Internationaler Markt

Die globalen Ölpreise dümpeln weiter dahin. Die Argumente halten sich die Waage und niemand will mitten in der Sommerflaute größere Risiken eingehen. Seit Wochen entfernt sich Brent-Rohöl nur minimal von der Orientierungsmarke bei 45 Dollar je Barrel.

Das gestrige OPEC-Treffen (JMMC) blieb wie erwartet folgenlos. Wieder einmal wurden die Trittbrettfahrer Irak und Nigeria an die Kartelldisziplin erinnert. Insgesamt kann das Kartell jedoch zufrieden sein, denn die Förderkürzungen werden weitgehend eingehalten. Auch der aktuelle Ölpreis liegt wohl im Korridor der Erwartungen.

Spannender war der wöchentliche Lagerbericht aus den USA. Die Rohölbestände schrumpften um 1,6 Mio. Barrel. Das ist etwas weniger, als nach den API-Schätzungen vom Vortag erwartet worden war. Aber der Schein trügt: An die 7 Mio. Barrel blieben zusätzlich im Land, da die Exporte schwächelten. Weitere knapp 3 Mio. Barrel flossen aus der Strategischen Ölreserve in den Markt. Insgesamt mussten die Tanklager also 10 Mio. Barrel Rohöl mehr als in der Vorwoche verkraften. So gesehen ist der Abbau erstaunlich, denn auch die Benzinlager schrumpften um immerhin 3,3 Mio. Barrel.

Kein Wunder, dass die Ölpreise nach der Veröffentlichung der Daten erst einmal über 1 Prozent anzogen. Doch wie üblich ging Brent bei knapp 46 Dollar je Barrel die Puste aus. Der Rohölpreis sank wieder Richtung 45 Dollar je Barrel zurück.

Auch der dritte preisstützende Lagerabbau in Folge reichte also nicht aus, den Markt in Bewegung zu setzen. Viele Senior Trader sind derzeit im Urlaub. Die restliche Belegschaft bei Hedgefonds und Banken soll anscheinend einen neutralen Kurs fahren. Ohne wirkliche Überraschungen wird sich da wohl bis in den September hinein nicht viel tun.

Hier die Zahlen des US-Energieministeriums (DOE) und des US-Branchenverbandes (API) im Überblick:

Rohöl: -4,3 Mio. Barrel (API) bzw. -1,6 Mio. Barrel (DOE)

Heizöl und Diesel: -1,0 Mio. Barrel (API) bzw. +0,2 Mio. Barrel (DOE)

Benzin: +1,1 Mio. Barrel (API) bzw. -3,3 Mio. Barrel (DOE)

Ölproduktion: 10,7 Mio. Barrel pro Tag (1,6 Mio. unter Vorjahr)

Nachfrage (4-Wochen-Durchschnitt): 18,4 Mio. Barrel pro Tag (3,1 Mio. unter Vorjahr)

Heute am frühen Morgen startet der europäische Handel fast unverändert. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 42,49 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 44,99 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 373,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8441 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1843 Dollar.

Nationaler Markt

Der Preis für Heizöl ist diese Woche in einem gemächlichen Sinkflug. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt im Bundesdurchschnitt Werte von knapp 40 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Das bisherige Jahrestief wird minimal unterboten, trotz des schwächeren Euros.

Der Heizölmarkt ist ähnlich wie der internationale Rohölmarkt in einer Sommerflaute. Die Preisschwankungen waren in den letzten sechs Wochen nur gering. Die Abstände zwischen den Regionen halten sich in Grenzen.

Aber die Rekordtiefpreise sorgen für einen konstanten Orderfluss. Die Kaufbereitschaft der aktiven Kunden ist nach wie vor hoch. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, steht auf der zweithöchsten Stufe.

Das mathematische Tiefpreis-System gibt zumindest für die Regionen entlang des Rheins ein Kaufsignal.

Der Preisoptimismus ist gewachsen. Knapp 90% der Stimmen setzen in der täglichen Umfrage auf weiter fallende Heizölpreise. Auch die Charts zeigen in allen Perspektiven fallende Preiskorridore.

Was also tun? Die Heizölpreise bewegen sich in diesem Sommer nur geringfügig. Aber das wird nicht so bleiben. Die Trends im Herbst sind unvorhersehbar. Daher gilt: Preise unter 40 Cent je Liter sind Kaufpreise.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Übrigens: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Die Folgen sind weniger einschneidend als oft dargestellt: Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch Ersatzgeräte) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, wenn z.B. kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten unverhältnismäßig hoch wären.

Quelle: esyoil