Internationaler Markt

Es gibt sie noch, die Hoffnung auf ein greifbares Ende der pandemischen Störungen unseres Lebens durch Impfstoffe. Dieser Hoffnung ist allerdings die anfängliche Euphorie abhandengekommen. An den Börsen und in den Ölpreisen sind noch Reste davon vorhanden. Daran konnten bisher weder die in Zahl und Intensität zunehmenden Lockdowns noch irrlichternde politische Führungen etwas ändern.

Aktuell haben die Lockdowns dem Weltmarkt allein durch den reduzierten Straßenverkehr in Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien zwei Prozent der Ölnachfrage entzogen. Mit noch schärferen Einschnitten in Europa, USA und China muss in den kommenden Tagen und Wochen gerechnet werden. Es ist schwer vorstellbar, dass diese ohne Einfluss auf die Preise für börsennotierte Güter und Wertpapiere bleiben werden.

Der letzte Anker der Börsianer ist die beginnende Präsidentschaft von Joe Biden in den USA. Der Mann will abermals sehr viel Geld ausgeben, um die Not zu lindern. Er hat angesichts der Fülle kritischer Baustellen, die bearbeitet werden wollen, kaum eine Chance auf Erfolg. Er wird sie nutzen.

An den Ölbörsen schaukeln die Notierungen derweil munter auf und ab, ohne eine nennenswerte Nettoänderung zu erzielen. Das wird einstweilen so weitergehen.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 53,06 Dollar und das Barrel Brent zu 55,67 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 458,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8237 Euro. Damit kostet der Euro 1,2138 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise sind günstiger geworden, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Damit lassen sich homöopathische Einsparungen erzielen. Ein größerer Wurf lässt noch auf sich warten. Jetzt ist Optimismus gefragt, in jeder Hinsicht.

Immerhin, trotz des Preissprungs durch die Einführung der CO2-Steuer ist Heizöl zum Jahresbeginn günstiger als in den Vorjahren. Auch im Vergleich zu anderen Energieträgern ist Heizöl günstig geblieben. Den Preisvogel schießt Jahr für Jahr elektrischer Strom ab. Die unvermeidliche Teuerung liegt an strukturellen Fehlern im Erneuerbare Energie Gesetz. Beim Versuch einer kontinuierlichen Verbesserung ist aus dem 2010 mit 12 Paragraphen eingeführten Papier ein Monstrum mit heute 105 Paragraphen geworden, dass vernünftiges Handeln vereitelt. Entlastung soll die Verwendung der CO2-Steuererlöse als Strompreissubvention bringen. Das wird nicht gelingen, denn mit Anhebungen der KWK-Umlage, der Netzumlage und der Umlage für abschaltbare Lasten wurden bereits neue Preiserhöhungen kreiert.

Beim Bundesbürger steht die Energiewende nach Umfragen hoch im Kurs. Vermutlich wird diese Wende als Rettung des Klimas verstanden. Dass diese Rettung auf dem politisch eingeschlagen Weg nicht gelingen wird, lässt sich angesichts ausufernder Komplexitäten, deren Ursprung in den dazugehörigen Gesetzen verankert ist, hervorragend verbergen. Konsequenz: In den kommenden Jahren werden Fragen und Unmut über ausbleibende Klimaerfolge trotz stetiger Energieteuerung ebenfalls ausufern.

Zurück zum Heizöl. Sein Binnenmarkt ist in einen Tiefschlaf gefallen. Bestellungen kommen nur noch schleppend herein. Die Hoffnung auf günstigere Heizölpreise zeigt allerdings, dass noch Menschen am Geschehen teilhaben. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf niedrigem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends sind als solche langsam wiederzuerkennen. Freundliche Signale strahlen derzeit nur die langfristigen Trendkanäle aus. Sie halten die Abwärtsrichtung.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank es zulässt, beobachten Sie den Markt noch ein paar Tage, um zu erkennen, wohin die Preisereise geht.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Quelle: esyoil