Internationaler Markt

Ende letzter Woche waren die preislichen Folgen des Angriffs auf wichtige Öleinrichtungen in Saudi-Arabien endgültig ausgestanden. Sie hinterlassen einen herausragenden Preisimpuls von knapp neun Dollar im Chart für die Rohölsorte Brent.

Während der Impuls als Zeichen für den Schock des Markts noch lange erhalten bleibt, wird man bei der physischen Versorgung vergeblich nach Spuren suchen. Zwar ging dem Markt auf einen Schlag die Hälfte der saudischen Produktion verloren. Sie konnte aber sehr schnell wiederhergestellt werden. Zwischenzeitlich wurde die Versorgung aus den reichlich gefüllten Vorratslagern aufrechterhalten.

Mittlerweile suchen Finanzjongleure wieder nach einer handelbaren Idee für die Preisentwicklung. Einem ordentlichen Anstieg stehen die vielfältigen Krisen und Handelshemmnisse im Weg, was allgemein als bedrückte Konjunkturstimmung zum Ausdruck kommt. Im Speziellen wird sie sich dämpfend auf die Ölnachfrage auswirken. Das immer noch stattfindende Wachstum wird seit geraumer Zeit Monat für Monat herabgestuft, zumindest für die nähere Zukunft.

Langfristig wird Öl entgegen aller politischen Klimaversprechen noch gebraucht. Darin sind sich Ölindustrie, Internationale Energie-Agentur (IEA), Statistiker im US-Energieministerium (EIA) und Weltbank einig. Bei BP geht man davon aus, dass die globale Nachfrage bis 2040 steigen wird, allerdings moderater als in früheren Prognosen, um acht Prozent. Die EIA räumt Öl einen noch größeren Bedarf ein. Sie sieht einen Anstieg von 20 Prozent bis 2050 vorher.

In den reichen Industrienationen wird es allerdings nicht mehr zu einer Verbrauchsteigerung kommen. Die bleibt den Schwellen- und Entwicklungsländern vorbehalten. Die Klimapolitik der OECD legt eine deutliche Abkehr vom Öl nahe. Daraus werden gemäß EIA bis 2050 aber nur bescheidene vier Prozent.

Aus Sicht des in Öl engagierten Finanzjongleurs sind die Aussichten zum Geldverdienen bescheiden. Diese langfristige orientierte Aussage wird im Tagesgeschäft durch geringe Kursveränderungen untermalt. So wurde gestern ein während des Tages aufgelaufener Anstieg der Preise bis zum Handelsschluss fast vollständig annulliert. Heute Morgen steigen die Notierungen an den Börsen erneut. Nach einem bullischen Lauf sieht das aber nicht aus.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 53,24 Dollar und das Barrel Brent zu 58,85 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 586,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,9103 Euro. Damit kostet der Euro 1,0984 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise haben zu ihrem aktuellen Normal zurückgefunden. Nun suchen sie den weiteren Weg, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Momentan steigen sie ein wenig. Daraus dürfte aber kein Trend werden. Die naheliegendste Bewegung würde bis zum Jahresende seitwärts verlaufen. Danach wäre erneut etwas Abgang möglich.

Die Heizöllogistik im Binnenmarkt entspannt sich wieder. Die Lieferzeiten sind gleichwohl lang. Das Bestellaufkommen steigt mit den gefallenen Preisen. Die Hoffnung auf günstigeres Heizöl nimmt derweil moderat ab. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends können Verbrauchern aktuell nur bescheidenen Mut für die Spekulation auf tiefere Preise geben. Der resultiert aus einer vermutlich anstehenden Rückkehr des Abwärtstrends im kurzfristigen Bereich. Mit Ausnahme der Zehnjahresgrafik liegen in allen anderen Zeitbereichen Aufwärtskanäle vor.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen. Der Preis ist gut und die Lieferzeiten sind lang, zumindest im Süden Deutschlands.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil