Internationaler Markt

Die Stimmung auf den Ölmärkten wird auch zum Wochenstart durch das eingetrübte Bild der Weltkonjunktur geprägt. Die Turbulenzen in der Türkei und enttäuschende Konjunkturdaten aus China nähren die Sorge, dass die Weltwirtschaft und damit auch die Ölnachfrage an Dynamik verliert. Pessimisten fürchten, dass immer mehr Schwellenländer durch höhere Schuldenberge und die zahllosen Handelskonflikte infiziert werden. Vor allem der Zollkrieg zwischen Washington und Peking belastet die Gemüter.

Die Ölpreisbullen setzen zwar nach wie vor auf eine knappere Ölversorgung durch die Sanktionen gegen den Iran, aber das interessiert im Moment nur wenige. Überraschend hohe Produktionszahlen in Libyen und höhere Lagerbestände in den USA spielen eher den Ölpreisbären in die Hände. Auch andere Indikatoren zeigen, dass sich die Stimmung im Ölmarkt eher entspannt. Am Freitag wurden die neuen Wochendaten zur Bohrtätigkeit in den USA und zur Ölpreisspekulation veröffentlicht.

Nach dem steilen Anstieg in der vorletzten Woche blieb die Zahl der aktiven Bohranlagen in den USA (Rigs) zuletzt unverändert. Mit 869 Rigs wird nach neuen Ölvorkommen gebohrt. Das ist nach wie vor der höchste Stand seit 2015. Wenn man sich vor Augen hält, dass die neuen Anlagen schneller und weiter bohren können als ältere Rigs, dann ist klar, dass die Fördermenge in den USA in diesem und wohl auch im nächsten Jahr stark wachsen wird. Engpässe in den Pipelines bremsen zwar den Trend in einigen Regionen, aber neue Leitungen sind bereits im Bau.

Die Spekulanten, die auf steigende Ölpreise wetten, sind weiter auf dem Rückzug. Das übt zusätzlichen Druck auf die Ölpreise aus. In der letzten Woche reduzierten die Hedgefonds ihre Wetten an den Ölbörsen um 69 Mio. Barrel auf aktuell 952 Mio. Barrel. Das gilt für alle sechs großen Ölkontrakte, also für Rohöl ebenso wie für die Ölprodukte (Gasoil, Benzin etc.).

Schon seit dem April sind die Fondsmanager auf dem Rückzug. Seither haben sie ein Drittel ihrer bullischen Ölpreiswetten aufgelöst. Dabei haben sich viele die Finger verbrannt. Allein im Juli verloren zwei der größten Hedgefonds ein Sechstel ihres Vermögens, da sie vom Rückgang der Ölpreise überrascht wurden.

Heute Morgen können sich die Preise gegenüber Freitagmorgen nur leicht erholen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) klettert auf 65,90 Dollar je Barrel Brent-Rohöl zieht leicht auf 71,89 US-Dollar je Barrel an Gasöl notiert höher bei 645,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar fällt auf 0,8753 Euro. Damit kostet der Euro 1,1422 Dollar.

Nationaler Markt

Heizöl bleibt trotz der schwachen Rohölpreise vergleichsweise teuer, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Mit durchschnittlichen Preisen von knapp über 68 Euro je 100 Liter (Standardlieferung) notieren die Heizölpreise nur drei Prozent unter dem Jahreshoch vom Mai. Rohöl hat seither 10 Prozent an Wert verloren. Der starke Dollar und höhere Margen verhindern jedoch, dass die niedrigeren Kosten bei den Heizölkunden ankommen.

Der Binnenmarkt für Heizöl bleibt trotzdem ungewöhnlich aktiv. Obwohl herbstliche Temperaturen noch in weiter Ferne scheinen, fürchten viele Kaufinteressenten offenbar einen erneuten Preisanstieg und greifen zu. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, kündigt auch für die kommenden Tagen eine hohe Kaufbereitschaft an. Der Preisoptimismus der Interessenten ist gedämpft: Drei von vier Stimmen erwarten weiter fallende Heizölpreise. Das ist nur ein durchschnittlicher Wert.

Die Charts geben den Preispessimisten recht. Der kurzfristige Dreimonatschart für Heizöl zeigt einen leichten Aufwärtstrend. Bei den längerfristigen Chartbildern sieht es nicht anders aus. Man muss schon bis 2012 zurückgehen, um einen Abwärtstrend zu konstruieren.

Was tun? Wer demnächst kaufen muss, könnte die bescheidene Preisdelle nutzen und seinen Tank zum aktuellen Preisniveau füllen. Wer noch Zeit hat, kann auf niedrigere Margen und einen vielleicht wieder stärkeren Euro spekulieren, sollte aber die vielen Preisrisiken nicht ignorieren und die Lage stets im Blick behalten.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil