Internationaler Markt
Auch gestern ging es abwärts an den internationalen Ölbörsen. Die Ursache ist nicht schwer zu finden: Die neuen Daten zu den US-Lagerbeständen übertrafen die schlimmsten Befürchtungen der Ölpreisbullen. Das Energieministerium meldete einen Rekordausbau der Bestände bei Rohöl um +6,8 Mio. Barrel, bei Heizöl/Diesel um +4,6 Mio. und Benzin um +3,2 Mio. Barrel. Es war der stärkste wöchentliche Anstieg seit zwei Jahren.
Und es kam noch mehr: Die amerikanische Ölproduktion kletterte nach ersten Schätzungen in der letzten Woche auf ein Allzeithoch von 12,4 Mio. Barrel pro Tag. Und die Nachfrage war ungewöhnlich schwach.
Hier die Bestandsveränderungen in der Übersicht:
Rohöl: +3,5 Mio. Barrel (API) bzw. +6,8 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: +6,3 Mio. Barrel (API) bzw. +4,6 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: +2,7 Mio. Barrel (API) bzw. +3,2 Mio. Barrel (DOE)
Ölproduktion: Anstieg von 12,3 auf 12,4 Mio. Barrel pro Tag
Das war eigentlich die perfekte Mischung für einen massiven Einbruch der Ölpreise. Doch Brent & Co. hielten sich erstaunlich gut. Nach dem Datenschock fielen die Notierungen zwar kurz unter die Marke von 60 Dollar je Barrel, erholten sich dann aber wieder und schlossen mit recht moderaten Verlusten von 2 Prozent.
Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen passen die Lagerdaten seit vier Wochen nicht zusammen. Die Statistiker mussten seit Anfang Mai bereits 20 Mio. Barrel aus dem Hut zaubern, da es eine unerklärlich große Lücke gibt zwischen dem amerikanischen Ölangebot und der Ölnachfrage.
Zum anderen ist der Markt überverkauft. Vorsichtige Spekulanten haben sich schon längst zurückgezogen und für Raffinerien werden die Einkaufspreise im Rohölmarkt immer attraktiver. Zudem hielt die psychologisch wichtige Marke von 60 Dollar je Barrel.
Trotzdem wirkt die „Story“ der Ölpreisbären für die meisten Trader stimmig: Die Handelskriege dämpfen die Ölnachfrage und die rasch wachsende US-Ölproduktion sorgt für einen Angebotsüberschuss. Die Ölpreise bleiben also schwach.
Über Nacht legte sich die Aufregung. Der Ölmarkt startet heute Morgen nach dem asiatischen Handel eher abwartend. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht im Moment bei 51,82 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 60,77 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 546,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar kostet 0,8903 Euro. Damit steht der Euro bei 1,1229 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise fallen heute Morgen auf ein Jahrestief, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der landesweite Durchschnittspreis steht bei knapp über 63 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Heizöl verbilligte sich damit in den letzten Wochen um 15%.
Sehr schwache Rohölpreise, moderate Margen und ein starker Euro drücken die Preise unter das Niveau vom Januar. In nur drei Wochen hat Heizöl eine Achterbahnfahrt vollführt: vom Jahreshoch zum Jahrestief.
Auch die Preisunterschiede zwischen den Großstädten haben sich normalisiert. Der Markt funktioniert angesichts der Raffinerieprobleme in Ostdeutschland überraschend gut.
Das attraktive Preisniveau führt zu einer wahren Kaufbegeisterung. Wer noch Platz im Tank hat, deckt sich ein. Die Bestellungen sind auf einem extrem hohen Niveau. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, zeigt auch für die nächsten Tage eine sehr starke Kaufbereitschaft.
Das mathematische Tiefpreis-System wirft jetzt für alle Regionen, auch Sachsen, ein Kaufsignal aus.
Der Preisoptimismus ist ungebrochen. 83 Prozent der Leser erwarten laut der täglichen Umfrage weiter fallende Heizölpreise.
Die Preischarts für Heizöl zeigen ein dazu passendes Bild. In der kurzen Frist weist der Preiskanal steil nach unten. Auch in der mittleren Frist gibt es eine Abwärtsbewegung. Der langfristige Preiskanal seit 2016 zeigt zwar noch immer aufwärts, aber die Preiskurve ist jetzt am unteren Ende des Kanals angekommen.
Was tun? Das aktuelle Preisniveau bietet eine attraktive Kaufgelegenheit, die noch vor zwei Wochen undenkbar schien. Ein weiterer Preisrutsch ist möglich. Zumindest der kurzfristige Trend spricht dafür, aber über kurz oder lang wird es zu einer heftigen Gegenbewegung nach oben kommen. Wer spekulieren will, sollte daher zeitnah informiert bleiben.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil