Internationaler Markt

In dieser Woche haben die Bestandsabbauten in den Öllagerstätten der USA dem internationalen Ölmarkt einen deutlichen preistreibenden Impuls beschert. Die Ölpreise legten gestern eine weitere Etappe in Richtung ihres bisherigen Jahreshochs zurück. Der Preis für die Referenzsorte Brent ist auf über 75,50 Dollar je Barrel gestiegen. Doch es ist ein Auftrieb mit angezogener Handbremse. Heute Morgen zeigen sich die Notierungen wieder weicher.

Grund dafür: Der Ölmarkt bewegt sich nach wie vor in einem Spannungsfeld zwischen der aktuellen Unterversorgung und einer möglichen neuen Nachfrageflaute. Das dürfte stärkere Preisrallys in naher Zukunft wohl verhindern.

So lange die Nachfrageerholung in den großen Verbraucherländern intakt bleibt, hält sich der Aufwärtstrend. In den USA wirkt sich die steigende Zahl von Corona-Infektionen bislang kaum bis gar nicht auf die Mobilität der Menschen aus. Die US-Fahrsaison findet wie in jedem „normalen“ Sommer statt. Die Benzinnachfrage hat Vorkrisenniveau erreicht. So ist der aktuelle Stand. Zudem nimmt der Straßenverkehr in Indien wieder zu, nachdem sich die Infektionslage entspannt und die Lockdowns beendet werden konnten.

Doch die künftige Nachfrageentwicklung treibt die Trader um und führt immer wieder zu dämpfenden Impulsen. Sollten nach dem Sommer neue Beschränkungen nötig sein, wird die Benzinnachfrage wahrscheinlich merklich zurückgehen. Außerdem verschärft sich die Coronalage in Indonesien gerade zusehends. Neue Mobilitätseinschränkungen sind bereits in Kraft. Die Sorgenfalten der Trader dürften damit tiefer werden. Das Land ist immerhin der größte Benzinimporteur Asiens.

Die Marktteilnehmer behalten den wieder aufkeimenden Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um Bergkarabach im Blick, da wichtige Pipelines in der Nähe der Kampfgebiete verlaufen. Sie fürchten Versorgungsengpässe, sollten diese in Mitleidenschaft gezogen werden. Gestern stützte das die Ölfutures.

Am Donnerstag legten die Ölpreise zu. Von diesem höheren Niveau geben sie am frühen Freitagmorgen zunächst leicht ab. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 73,19 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 75,54 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 609,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8409 Euro. Damit ist der Euro 1,1885 Dollar wert.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise sind einen weiteren kleinen Schritt in Richtung Jahreshoch gegangen, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Grund dafür sind steigende Ölpreise am internationalen Markt.

Heizöl kostet am Freitagmorgen im Binnenland durchschnittlich rund 69,50 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Bestellungen gehen in kleinerer Zahl beständig ein. Kunden sorgen sich einerseits vor einem weiteren schleichenden Preisanstieg und wollen diesem zuvorkommen, andererseits keimt immer wieder Hoffnung auf, eine Preisdelle könne sich auftun. Und tatsächlich bietet die Lage am Ölmarkt Stoff für beide Szenarien.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwartet eine moderate Mehrheit der Stimmen künftig sinkende Preise.

Der Heizölpreistrend für den 3-Monatszeitraum versprüht mit seiner Seitwärtsausrichtung ein Quäntchen Zuversicht für die kurzfristige Preisentwicklung. Die anderen kurz- und mittelfristigen Trendkanäle zeigen jedoch aufwärts. Abwärtsaussichten gibt es lediglich auf lange Sicht.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Mit einer Bestellung gehen Sie dem Risiko weiter steigender Preise aus dem Weg. Wer auf einen günstigeren Kaufmoment hofft, sollte die Preise eng beobachten. Begrenzte Abgänge scheinen immer wieder möglich, hohe Erwartungen sind jedoch fehl am Platz.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil