Internationaler Markt

An ICE und NYMEX überwiegen aktuell die preisdrückenden Impulse. Trader erwarten mehr Öl aus den USA, Saudi-Arabien, Russland und Libyen. Gleichzeitig enttäuschen die jüngsten Konjunkturdaten aus China und deuten eine rückläufige Nachfrage an. Das hat Gewicht, denn bislang ist China das Land mit der größten Zuwachsrate beim Ölbedarf. Diese Kombination lässt die Ölpreise fallen, WTI gestern unter die 70-Dollar-Marke und Brent auf ein 3-Monatstief.

Der neue Produktionsbericht der EIA, Statistikbehörde im US-Energieministerium, geht von einer kräftigen Steigerung der US-Rohölforderung im Juli und August aus. Zugleich meldet er, dass die Anzahl der gebohrten, noch nicht fertig erschlossenen Ölquellen um 193 und damit deutlich angestiegen ist. So warten nunmehr 7.943 Quellen auf den letzten Schliff, um die Produktion aufnehmen zu können. Das ist ein Rekord und zeigt, dass die USA in der Lage wären, ihre Schieferölproduktion zügig zu erhöhen. Allerdings muss sich die Kapazität der Pipelines verbessern, um die Mengen dann auch transportieren zu können.

Saudi-Arabien hat bereits mehr Öl auf den Markt gebracht. Das ist mit der Lockerung des OPEC-Kürzungsabkommens vom 22. Juni inzwischen legitimiert. Berichte über Extralieferungen nach Asien lassen davon ausgehen, dass das OPEC-Schwergewicht seine Produktion nun weiter ausbaut. Und auch in Russland stehen die Zeichen auf Steigerung. Die Lage in Libyen hat sich mit der Öffnung der Exporthäfen deutlich gebessert, sodass von dort tatsächlich wieder mehr Öl auf den internationalen Markt fließt.

Der Streik der Ölarbeiter in Norwegen hat sich zwar ausgeweitet, betrifft die Produktion jedoch lediglich minimal. Bislang fehlen 23.900 Barrel täglich durch ein abgeschaltetes Ölfeld. Die Trader bleiben gelassen. Sie warten heute auf die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten. Das American Petroleum Institute (API) wird diese in den späten Abendstunden veröffentlichen. Experten erwarten sinkende Vorräte, vor allem im Zentrallager in Cushing. Preistreibende Signale sind also durchaus möglich, zumal die Ölreserven in den USA grundsätzlich weiter knapp sind. Die Ankündigung aus US-Regierungskreisen, man könne einen Engpass durch die Freigabe strategischer Ölreserven ausgleichen, könnte die Wirkung jedoch abfedern.

Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen auf deutlich niedrigerem Niveau als gestern früh. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 67,86 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 72,00 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 631,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet 0,8533 Euro. Damit kostet der Euro 1,1715 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise setzen ihren Sinkflug heute Morgen fort, das zeigt die aktuelle Heizölpreis-Tendenz. Ein festerer Dollar und rapide gefallene Rohölpreise machen es möglich. Heizöl kostet derzeit im Durchschnitt gut 8,5 Prozent weniger als zum Jahreshoch im Mai.

Im Binnenland kommen die Preisrückgänge vom internationalen Ölmarkt an und finden Beachtung. Die Zahl derer, die den Markt auf der esyoil-Plattform beobachten, hat zugenommen. Zugleich werden wieder mehr Beobachter zu Käufern. Das zeigt unser Schwarm-O-Meter für Heizöl mit einer hohen Kaufbereitschaft an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Aber auch die Hoffnung auf weiteren Nachlass ist lebendig. In der Lesereinschätzung erwarten 87 Prozent künftig sinkende Preise.

Die Preistrends: Die 3-Monatsansicht zeigt klar abwärts. In der 6-Monatsansicht ist die Richtungsentscheidung mit dem jüngsten Preisabgang gefallen. Damit gibt es einen zweiten Abwärtstrend im kurzfristigen Zeitbereich. Für alle mittel- bis längerfristigen Zeiträume prognostizieren die Trendkanäle weiterhin steigende Preise. In der sehr langfristigen 10-Jahresansicht geht unbeirrt abwärts.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt, dann sollten Sie bestellen. Wer noch etwas spekulieren möchte, bleibt nahe am Preis und schlägt zu, sobald er seine Richtung wieder ändert.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil