Internationaler Markt

Der Kaufrausch am Black Friday geht heute spurlos an den Ölbörsen vorbei. Die meisten US-Händler sind wegen Thanksgiving zu Hause. Brent-Rohöl steht daher kaum verändert bei knapp 48 Dollar je Barrel. Die Marke von 50 Dollar bleibt in Sichtweite.

Gestern haben einige Trader riskante Positionen glattgestellt und Gewinne realisiert. Eine Korrektur war nach dem steilen Preisanstieg ohnehin fällig. Hinzu kommt das OPEC-Meeting am kommenden Montag, dessen Ergebnis unsicher erscheint. Die Ölpreise sanken, aber die Verkaufswelle lief schnell aus.

Die Preisrallye der letzten Tage speiste sich aus der Erwartung, dass sich die Ölmärkte im nächsten Jahr schneller als erwartet normalisieren könnten. Konkrete Anhaltspunkte dafür liefert der Ölmarkt bislang kaum, wenn man vom Lagerabbau in den USA absieht. Aber Erwartungen für die Zukunft lassen sich in der Gegenwart nun einmal schlecht widerlegen. Der Preisanstieg wird sich daher fortsetzen, bis die Stimmung kippt.

Der erste Härtetest steht in der kommenden Woche an, wenn sich die Kartellmitglieder der OPEC auf den neuen Kurs einigen müssen. Die Erholung in Libyen bringt täglich eine zusätzliche Million Barrel auf den Markt. Eine Lockerung der bisherigen Förderkürzungen verbietet sich daher.

Längerfristig könnte das Kartell jedoch leichteres Spiel haben. Weltweit sanken die Investitionen in die Erschließung neuer Ölvorkommen in diesem Jahr um etwa ein Drittel. Vor allem die Aufwendungen für die Suche nach neuen Ölfeldern wurden drastisch reduziert. Der Lagerabbau könnte im nächsten Jahr also weitergehen und die Preise stützen.

Die Ölpreise begeben sich daher auf einen holprigen Pfad. Obwohl dem fossilen Öl der Wind ins Gesicht bläst, könnten die schrumpfenden Investitionen in den kommenden Jahren immer wieder für Preissprünge sorgen.

Selbst wenn sich die Ölpreise erholen sollten, werden es viele Ölfirmen schwer haben, neue Kredite aufzunehmen. Die Aussichten der Branche gelten als stark eingetrübt. Die Ölnachfrage kann durch die rasche Verbreitung der Elektroautos wohl nie mehr auf die alten Rekordstände klettern. Und die globale Klimapolitik, die durch die Wahl Joe Bidens wieder Fahrt aufnehmen kann, wird Benzin, Diesel & Heizöl das Leben schwer machen.

Die Aktienkurse der Ölkonzerne sprechen Bände. Während die Märkte insgesamt in der Nähe ihrer Allzeithochs sind, haben Shell, Exxon & Co. massiv an Wert verloren. Ein Windkraftunternehmen wie die dänische Orsted hat mittlerweile denselben Marktwert wie die britische BP. Tesla ist fast zehnmal so viel wert.

Doch heute herrscht erst einmal Feiertagsflaute. Der Handel startet ohne jede Dynamik. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 44,71 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 47,46 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 386,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8383 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1924 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise treten zum Wochenschluss auf der Stelle. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt nach wie vor einen Wert von knapp über 43 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).

Noch immer herrscht eine leichte Kaufpanik im Heizölmarkt. Die Verbraucher sind durch den Preisanstieg aufgeschreckt und wollen die Aufschläge zum 1. Januar (siehe unten “Spartipp”) möglichst vermeiden. Die geringen Preisunterschiede zwischen den Regionen deuten an, dass die Händler noch nicht überlastet sind. Plötzliche Preissprünge wird es wohl erst im Dezember geben.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, ist leicht gefallen und steht nun auf dem zweithöchsten Wert.

Viele Verbraucher sind ob der kommenden Preisentwicklung pessimistisch. Nur jede zweite Stimme (55%) erwartet in der tagesaktuellen Lesereinschätzung einen Rückgang der Heizölpreise. Auch die Preiskorridore in den Charts geben wenig Anlass zum Optimismus. Zumindest die kurzfristigen Preistrends weisen nach oben.

Was also tun? Wer das Öl rechtzeitig vor dem 1.1. im Tank hat, vermeidet den enormen Preissprung zum Jahresstart. Es lohnt sich daher nicht, auf sinkende Marktpreise in den nächsten Tagen zu setzen.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Spartipp: Fossile Energieträger werden ab dem 1.1.2021 mit einem CO2-Aufschlag belegt. Für Heizöl beträgt er gut 8 Cent pro Liter. Darüber hinaus wird die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben. Insgesamt ist eine Preiserhöhung von 9 Cent pro Liter zu erwarten. Für eine 3.000 Liter Bestellung ergibt sich damit ein Aufschlag von 270 Euro. Planen Sie also Ihren Heizölkauf vorausschauend und behalten Sie die Lieferfristen im Blick! Für Lieferungen bis zum 31.Dezember 2020 entfallen CO2-Aufschlag und Mehrwertsteuererhöhung.

Quelle: esyoil