Internationaler Markt

Ein neues Risiko – diesmal geopolitischer Natur – treibt die Ölpreise sprunghaft in die Höhe, kaum dass sich die Gefahrenlage für die Ölindustrie an der US-Ostküste und im Golf von Mexiko entspannt hat. Während sich alle Stürme in den betreffenden nordamerikanischen Gebieten aufgelöst haben, überraschte gestern Vormittag eine heftige Böe aus dem Nahen Osten die Marktteilnehmer. Nach dem Abschuss eines russischen Militärflugzeuges durch die syrische Luftabwehr eskalierte der Streit zwischen Russland und Israel im Syrienkonflikt. Zügig war eine Risikoprämie an ICE und NYMEX eingepreist.

Einmal mehr zeigt sich, wie schnell die Börsen auf solche Ereignisse reagieren. Hatte die Ankündigung weiterer US-Strafzölle auf chinesische Importgüter die Ölpreise gestern früh noch gedämpft, so wendete sich das Blatt abrupt, als bekannt wurde, dass Russland Israel für den Abschuss verantwortlich macht und mit Vergeltung droht. Auch wenn sich die Lage bis zum Abend entspannte, die Risikoprämie bleibt zunächst im Markt, wenn auch abgeschwächt.

Die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) vermochten hingegen kaum Einfluss auf die Ölfutures auszuüben. Das API berichtete gestern in den späten Abendstunden von gestiegenen Rohöl- und Destillatvorräten. Experten hatten im Vorfeld mit einem Rückgang der Rohölreserven gerechnet und bei den Destillaten (Heizöl und Diesel) weniger umfangreiche Aufbauten erwartet. Beides ist preisdämpfend zu werten. Da die Benzinreserven jedoch stärker als prognostiziert abnahmen, gibt es auch einen stützenden Part, sodass der API-Report unter dem Strich zunächst neutral aufgenommen wird. Die offiziellen Zahlen des Department of Energy (DOE) folgen heute um 16.30 Uhr. Sie könnten ein anderes Bild zeichnen, das wäre nicht das erste Mal. Die Marktteilnehmer werden darauf warten und ihre Reaktion auf die Meldung abstimmen.

Die Notierungen an den Ölbörsen starten unterhalb der Tageshochs von Dienstag und zugleich auf deutlich höherem Niveau als gestern früh. Sie tendieren leicht aufwärts. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 69,93 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 79,05 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 687,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet 0,8562 Euro. Damit kostet der Euro heute Morgen 1,1676 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise springen erneut aufwärts. Heute Morgen zeigt die aktuelle Heizölpreis-Tendenz den Richtungswechsel deutlich. Kurz währte die Freude der Heizölkunden über nachgebende Preise.

Wer die jüngste Gelegenheit nutzte und den Preisrückgang mitnahm, mag sich nun auf die Schulter klopfen. Vor allem deshalb, weil derzeit belastbare Gründe für einen deutlicheren Nachlass fehlen. Aktuell kostet Heizöl weniger als im Jahreshoch und so wird aus Sorge vor einem weiteren Anstieg bestellt. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt einen hohen Wert für die Kaufbereitschaft an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Auch wenn die Kunden noch vom letzten Rücksetzer beflügelt in der Lesereinschätzung zu 84 Prozent künftig sinkende Preise erwarten, die Prognosen machen keine Hoffnung.

Die Preistrends in den esyoil-Charts zeigen in allen relevanten Zeiträumen deutlich aufwärts. Abwärts geht es allein in der 10-Jahresansicht. Doch auch dort steht der Preis am oberen Rand des Trendkanals.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank eine Füllung verlangt, dann sollten Sie bestellen. Nur so gehen Sie auf Nummer sicher. Liegt Ihnen das Spekulieren, dann bietet es sich an, zunächst einen Teil des Bedarfs zu decken, um bei einem etwaigen Preisabgang noch einmal zugreifen zu können. Geduld und erhöhte Risikobereitschaft sind dafür derzeit allerdings unabdingbar. Das kann klappen, muss aber nicht.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil