Internationaler Markt

Gestern ging es den zweiten Tag in Folge abwärts mit den internationalen Ölpreisen. Brent-Rohöl gab um volle zwei Dollar auf 64,5 Dollar je Barrel nach. Der Druck kam vor allem von den Ölbörsen. Ein starker Dollar, erneut aufflammende Zinssorgen in den USA und schwache Konjunkturdaten aus Fernost drückten schon am Vormittag auf die Stimmung.

Am Nachmittag gab dann der wöchentliche Lagerbericht des amerikanischen Energieministeriums (DOE) ein zusätzliches bärisches Signal und übertraf damit sogar die Ahnungen des Branchenverbandes API vom Dienstag. Daraufhin drängten viele Hedgefonds gleichzeitig zum Ausgang und der Ölpreis sackte in wenigen Minuten ab.

Dabei waren die Vorratsdaten nicht durch die Bank negativ, da die Nettoimporte in der letzten Woche zulegten. Ein Lageraufbau war also zu erwarten. Hier die Lagerveränderungen in der Übersicht:
Rohöl: +0,9 Mio. Barrel (API) bzw. +3,0 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: -1,4 Mio. Barrel (API) bzw. -1,0 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: +1,9 Mio. Barrel (API) bzw. +2,5 Mio. Barrel (DOE)

Die Rohölbestände bewegen sich jetzt schon seit Jahresbeginn seitwärts. Saisonal wäre jedoch ein Aufbau üblich. Anders bei Benzin: Hier steigen die Vorräte von Woche zu Woche. Sie liegen jetzt fast wieder auf dem extrem hohen Niveau des Vorjahres. Die Bestände an Heizöl und Diesel verhalten sich unauffällig, trotz der Kältewelle zum Jahreswechsel. Sie liegen in etwa auf dem langjährigen Durchschnitt.

Unter dem Strich deutet sich also zumindest in den USA keine Verknappung des Angebots, aber auch kein Ölüberfluss an. Dazu passen auch die Schätzungen für die amerikanische Ölproduktion im Dezember, die überraschend unter den Blockbuster-Zahlen des Novembers blieben. Allerdings rechnen fast alle Beobachter damit, dass die Schieferölbranche in diesem Jahr über eine Million Barrel pro Tag zusätzlich auf den Markt werfen wird. Die starke globale Ölnachfrage, die stabile Disziplin im OPEC-Kartell und die Krise in Venezuela dürften das jedoch ausgleichen.

Heute Morgen halten sich die Ölpreise erst einmal stabil und machen einen kleinen Teil der gestrigen Verluste wett. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet im Moment 61,73 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl liegt bei 64,89 US-Dollar je Barrel. Gasöl tendiert ebenfalls schwächer bei 574,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar liegt etwas stärker bei 0,8197 Euro. Damit kostet der Euro 1,2196 Dollar.

Nationaler Markt

Die schwachen Rohölpreise drücken Heizöl heute Morgen unter die Marke von 60 Euro je 100 Liter (Standardlieferung). Der starke Dollar und die Kältewelle schwächen den Abwärtstrend jedoch etwas ab.

Der Binnenmarkt für Heizöl bleibt sehr aktiv. Die Temperaturen sollen zwar zum Wochenende hin wieder steigen, aber ein Ende des Winters ist nicht in Sicht. Der aktuelle Preisrückgang gibt einen zusätzlichen Kaufanreiz. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt eine sehr hohe Kaufbereitschaft für die nächsten Tage. Vier von fünf Kaufinteressenten rechnen damit, dass die Heizölpreise weiter fallen werden. Das ist ein durchschnittlicher Preisoptimismus, der zumindest in den letzten beiden Tagen nicht enttäuscht wurde.

Die Charttechnik gibt kein einheitliches Bild: Die kurzfristigen Preischarts zeigen jetzt einen leichten Abwärtstrend, da das Hoch im Januar nicht wieder erreicht wurde. Die mittelfristigen Preischarts sind jedoch nach wie vor im Aufwärtstrend.

Was tun? Der Winter könnte noch einige Wochen andauern. Wer nicht mehr viel im Tank hat, kann die aktuelle Preisdelle nutzen und seinen Bedarf zumindest mit einer Teilmenge (1.000 bis 1.500 Liter) decken. So bleibt die Chance erhalten, einen möglichen weiteren Preisrückgang zu nutzen, aber auch die Freiheit, auf einen weiteren Preissprung oder einen neuen Kälteeinbruch nicht mehr reagieren zu müssen.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil