Internationaler Markt

Die Lage am Persischen Golf scheint sich weiter zu beruhigen. Kriegsszenarien werden von der Frage abgelöst, wie es zum Absturz der ukrainischen Passagiermaschine kommen konnte. Das bringt Teheran medial in die Defensive. Trump scheint für den Moment zufrieden. Das irrlichternde Weiße Haus wird sich bald wieder neuen Themen zuwenden. Doch die Krise wird weiter schwelen und kann sich jederzeit wieder verschärfen.

Für den Moment wenden sich die Trader anderen Fragen zu. Die extrem schnelle Preiswende in dieser Woche hat für einige Unruhe gesorgt. Vorgestern schoss der Ölpreis für wenige Minuten über 71 Dollar je Barrel und sank dann in bis zum Abend auf nur noch 66 $/b. Der Markt ist also mal wieder zum Spielball von Spekulanten und computergestützten Kauf- und Verkaufwellen geworden.

Das macht die weitere Preisentwicklung unvorhersehbar, da bei so raschen Preisbewegungen immer wieder einige Hedgefonds in eine finanzielle Schieflage geraten. Da müssen dann Positionen bereinigt werden, weil den Tradern die Controlling-Abteilung im Nacken sitzt. Der Blick auf die tatsächliche Situation von Angebot und Nachfrage im Ölmarkt hilft also für den Moment nicht viel weiter. Viele warten erst einmal ab, bis sich die Lage weiter beruhigt hat.

Dann aber könnten die Marktdaten auf die Stimmung schlagen: Der überraschend kräftige Aufbau der Rohöllager in den USA, der starke Dollar und die steigende Ölproduktion in vielen Staaten sprechen im Moment für einigen Druck auf die Preise von Brent-Rohöl. Ausgerechnet in der Nordsee wird der Preisdruck steigen, denn Norwegen kann erstmals seit zwei Jahrzehnten sein Ölangebot ausbauen. Ein Plus von 40 Prozent soll in den nächsten Jahren für sprudelnde Einnahmen sorgen.

Doch auch die Preisoptimisten können punkten: Die OPEC-Beschlüsse vom letzten November wollen zusätzliches Öl vom Markt nehmen und die Weltwirtschaft wirkt unerwartet stabil. Auch hilft das Durcheinander im Markt für Schiffstreibstoffe (Bunker). Hier gelten seit Jahresbeginn schärfere Regeln über den Schwefelanteil.

Die Lage ist also wie so oft nicht eindeutig. In der kommenden Woche werden die Monatsberichte von IEA, EIA und OPEC veröffentlicht. Dann wird sich der Markt neu sortieren.

Heute Morgen startet der europäische Ölhandel mit etwas schwächeren Preisen: Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 59,35 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 65,21 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 593,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9003 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1106 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben heute Morgen erneut etwas nach, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Notierungen liegen mittlerweile knapp unter 65 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). In nur einer Woche hat Heizöl damit über 3 Euro verloren.

Prompt hat sich der Heizölmarkt beruhigt. Einige Kaufinteressenten lehnen sich entspannt zurück und warten auf noch günstigere Einstiegsmöglichkeiten. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, rutscht von der höchsten auf die mittlere Stufe der Kaufintensität.

Der Preispessimismus der letzten Tage ist verschwunden. Die aktuelle Lesereinschätzung zeigt, dass jetzt wieder 85% der Stimmen auf fallende Heizölpreise setzen. Vor wenigen Tagen waren es nur 60% der Voten.

Die Preischarts sehen das noch nicht so entspannt: Noch immer steigen die Preiskorridore an. Das gilt für die kurzfristige Perspektive ebenso wie für den mittel- und längerfristigen Blick seit 2016. Aber zumindest kurzfristig könnten die Preise demnächst nach unten ausbrechen.

Was tun? Die Heizölpreise sind wieder auf ein attraktives Preisniveau zurückgekehrt, das sogar merklich unter dem Vorjahresniveau liegt. Auch wer noch für ein paar Wochen Reserven im Tank hat, sollte nicht zögern.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil