Internationaler Markt

Die OPEC+ geht ihren eingeschlagenen Weg weiter und erhöht die Ölproduktion im Mai wie geplant um 350.000 Barrel täglich. Zudem wird Saudi-Arabien 250.000 Barrel Rohöl mehr produzieren und damit im kommenden Monat ein Viertel seiner freiwilligen Kürzungen zurücknehmen. Damit setzt die Allianz ein klares Statement: Der Markt kann das zusätzliche Angebot vertragen. Das stabilisiert die Ölpreise, lädt jedoch zu keinem Höhenflug ein, denn die Unsicherheiten hinsichtlich der globalen Nachfrageerholung bleiben. Das sieht auch die OPEC+.

Die Marktteilnehmer waren im Vorfeld unsicher, ob die Kürzungsallianz ihre Pläne zur schrittweisen Lockerung der Förderbegrenzungen wegen der dramatischen Corona-Infektionslage in Indien kippen würde. Das ist nicht passiert, doch das technische Gremium JTC warnte durchaus vor möglichen Auswirkungen auf die Ölnachfrage. Allerdings hatte das JTC die Prognosen zum Nachfragewachstum 2021 in etwa auf dem Niveau des letzten OPEC-Monatsberichts belassen, sodass die Allianz noch keinen Handlungsbedarf sah. Entsprechend unaufgeregt fiel die Entscheidung bereits gestern und das für heute angesetzte Meeting der OPEC+ fällt aus.

Mut macht den Marktteilnehmern das gestiegene Verkehrsaufkommen in den großen Volkswirtschaften. In den USA ist die Benzinnachfrage inzwischen wieder bei 9,1 Millionen Barrel täglich angelangt. Das ist der höchste Stand seit August 2020. Damit liegt die Nachfrage knapp unter dem Niveau vom April 2019. Aus China wird eine robuste Kraftstoffnachfrage gemeldet. Die Raffinerien erhöhten im März ihren Rohölverbrauch um fast 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Sorge bereitet hingegen die drastisch eingebrochene Nachfrage in Indien. Jetzt sollen in den Raffinerien zudem Wartungsarbeiten, die eigentlich in den nächsten Wochen anstehen, verschoben werden, weil durch die Pandemie Arbeitskräfte fehlen. Das dürfte sich auf die Auslastung der Raffinerien auswirken und zu weniger Ölimporten führen.

Die Impulse, die auf die Preisentwicklung bei Rohöl einwirken, neutralisieren sich derzeit. In einigen großen Ölverbraucher-Nationen wie den USA und China erholt sich die Wirtschaft bereits, während andere wie Indien, Japan und Brasilien mitten in einer neuen Infektionswelle stecken. Letzteres bremst die Erholung der Ölnachfrage. Das sorgt für einen Handel in enger Spanne und führt unter dem Strich zu einer Seitwärtsbewegung der Ölpreise. Sobald die Fallzahlen zurückgehen, dürften Brent und WTI teurer werden – vorausgesetzt auf der Angebotsseite gibt es keine Überraschungen.

Mit Spannung erwarten die Trader heute Nachmittag die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE). Vorläufige Zahlen des Branchenverbandes American Petroleum Institute (API) zeigen überraschend starke Aufbauten bei Rohöl. Auch die Lagerbestände an Benzin und Destillaten weichen deutlich von den Erwartungen ab. Sie nahmen in der abgelaufenen Berichtswoche ab.

Die Ölpreise starten heute Morgen in etwa auf dem Niveau der Tageshochs, die die Notierungen am späten Dienstagabend erreicht hatten. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 63,11 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 66,60 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 531,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8286 Euro. Damit ist der Euro für 1,2066 Dollar zu haben.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise sind auf kleine Schritte abonniert, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Das führt sie seit Tagen unter dem Strich seitwärts.

Heizöl kostet heute Morgen durchschnittlich etwa 61,50 je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Die Heizölpreise tendieren leicht aufwärts. Solange die Rohölpreise auf dem internationalen Markt keine großen Sprünge machen – und danach sieht es im Moment aus – geht es auch im Binnenland unaufgeregt weiter.

Heizölkunden verhalten sich abwartend. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten 69 Prozent künftig sinkende Preise.

Der Heizölpreistrend in der 3-Monatsansicht signalisiert mit einem abwärts geneigten Trendkanal Preisoptimismus für den kurzfristigen Zeitraum. Dem gegenüber steht die 12-Monatsansicht mit einem mittelfristig steilen Aufwärtstrend.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer seinen Tank zeitnah füllen muss, sollte die Preisentwicklung beobachten und günstige Preismomente mitnehmen.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil