Internationaler Markt

Die Brent-Rohölpreise bewegen sich unverändert am oberen Rand ihres Preiskorridors. Die Raffinerien kaufen noch immer reichlich Rohöl, da sie die Einkaufspreise an die Verbraucher weitergeben können. Und das OPEC+ Kartell sorgt nach wie vor dafür, dass Öl knapp bleibt.

Obwohl das Umfeld also weiterhin preistreibend wirkt, wird die Luft auf diesem Niveau dünner. Die Sorgenfalten bei Spekulanten und Investoren werden tiefer. Bei knapp 84 Dollar je Barrel und Allzeithochs bei den Gas- und Kohlepreisen weltweit wachsen die Konjunkturrisiken. Einmal mehr dürfte gelten, dass hohe Preise das wirksamste Mittel gegen hohe Preise sind. Gleichzeitig droht auch noch eine Zinswende in den USA, die fast allen Finanzmarktakteuren den Schweiß auf die Stirn treibt.

Die Erholung der Ölnachfrage könnte daher langsamer als erwartet vonstatten gehen, zumal die Folgen der Corona-Pandemie noch lange nicht ausgestanden sind. In China gibt es fast täglich irgendwo im Land strikte Lockdowns oder auch Stromausfälle. Die Folgen sind bis nach Europa spürbar, wenn dadurch Lieferketten nicht mehr funktionieren und wichtige Komponenten plötzlich fehlen.

Kurzfristig überwiegen jedoch die bullischen Nachrichten. Eine Pressekonferenz Putins sollte gestern eigentlich die Märkte beruhigen, doch der Kreml-Chef gefiel sich sichtlich in seiner Oberlehrerrolle gegenüber der EU und las der Brüsseler Energiepolitik die Leviten. Er betonte auch die Zuverlässigkeit russischer Öl- und Gaslieferungen, brachte aber gleichzeitig einen Anstieg der Ölpreise auf 100 Dollar je Barrel ins Spiel. Auch sein Angebot zusätzlicher Gaslieferungen blieb vage. Prompt steigen die Börsengaspreise heute Morgen steil an.

Gestern Abend meldete dann der amerikanische Branchenverband API einen kräftigen Aufbau der Rohöllager in den USA um 5 Mio. Barrel in der letzten Woche. So weit, so gut. Doch gleichzeitig schrumpften die Produktlager um über 7 Mio. Barrel. Beide Trends überraschten die Händler. Heute Nachmittag folgt der offizielle Wochenbericht des Energieministeriums. Bereits am Vormittag könnte der Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) für Bewegung sorgen.

Die Verbraucher stöhnen weltweit angesichts der Rekordpreise an den Tankstellen, im Heizöl- oder Gaskeller. Doch eine Entspannung ist noch nicht in Sicht. Heute starten Brent & Co. den Handel erneut mit Preisaufschlägen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 81,16 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 83,97 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 731,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8617 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1604 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise legen heute erneut zu und sind nun auf dem höchsten Stand seit 2013. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt einen landesweiten Durchschnittspreis von knapp 88 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Preise sogar jenseits der 90 Euro werden in immer mehr Landesteilen aufgerufen. Ursächlich sind neben den hohen Rohölpreisen die stattlichen Margen bei den Raffinerien.

Die Zahl der Bestellungen ist noch immer hoch, erreicht nun aber nicht mehr die Rekordwerte der Vorwochen. Offenbar schrecken die aktuellen Preise allmählich ab. Auch sind die Temperaturen im Land zwar herbstlich, jedoch nicht winterlich. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, bleibt auf der zweithöchsten Stufe.

Der Preisoptimismus ist unverändert schwach. Nur die Hälfte der Stimmen in der tagesaktuellen Lesereinschätzung kann sich eine Trendwende nach unten vorstellen. Das ist deutlich weniger als üblich. Aber dennoch mehr, als ein Blick auf die Preischarts vermuten ließe: Die Preiskorridore ziehen unerbittlich und ohne zu zögern nach oben.

Was tun? Noch ist keine Entspannung in Sicht. Wer demnächst ordern muss, sollte nicht bis zur letzten Minute warten.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Quelle: esyoil