Internationaler Markt

Ungewissheit ist das Wort der Saison. Es charakterisiert die Weltpolitik, die globale Wirtschaft, den Zustand Europas, nationale Stimmungen und den Ölmarkt. An den Aktienbörsen puzzeln die Kurse. In den USA eilt die Ölförderung von einem Hoch zum nächsten. Die OPEC kann ihre Produktion nicht genug drosseln, um einer Überversorgung Paroli zu bieten. Die Ölpreise fallen.

Alles falsch berechnet, tönt es von den konträr eingestellten Analysten bei Evercore. Die Weltkonjunktur wird weiter brummen. Die Ölversorgung wird mit ihr kaum standhalten können. Öl wird teurer werden. Für das nächste Jahr haben sie 70 Dollar pro Barrel als durchschnittlichen Preis der Sorte Brent berechnet. 2020 sollen es fünf Dollar mehr werden.

Das kann angesichts der zur Verfügung stehenden Löcher in den US-Schieferölgebieten nicht sein. Diese können kurzfristig als Ölquellen in Betrieb gehen. Wenn die Pipelines Mitte 2019 fertiggestellt sind, kann sich ihr Öl ungebremst über die Welt ergießen. Derweil werden immer mehr Bohrungen in den Schiefer gesetzt. Jeden Monat kommen im Schnitt 150 neue hinzu. Aktuell warten über 8700 Quellen auf Fertigstellung und Anschluss. Das enorme Potenzial lässt Preise für Brent deutlich oberhalb von 60 Dollar pro Barrel kaum zu, meinen die Statistiker der EIA (Statistikbehörde im US-Energieministerium).

Finanzjongleure werden in den nächsten Jahren hinreichend Gelegenheit haben, sich mit immer neu formulierten Spekulationen auszutoben. Mit denen können sie das geneigte Publikum und sich selbst verunsichern. Der Jubel medialer Lautsprecher wird ihnen bei jeder nach Untergang klingenden Drehung gewiss sein. Vielleicht kommt es aber ganz anders. Der Ölpreis wird über Jahre hinweg in einer akzeptablen Spanne schwingen und Verbraucher wie Lieferanten zufriedenstellen, zumindest in der als reich geltenden Welt.

Heute sollte das tatsächlich der Fall sein. Die Ölpreise geben weiter nach. Das wird Verbrauchern gefallen und Lieferanten nicht schaden. Sie können mit dem Preisniveau leben.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 48,89 Dollar und das Barrel Brent zu 58,38 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 539,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8804 Euro. Damit kostet der Euro 1,1354 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise kennen seit Wochen nur eine Richtung, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Abwärts. Dem Weltmarkt und der Entspannung auf den heimischen Wasserstraßen sei Dank. Die Dinge fügen sich früher als erwartet zum Wohl der Ölheizer, zumindest ansatzweise. Zum Problem sind nun leider die Lieferzeiten geworden. Die Bestellflut bringt die Heizöllogistik erneut in Schwierigkeiten. Mit der Nachfrageschwäche im Sommer drosselte die Industrie die Planmengen. Jetzt fehlt Volumen. Außerdem reicht die Fahrzeugflotte der Händler nicht aus, um die vielen Sonderfahrten für Leersteher und die Normalbesteller gut bedienen zu können.

Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt ist sehr belebt. Viele Kunden decken sich für den Winter ein. Teilweise ordern sie auch, um eine frühere Bestellung nun zu einem günstigeren Preis aufzustocken. Mehr als die Käufer wuchs aber die Zahl der Beobachter, die auf weiter nachgebende Preise spekulieren. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sozialistischen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Unser mathematisches Tiefpreis-System gibt in fast allen Teilen Deutschlands Kaufsignale. Lediglich im Südwesten ist das nicht der Fall.

Die Heizölpreistrends geben Verbrauchern Hoffnung auf noch bessere Preise. In den verschiedenen Zeitstufen tritt dreimal Abwärts auf, zweimal in den kurzen und einmal im langen Zeitbereich.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie umgehend, wenn Sie Heizöl benötigen. Spekulativ eingestellten Ölheizern raten wir, den Markt aufmerksam zu beobachten. Es ist weiterer Preisabgang möglich.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil