zu bemerkenswerten Preisbewegungen beim Heizöl im heimischen Markt.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 53,87 Dollar und das Barrel Brent zu 61,06 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 573,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8734 Euro. Damit kostet der Euro 1,1448 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise geben ein wenig nach, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die Bewegung findet innerhalb der gültigen Abwärtstrends im kurz- und mittelfristigen Zeitbereich statt. Bei genauer Betrachtung stellt man allerdings fest, dass sie in den letzten Wochen eher seitwärts als abwärts verlief. Das passt recht gut zur Marktlage.
Der Binnenmarkt ist weiter lebhaft. Kunden ordern munter Heizöl. Die Zahl der Beobachter und die Hoffnung auf günstigere Preise ist hoch mit moderater Abnahmetendenz. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Unser mathematisches Tiefpreis-System gibt im Süd-Westen Deutschlands ein Kaufsignal. Möglicherweise werden anderen Regionen folgen.
Die Heizölpreistrends geben Verbrauchern Hoffnung auf bessere Preise. In den verschiedenen Zeitstufen tritt dreimal Abwärts auf, zweimal in den kurzen und einmal im langen Zeitbereich. Nur die 36- und die 60-Monats-Ansichten zeigen Aufwärtstrends.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie umgehend, wenn Sie Heizöl benötigen, denn die Lieferzeiten sind sehr lang. Wenn Ihr Tank indes hinreichend befüllt ist, bietet sich die enge Verfolgung der Preisbildung an, um gegebenenfalls einen günstigeren Moment zu erwischen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist nicht sehr hoch.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil