Internationaler Markt
Jetzt wird es spannend. Nach dem Absturz der internationalen Ölpreise von 87 auf 59 Dollar je Barrel wartet der Markt nun auf die Ergebnisse des G20-Gipfels an diesem Wochenende. Seit Tagen bewegt sich Brent-Rohöl seitwärts, weil niemand weiß, wie es danach weitergehen wird.
Das OPEC-Treffen einige Tage später verblasst demgegenüber, denn die Ölpolitik wird in diesem Jahr von drei Politikern bestimmt, die hierzulande nicht gerade Sympathieträger sind: Trump, Putin und bin Salman, der saudische Kronprinz. Die Europäer und China schauen nur zu.
Während Trump aus innenpolitischen Gründen niedrige Ölpreise will, hoffen die Russen natürlich auf höhere Preise, auch wenn sie sich nach außen gelassen geben. Die Saudis sind hingegen in einer Zwickmühle: Für ihren Staatshaushalt brauchen sie ebenso wie die meisten anderen OPEC-Mitglieder dringend höhere Preise. Aber Riad ist diplomatisch angeschlagen: Die weltweite Kritik nach der brutalen Ermordung des Journalisten Khashoggi und der nicht minder rücksichtslose Krieg im Jemen zwingen das Königshaus zu Kompromissen mit Washington.
Das Treffen zwischen Putin und bin Salman könnte eine Vorentscheidung bringen. Moskau hat bereits signalisiert, dass eine Kürzung der Ölfördermengen auch in ihrem Sinne wäre. Saudi-Arabien und die übrigen OPEC-Mitglieder könnten sich dann auf eine Art inoffizieller Förderkürzung verständigen. Dadurch könnte Trump weiterhin als Strongman dastehen, auch wenn die Ölpreise etwas zulegen.
Das US-Außenministerium will jetzt anscheinend wieder auf harten Iran-Sanktionen bestehen, nachdem man in den letzten Wochen eher einen laxen Kurs eingeschlagen hatte. Nach Branchenschätzungen lagen die iranischen Exporte im November nur bei 1 Mio. Barrel pro Tag, also halb so viel wie normal. Auch das könnte die Ölpreise stützen.
Einmal mehr sind die amerikanischen Schieferölfirmen das Zünglein an der Waage. Wie werden sie auf den jüngsten Ölpreiscrash reagieren? Heute werden mit Spannung neue Produktionsschätzungen erwartet. Ein steiler Anstieg ist bereits eingepreist. Aber in den letzten Monaten wurden selbst optimistische Prognosen immer wieder übertroffen.
Heute Morgen bleibt der Markt erst einmal vorsichtig. Die Preise bewegen sich nur wenig. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steigt auf 51,35 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl legt auf 59,95 US-Dollar je Barrel zu (Februar-Kontrakt). Gasöl liegt fast unverändert bei 561,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar steht ebenfalls wenig verändert bei 0,8787 Euro. Damit kostet der Euro 1,1379 Dollar.
Nationaler Markt
Heizöl wird auch heute billiger, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. In den nächsten Tagen werden ausgiebige Niederschläge in Süddeutschland erwartet. Die Rheinpegel werden steigen, so dass sich die Versorgungslage etwas beruhigen sollte. Die durchschnittlichen Heizölpreise liegen um die 72 Euro für 100 Liter (Standardlieferung).
Das ist allerdings noch immer viel zu hoch und weit von einem normalen Preisniveau entfernt. Angesichts der extrem niedrigen Rohölpreise wären bei normalen Marktverhältnissen Heizölpreise in der Gegend von 60 Euro zu erwarten. Einige Preisübertreibungen wurden zwar abgebaut, aber es ist immer noch viel Luft nach unten.
Dennoch ist der Heizölmarkt extrem aktiv. Viele Verbraucher finden das aktuelle Preisniveau attraktiv und ordern, oder sie müssen sich jetzt eindecken, da der Tank leer ist. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Die Kunden bleiben weiterhin sehr optimistisch: 91% der Stimmen in der Lesereinschätzung setzen auf weiter fallende Heizölpreise in den kommenden Tagen und Wochen.
Die Charts wirken ebenfalls beruhigend. Der kurzfristige Preiskanal weist stabil nach unten. Nur die mittel- und langfristigen Charts zeigen weiter nach oben. Aber auch hier sieht es nicht mehr so besorgniserregend wie noch vor wenigen Wochen aus.
Was tun? Wer noch warten kann, sollte das tun. Die erwarteten Regenfälle dürften die Versorgung der Tanklager entspannen. Die Heizölpreise werden dann steil fallen, falls der Rohölmarkt ruhig bleibt. Wer jedoch vor einem leeren Tank sitzt und bestellen muss, sollte bei langen Lieferfristen gut verhandeln, denn die Preise könnten schon in wenigen Wochen auf einem ganz anderen Niveau liegen als heute.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil