Internationaler Markt

Die internationalen Ölpreise nehmen seit Wochenbeginn einen neuen Anlauf auf die Marke von 70 Dollar je Barrel. Der letzte Versuch scheiterte in der Vorwoche bei knapp 69 Dollar an einer Flut schlechter Konjunkturdaten aus Europa und Asien.

Auch in dieser Woche gibt es das übliche Tauziehen: Auf der einen Seite die Trader, die auf eine Schwäche der Ölnachfrage setzen, ausgelöst durch eine globale Rezession. Auf der anderen Seite die Trader, die auf das immer knappere Ölangebot verweisen, ausgelöst durch die OPEC-Beschlüsse sowie die Krisen in Venezuela und Iran.

Seit Montag gehe es wieder verstärkt um die drohende Angebotsverknappung. Die Ölexporte aus Venezuela sind jetzt vollständig zum Erliegen gekommen. Erneute Stromausfälle und Betriebsstörungen haben die Upgrader, die aus dem Schweröl erst marktfähiges Rohöl produzieren, sowie große Teile der Ölhäfen lahmgelegt.

Auch das „OPEC+“-Kartell nimmt immer mehr Öl vom Markt: Russland will die zugesagten Förderkürzungen bis Ende März vollständig realisieren.

Eine große Unbekannte bleiben die US-Sanktionen gegen den Iran. Anscheinend gibt es innerhalb der US-Administration lautstarke Auseinandersetzungen über den richtigen Kurs. Bisher können acht Länder ungestraft iranisches Öl importieren. Im Moment sieht es so aus, dass zumindest die beiden Großkunden Teherans, China und Indien, erneut von den US-Sanktionen verschont bleiben sollen. Aber Trump ist wie immer für Überraschungen gut.

Selbst unerwartet steigende Ölbestände in den USA können den Aufwärtstrend der Ölpreise im Moment nicht stoppen. Gestern Abend meldete der Branchenverband API seine vorläufigen Daten. Demnach wuchsen die Rohölbestände in der letzten Woche um 1,9 Mio. Barrel. Im Vorfeld wurde ein Abbau von 1,2 Mio. Barrel erwartet. Doch dafür schrumpften die Produktlager (Benzin, Heizöl, Diesel) deutlich um knapp 8 Mio. Barrel.

Heute Nachmittag folgt der offizielle Lagerbericht des US-Energieministeriums. Erst dann wird der Markt die aktuelle Lage wohl neu bewerten. Nach Umfragen rechnen die Marktteilnehmer mit einem Abbau der Rohölbestände um 2,5 Mio. Barrel. Allerdings wütet seit Tagen ein Großfeuer in den petrochemischen Anlagen um Houston. Es behindert sowohl den Transport von Öl als auch einige Raffinerien. Dadurch könnten die Zahlen verzerrt sein.

Am frühen Morgen startet der europäische Ölmarkt erst einmal ohne große Dynamik. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 59,89 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl notiert bei 68,20 US-Dollar je Barrel. Gasöl kostet 610,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar steigt leicht auf 0,8870 Euro. Damit fällt der Euro auf 1,1273 Dollar.

Nationaler Markt

Die Schonzeit für die deutschen Heizölkunden neigt sich dem Ende zu, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Bis zur letzten Woche haben die schrumpfenden Margen im Binnenmarkt und der schwache Dollar den Anstieg der Rohölpreise entschärft. Doch diese Sonderfaktoren laufen jetzt anscheinend aus.

Die Heizölpreise liegen heute Morgen deutlich über 66 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung. Die regionale Spreizung der Heizölpreise bleibt moderat.

Die Nervosität im Ölmarkt überträgt sich anscheinend auch auf die Kunden. Im Moment wird wieder mehr bestellt. Die Mengen sind auf einem hohen Niveau. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, zeigt auch für die kommenden Tage eine überdurchschnittliche Kaufbereitschaft.

Auch das mathematische Tiefpreis-System gibt für viele Regionen Deutschlands Kaufsignale. Dazu passt, dass fast ein Drittel der Stimmen in der täglichen Umfrage mit höheren Heizölpreisen rechnet – ein vergleichsweise hoher Grad an Preispessimismus.

Die Preischarts liefern hingegen kein einheitliches Bild. Der Heizölpreis befindet sich in der kurzen Sicht in einem nach wie vor fallenden Preiskanal, wenn auch am oberen Rand. Nur in der längeren und langen Sicht wird deutlich, dass Heizöl seit drei Jahren immer teurer wird.

Was tun? Das Niveau der deutschen Heizölpreise ist noch immer unerwartet attraktiv angesichts der steigenden internationalen Ölpreise. Wer ohnehin bald bestellen muss, sollte nicht zögern.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil