Internationaler Markt

Am Ölmarkt beginnt die neue Woche so, wie die letzte geschlossen hat, mit steigenden Preisen. Das dominierende Handelsmuster ist langweilig für die Berichterstattung und nervig für Verbraucher. Es wird eine Art bullische Endlosschleife mit den Themen Venezuela, Iran und wachsender Ölbedarf gespielt. Montags ist die Geschichte um Zahlen über eine Zunahme der aktiven Ölbohrgeräte in den USA angereichert, die ein Dreijahreshoch nach dem nächsten markiert.

Um es vorweg zu nehmen, für die Wahrnehmung einer wachsenden Ölproduktion ist im Nervensystem der Finanzszene derzeit keine Synapse frei. Bärisch wirkende Botschaften dringen nicht durch. Beachtung finden dagegen Äußerungen über Engpässe im nordamerikanischen Transportsystem, das das geförderte Öl nicht in Gänze zur Verarbeitung und zum Verbraucher befördern könne.

Die Musik zur bullischen Ölpreisparty wird allerdings vom unberechenbaren Präsidenten der USA und vom diktatorischen Präsidenten Venezuelas gespielt. Der eine will den Atomdeal mit dem Iran aufkündigen und die Sanktionen gegen das Land verschärfen, der andere will den verkommenden Sozialismus seines Landes retten und ruiniert es dabei vollständig. Die Konsequenz beider Fälle wäre eine Reduktion des Ölangebots. Im Fall Venezuelas ist der Konjunktiv bereits fehl am Platz, denn die Geschichte nimmt seit geraumer Zeit ihren Lauf.

Der Dealmaker im Weißen Haus äußert sich unablässig hart gegen den Mullah-Staat. Das legt eine Kündigung des Atomabkommens am 12. Mai nahe. Der Mann zeigte aber auch Gespür für die Wirkung unablässig steigender Ölpreise. In der Angelegenheit hat er zwei Seiten zufrieden zu stellen, seine Wähler, die günstiges Öl benötigen, und seine Freunde, die an der Ölpreissteigerung prächtig verdienen. Die Messe in der Frage ist also noch nicht gelesen.

Um die Stimmung aufzuhellen, kann man das Getöse aus dem Weißen Haus als Bellen verstehen, das kein Beißen folgen lässt. In dem Fall dürften die Ölpreise etwas Abgang an den Tag legen. Die Klarheit des Trends spricht allerdings eine andere Sprache. Nach ihr geht es noch weiter aufwärts. So wird der am späten Freitag eingeleitete erneute Preissprung heute Morgen fortgesetzt. Er bringt ein Plus von fast drei Prozent gegenüber Freitagfrüh. Damit ist schon wieder ein neues Dreieinhalbjahres-Hoch der Ölpreise erreicht.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 70,47 Dollar und das Barrel Brent zu 75,64 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 663,50 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8373 Euro. Damit kostet der Euro 1,1941 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise haben erneut einen Jahreshöchstwert erreicht, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Es wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht der letzte sein. Die Welt hat zwar genug Öl zur Deckung der Nachfrage zu bieten, dennoch wird seit einiger Zeit konsequent Mangel an den Börsen gehandelt. Die Stimmung der Finanzszene ist in der Angelegenheit stabil und prächtig.

Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt ist ruhig. Das gute Wetter und der gestiegene Preis haben das Interesse an Heizöl einschlafen lassen. Ein paar Käufer gibt es natürlich immer noch und es gibt Beobachter mit der Überzeugung für tiefere Preise. Ihre Gruppe ist mittlerweile deutlich geschrumpft. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, wohlgemerkt bei geringem Gesamtinteresse, das andere auf einem vergleichsweise schwachen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Preistrends sind für Verbraucher wenig verheißungsvoll. In fast allen Zeitdarstellungen geht es aufwärts. Einzig die Zehn-Jahres-Ansicht ist im Dauer-Abwärtsmodus.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie keine spekulativ eingestellte Persönlichkeit sind, verschaffen Sie sich durch einen Heizölkauf Ruhe, gegebenenfalls auch nur mit einer Teilmenge! Als Spekulant brauchen Sie sehr starke Nerven. Aktuell läuft der Preis gegen Sie. Mit einem Geduldspolster von mehreren Monaten könnten Sie eventuell noch einen Blumentopf gewinnen.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil