Internationaler Markt

Die Ölpreise nahmen gestern erneut Anlauf auf die Marke von 76 Dollar je Barrel. Dann setzten jedoch massive Gewinnmitnahmen ein, die Brent-Rohöl um fast zwei Prozent nach unten drückten. Auslöser waren unklare Meldungen aus Saudi-Arabien über eine Produktionserhöhung. Hinzu kamen leicht enttäuschende Arbeitsmarktdaten aus den USA.

Anschließend nahmen die Ölpreisbullen wieder das Ruder in die Handel, so dass Öl am Ende des Tages fast unverändert aus dem Handel ging. Vor allem das große amerikanische Infrastrukturprogramm, das gestern die restlichen politischen Hürden nahm, beflügelte die Finanzmärkte und auch den Ölpreis.

Dieses Tauziehen könnte die Ölpreise noch für einige Zeit prägen: Das Preisniveau ist mittlerweile so hoch, dass immer wieder Akteure schon nach vagen Negativmeldungen auf Nummer Sicher gehen. Viele Hedgefonds und andere Investoren sind bei 40 oder 50 Dollar in den Markt eingestiegen und können ihre zumeist üppigen Buchgewinne jederzeit realisieren.

Die Lagerbestände sinken zwar, die Nachfrage steigt und das Ölangebot bleibt vorerst knapp. Also das perfekte Rezept für weiter steigende Ölpreise. Dennoch bleiben viele Trader vorsichtig. Aus dem Rinnsal einzelner Gewinnmitnahmen kann bei passender Nachrichtenlage leicht ein panischer Strom werden, wenn alle zum Ausgang drängen sollten.

Allerdings liefert der Ölmarkt noch keinen zwingenden Anlass für eine Preiswende. Es ist nach wie vor unklar, ob das OPEC+ Kartell nächste Woche tatsächlich mehr Öl als geplant auf den Markt lässt. Die Saudis halten sich in ihren Statements alle Optionen offen; Moskau präferiert anscheinend höhere Exportmengen.

Indien, der drittgrößte Ölverbraucher der Welt, übt gleichzeitig starken politischen Druck aus, um den Ölpreisanstieg abzubremsen. Anders als zu Trump-Zeiten halten sich die USA hingegen zurück. Die Verhandlungen mit dem Iran kommen nicht voran. Das Ölkartell hält damit erneut alle Zügel in der Hand.

Heute Morgen startet der europäische Ölhandel fast unverändert zum Stand des gestrigen Handelsbeginns. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 73,33 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 75,61 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 605,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8368 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1947 Dollar.

Nationaler Markt

Heizöl startet heute Morgen mit fast unveränderten Preisen gegenüber gestern in den Handel. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt Preise, die in der Nähe des Jahreshochs von knapp 69 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter) bleiben.

Die Bestellaktivität liegt den vierten Tag in Folge über dem Durchschnitt. Der Heizölmarkt bleibt aktiv, denn viele Verbraucher haben die Hoffnung aufgegeben, dass die Heizölpreise demnächst einbrechen werden. Die aktuelle Lesereinschätzung zeigt einen Stimmenanteil der Preisoptimisten von 55 Prozent. Das sind zwar etwas mehr als gestern, aber noch immer weit weniger als üblich.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, bleibt schon seit Wochen auf der mittleren Stufe hängen. Daran zeigt sich, dass weder eine Kaufpanik, noch eine Kaufbegeisterung herrscht. Widerwillig müssen sich Kundinnen und Kunden mit der neuen Marktrealität arrangieren.

Das könnte auch an den Preischarts liegen, die ohne jedes Zeichen von Schwäche ein immer höheres Preisniveau zeigen, obwohl sich die Heizölpreise seit November fast verdoppelt haben.

Was tun? Es gibt keine Anzeichen für eine dauerhafte Preiswende, aber es könnte in den kommenden Tagen und Wochen immer wieder zu starken Preisschwankungen kommen. Wer demnächst seinen Tank füllen muss, sollte diese Preisdellen nutzen.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Quelle: esyoil