Internationaler Markt

Der Preis für das Barrel Rohöl der Sorte Brent nähert sich der 60-Dollar-Marke. Öl ist also wieder günstig. Der Abwärtstrend wirkt gleichwohl so lebendig wie vor einigen Wochen, als erst die 80- und bald darauf die 70-Dollar-Marke passiert wurden.

Mittlerweile liegen erste Eindrücke von den Anfang November verschärften Iran-Sanktionen vor. Demnach sind die Ausfuhren noch einmal erheblich gesunken. Sie dürften die schlimmsten Befürchtungen aber nicht erreichen. Man schätzt, dass derzeit rund 40 Prozent der im April dieses Jahres gelieferten Mengen exportiert werden. Weiterhin rechnet man nun bereits wieder mit einer leichten Erholung der Lieferungen aufgrund von Ausnahmegenehmigungen der USA. Der Abwärtstrend der Ölpreise ist wider allen Unkenrufen kaum vom Iran-Thema berührt.

Berührt ist er indes von der saisonalen Marktsituation. Die weist eine erhebliche Nachfragedelle im Januar auf. Lieferanten werden ihre Produktion kaum so fahren können, dass dann ein Marktgleichgewicht erreichbar wäre. Es wird trotz angekündigter Drosselung Saudi-Arabiens mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Überversorgung kommen. Das liegt nicht zuletzt an der fehlenden Kürzungsbereitschaft einiger OPEC-Alliierter und an der rasanten Steigerung der Förderleistung in den USA.

Der Markt ist also wieder gut versorgt. Vor zwei Monaten hätte kaum ein Marktbeobachter diesen Satz geschrieben. Das unterstreicht die hohe Unsicherheit, die selbst Experten zum Ölmarkt haben. Die stetig wachsende Datensammelei dient offensichtlich nicht der validen Erkenntnis. Ein Grund für diesen Umstand finden wir in unsteter Politik. Hier ist nicht nur der unberechenbare Präsident der USA adressiert, sondern auch Notenbanken, die zu immer stärkeren Eingriffen in das Geld- und Finanzsystem neigen und damit die marktwirtschaftliche Logik ad absurdum stellen.

Heute Morgen sehen wir den Abwärtstrend im Börsengeschehen weiterhin gut in Fahrt. Im Tagesverlauf kann es zu erratischen Bewegungen kommen, da nur wenige Marktteilnehmer aktiv sind. In den USA wird nämlich Thanksgiving gefeiert.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 53,47 Dollar und das Barrel Brent zu 62,17 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 596,25 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8761 Euro. Damit kostet der Euro 1,1458 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise entwickeln sich trotz der Infrastrukturkrise im deutschen Markt weiterhin freundlich, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die schlimmste Überhöhung der Preise ist mittlerweile annulliert. Das liegt nicht an einer Lösung der Infrastrukturprobleme hierzulande. Es liegt am Ölpreisverfall am internationalen Markt. De facto sind die Heizölpreise also weiterhin teuer.

Ein wesentliches Problem hierzulande sind die kaum noch verfügbaren Schifffahrtswege aufgrund des Niedrigwassers. Für dieses Problem ist kein Ende in Sicht. Im Gegenteil, die Pegelstände auf dem Rhein sinken immer noch und die Frachtpreise steigen weiter. Sie sind neun- bis zehnmal so teuer wie im Februar dieses Jahres.

Mittlerweile hat sich eine Notlogistik entwickelt, die das Heizölgeschäft im Binnenmarkt aufrechterhält. Hilfreich dafür ist das geänderte Kaufverhalten der Kunden. Sie ordern deutlich geringere Mengen oder sie bleiben dem Markt bis auf Weiteres gänzlich fern, wenn ihr Vorrat das zulässt. Die Hoffnung auf günstigere Heizölpreise hat unterdessen auch wieder Konjunktur. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sozialistischen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

In vielen Teilen Deutschlands gibt das mathematische Tiefpreis-System Kaufsignale. Das ist das Resultat des Preisverfalls am Weltmarkt.

Die Heizölpreistrends geben Verbrauchern Hoffnung auf Besserung. In den verschiedenen Zeitstufen tritt nun nur noch dreimal Aufwärts auf. Daneben gibt es zwei Abwärtstrends, im kurzfristigen und im langfristigen Zeitbereich. Die 6-Monats-Ansicht zeigt einen indifferenten Trend, der das Zeug hat, demnächst auf Abwärts zu springen.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie umgehend, wenn Sie Heizöl benötigen, und bleiben Sie dem Markt fern, wenn Sie noch drei bis vier Monate mit Ihrem Bestand überbrücken können.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil