Internationaler Markt

Die Parteispitzen von CDU und CSU sollten sich die aktuellen Verhandlungen im OPEC-Ölkartell genau anschauen: Obwohl die Kontrahenten sehr unterschiedliche Interessen verfolgen, ja sogar in Stellvertreterkriege und erbitterte Rivalitäten verstrickt sind, gelingt es ein um andere Mal, einen Kompromiss anzusteuern.

Der Iran signalisiert mittlerweile, die von Saudi-Arabien und Russland gewünschte Anhebung der Fördermengen mitzutragen. Ohnehin sei das ja nur eine Kürzung der Förderkürzung, wie das OPEC-Sekretariat dialektisch beipflichtet. Venezuela hält zwar noch an seiner harten Linie fest, aber dem kollabierenden Gründungsmitglied der OPEC hört ohnehin niemand mehr zu. Russland will eigentlich das Gegenteil, also die vollständige Aufhebung der Förderkürzungen, aber gibt sich entspannt und gut gelaunt – kein Wunder bei 8 Toren in zwei Spielen.

Im Moment dreht daher die Stimmung unter den OPEC-Beobachtern: Vieles deutet auf eine Förderanhebung um eine halbe bis eine Million Barrel pro Tag. Das wäre ungefähr die Ölmenge, die das gelähmte Venezuela schon heute unfreiwillig nicht mehr liefern kann. Die Mehrversorgung kann deshalb zu einem Ausgleich ungeplanter Förderausfälle umdeklariert werden.

Damit könnten am Ende alle zufrieden sein: Der Ölversorgung bleibt relativ knapp, die Preise werden voraussichtlich weder einbrechen noch überschießen, und Trump kann verkünden, die OPEC erfolgreich zu einer Förderanhebung gezwungen zu haben.

Das Tagesgeschäft wird kaum noch beachtet. Der gestrige Wochenbericht über die Lagerbestände in den USA lieferte zudem keine klaren Signale. Die Rohöllager schrumpften merklich um 5,9 Mio. Barrel, aber die Produktlager legten mit 2,7 Mio. Barrel (Heizöl/Diesel) bzw. 3,3 Mio. Barrel (Benzin) in der Summe fast genauso stark zu.

Auch fällt es immer schwerer, daraus Schlüsse für den Gesamtmarkt zu schließen. Da die Ölexporte der USA immer umfangreicher werden, könnten sinkende Lagerbestände in den USA in manchen Wochen sogar ein Hinweis auf eine bessere Versorgung des Weltmarktes sein, also die Preise eher drücken.

Hier die Lagerveränderungen in der Übersicht:
Rohöl: -3,0 Mio. Barrel (API) bzw. -5,9 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: +0,8 Mio. Barrel (API) bzw. +2,7 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: +2,1 Mio. Barrel (API) bzw. +3,3 Mio. Barrel (DOE)

Die Aussicht auf eine bessere Marktversorgung drückt auf die Laune der Ölpreisbullen. Heute morgen präsentieren sich die Ölpreise deshalb schwächer. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) sinkt auf 65,39 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl gibt auf 74,16 US-Dollar je Barrel nach. Gasöl ist ebenfalls schwächer bei 640,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar tendiert etwas stärker bei 0,8662 Euro. Damit kostet der Euro 1,1540 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben heute Morgen etwas nach, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. In den meisten Regionen Deutschlands liegen sie aktuell bei 65-66 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung. Verbraucher sollten sich jedoch wegen der laufenden OPEC-Verhandlungen auf stärkere Preisschwankungen einstellen.

Der Binnenmarkt für Heizöl wurde in den letzten Tagen lebendiger. Auch das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt eine mittelhohe Kaufbereitschaft der Interessenten. Der Rückgang der Heizölpreise in den letzten Wochen hat sicherlich dazu beigetragen. Noch immer rechnen vier von fünf Kunden mit weiter fallenden Heizölpreisen. In den letzten Wochen lag diese „Schwarmintelligenz“ genau richtig.

Der kurzfristige Preischart für Heizöl zeigt jetzt einen deutlichen Abwärtstrend. Betrachtet man jedoch längere Zeiträume, ist der Aufwärtstrend noch immer stark ausgeprägt.

Was tun? Wer lange gewartet hat und jetzt kaufen muss, kann den aktuellen Preisrückgang nutzen. Die Preise sind immerhin von 70 bis auf 65 Euro je 100 Liter zurückgekommen. Wagemutigere Kunden könnten auf noch niedrigere Preise setzen oder den Bedarf nur mit einer Teilmenge decken. Sollten die Preise dann unerwartet wieder zulegen, muss vor dem Spätherbst nicht mehr reagiert werden.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil