Internationaler Markt

Die Ölpreise sind weiterhin im Griff der globalen Finanzmärkte. Wie erwartet senkte die amerikanische Zentralbank gestern erstmals seit einem Jahrzehnt die Leitzinsen. Aber die Währungshüter machten überraschend auch klar, dass der Markt nicht auf weitere Zinsschritte hoffen kann.

Als dann auch noch publik wurde, dass es bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China nicht vorangeht, war die Stimmung dahin. Alle Märkte gaben nach, also auch Öl. Nur der Dollar profitierte.

Dabei gab es aus Sicht des Ölmarkts allen Anlass, auch gestern höhere Preise auszurufen. Der Wochenbericht des US-Energieministeriums zu den Lagerbeständen zeigte, dass die Rohölvorräte in der letzten Woche erneut sehr deutlich um 8,5 Mio. Barrel geschrumpft sind. Auch die Produktlager meldeten Abbauten.

Die Rohölmengen fielen damit auf den niedrigsten Stand seit November, was einem durchschnittlichen Niveau entspricht. Der Rückgang wiegt diese Woche schwer, da er durch keine Sonderfaktoren erklärt werden kann. Ganz im Gegenteil: Die Raffinerien, die das Rohölangebot in Ölprodukte verarbeiten, waren weniger stark ausgelastet als zuvor. Und die Nettoimporte an Rohöl waren sogar höher als in der Vorwoche.

Als einzige Erklärung bleibt, dass die Ölfirmen tatsächlich weniger Rohöl als bisher zur Verfügung stellen konnten. Dazu passen die geschätzten Förderzahlen. Die aktuelle Ölförderung erholte sich zwar, da die Störungen durch den Hurrikan Barry jetzt überwunden sind. Die wieder erreichte Förderhöhe von 12,2 Mio. Barrel pro Tag stagniert nun allerdings schon seit Jahresbeginn. Die angekündigte „Schieferölschwemme“ ist 2019 also weiterhin nicht in Sicht.

Hier nun die Bestandsveränderungen in der Übersicht:
Rohöl: -6,0 Mio. Barrel (API) bzw. -8,5 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: -0,9 Mio. Barrel (API) bzw. -0,9 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: -3,1 Mio. Barrel (API) bzw. -1,8 Mio. Barrel (DOE)
Geschätzte Ölproduktion: 12,2 Mio. Barrel pro Tag

Auch andere Nachrichten waren bullisch: Libyen meldete, dass das größte Ölfeld des Landes schon wieder ausfällt. Das ist gerade für den westeuropäischen Markt eine preistreibende Nachricht. Die OPEC insgesamt produzierte im Juli auf dem niedrigsten Level seit 8 Jahren.

All das hätte bei einem neutralen Umfeld für deutlich höhere Ölpreise gesorgt. Aber die Zinspolitik überdeckte die Ereignisse im Ölmarkt. Brent-Rohöl ging am Abend mit Abschlägen aus dem Handel.

Heute Morgen erholte sich der Ölmarkt nur wenig. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht im Moment bei 57,90 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 64,41 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 597,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9053 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1044 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise sind heute Morgen stabil, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die Rohölpreise sind gefallen, aber der stärkere Dollar wiegt das wieder auf. Der landesweite Durchschnittspreis steht nach wie vor bei knapp 67 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).

Der Markt wirkt entspannt. Die Preisspreizung zwischen den Großstädten ist moderat. Die Rheinpegel steigen erneut, was die Möglichkeit von Lieferproblemen im Westen und Südwesten erst einmal weiter in die Zukunft verschiebt.

Die Kunden bestellen hier und da, halten sich aber überwiegend zurück. Seit Juni gibt es nur ein leichtes Auf und Ab bei den Heizölpreisen. Das erzeugt keinen Entscheidungsdruck. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, sagt dennoch für die nächsten Tage eine hohe Kaufbereitschaft voraus.

Dazu passt, dass immer mehr Kunden höhere Preise erwarten. Nur noch 62 Prozent der Kundschaft setzt auf fallende Heizölpreise, so die aktuelle Umfrage. Das ist ein unterdurchschnittlicher Wert.

Die Preischarts für Heizöl sind uneinheitlich. Die Preiskanäle der letzten Wochen und Monate stimmen eher optimistisch, denn sie zeigen nach unten oder zur Seite. Langfristig wird jedoch stabiler Aufwärtstrend sichtbar.

Was tun? Die Heizölpreise sind auf dem Vorjahresniveau. Wer demnächst kaufen muss, sollte nicht zuwarten. Wer Zeit hat, kann auf die eher bärische Stimmung im Ölmarkt setzen und einen möglicherweise günstigeren Einstiegspunkt abpassen.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil