Internationaler Markt

Die US-Sanktionen gegen den Iran könnten massivere Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Rohöl haben, als bisher bereits angenommen. Gestern äußerten Vertreter der Regierung Trump, man wolle die Rohölexporte des Irans bis Anfang November auf „null“ reduzieren. Handelspartnern des Landes würden ebenfalls Sanktionen drohen, sollten sie sich dem widersetzen. Die Ölpreise stiegen daraufhin gestern Abend sprunghaft.

Die vorläufigen US-Ölbestandsdaten dieser Wochen stützen die Preise ebenfalls. Die Vorräte an Rohöl sind in den USA landesweit deutlich gesunken, während die Produktreserven vergleichsweise moderat zulegten. Das berichtete das American Petroleum Institute (API) gestern in den späten Abendstunden. Die offiziellen Zahlen des Department of Energy (DOE) folgen heute um 16.30 Uhr. Es bleibt abzuwarten, inwieweit diese die Daten des API bestätigen werden. Über die reinen Bestandszahlen hinaus liefert der DOE-Bericht Informationen zu Im- und Exporten, Nachfrage sowie Ölproduktion der USA.

Für die Trader an den Ölbörsen ICE und NYMEX sind die niedrigeren US-Ölbestände und die scharfen US-Sanktionen gegen den Iran Signale dafür, dass die Öl-Knappheit auf dem Weltmarkt steigt. Das wog gestern stärker als die Nachricht, Saudi-Arabien wolle seine Ölproduktion im Juli kräftig anheben. Der größte Produzent innerhalb der OPEC wolle – so sickerte es aus inoffizieller Quelle durch – nach der jüngsten Lockerung des Kürzungsabkommens 0,8 Millionen Barrel täglich(B/T) mehr fördern. Zunächst hatte das an den Börsen für einen steilen Abgang gesorgt, der sich später jedoch nicht mehr halten konnte.

Nach dem Aufwärtssprung gestern am frühen Abend starten die Rohölpreise heute deutlich fester als gestern. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 70,80 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 76,65 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 654,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet 0,8579 Euro. Damit ist der Euro heute Morgen für 1,1654 Dollar zu haben.

Nationaler Markt

Fast überall in Deutschland legen die Heizölpreise heute Morgen deutlich zu. Mit der Entwicklung auf dem internationalen Markt könnte sich die Zeit der vergleichsweise freundlichen Preise, die die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt, verabschieden.

Bestätigt der DOE-Report heute Nachmittag die vorläufigen Zahlen zu den stark gesunkenen US-Öbeständen, dann schwächt das die zarten Abwärtshoffnungen im Binnenland stark. Kunden, die in den letzten Tagen noch zögerten und auf einen besseren Kaufzeitpunkt spekulierten, greifen jetzt vermehrt zu. Das zeigt unser Schwarm-O-Meter für Heizöl mit einem hohen Wert für die Kaufbereitschaft an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Nimmt die Anzahl der Bestellungen im Verhältnis zu den Anfragen zu, spricht das für eine hohe Kaufbereitschaft. In der Lesereinschätzung zeigt sich, dass die Hoffnung auf sinkende Preise bei 80 Prozent der befragten Kunden weiter besteht.

Der kurzfristige 3-Monats-Chart unterstützt mit einem Abwärtstrend alle Hoffenden. Die 6-Monats-Ansicht ist ambivalent. Für die mittel- bis längerfristigen Zeiträume (1, 3 und 5 Jahre) prognostizieren die Trendkanäle weiterhin steigende Preise. Lediglich in der sehr langfristigen 10-Jahresansicht geht es seit Langem unbeirrt abwärts.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt, dann sollten Sie jetzt bestellen und zumindest einen Teil des Bedarfs decken. Das mathematische Tiefpreis-System zeigt heute früh nur noch in einer Region Deutschlands ein Kaufsignal. Das legt nahe, dass sich die errechnete gute Kaufphase, nach vielen Tagen mit einem bundesweiten Kaufsignal, verabschiedet.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil