Internationaler Markt
In dieser Woche schiebt sich die Krise in Venezuela wieder in den Vordergrund. Unter Präsident Maduro wurde das ehemals reiche Ölland in wenigen Jahren zum Armenhaus Lateinamerikas. Eine tödliche Mischung aus Korruption, Polizeistaat und Unfähigkeit hat nicht nur die sichere Versorgung mit Lebensmitteln und Strom unterbrochen. Auch die Ölexporte, die Haupteinnahmequelle des Landes, versiegen allmählich. Der größte Teil der Erlöse muss ohnehin für Kredite an Russland und China abgeführt werden. Nur die umfangreichen Exporte in die USA sorgten bislang für Cash.
Aber auch das könnte bald vorbei sein. Maduro, der sich in einer umstrittenen Wahl eine neue Amtszeit sicherte, wird von Trump nicht mehr als Staatsoberhaupt angesehen. Der junge Parlamentspräsident Guaidó hat sich gestern kurzerhand zum rechtmäßigen Staatschef befördert. Er wird von den USA und vielen lateinamerikanischen Staaten bereits als legitimer Nachfolger anerkannt. Washington kündigt nun Sanktionen gegen Venezuela an, falls Maduro nicht zurücktritt.
Das macht wiederum viele Raffinerien in den USA nervös, die auf die schweren venezolanischen Ölsorten angewiesen sind. Erinnerungen an den letzten Coup im Jahr 2002 werden wach, der den amerikanischen Ölmarkt durcheinander wirbelte. Die Lage ist also völlig unübersichtlich. Der Markt kann damit bisher nicht viel anfangen: Das Land könnte nun im völligen Chaos versinken oder unter neuer Regierung einen Neuanfang wagen.
Das zweite Hauptthema im Ölmarkt ist nach wie vor die Verfassung der Weltwirtschaft. Der Internationale Währungsfonds hat die globale Wachstumsprognose leicht reduziert. Das muss er eventuell demnächst wieder tun, wenn die USA nicht bald eine Lösung im Haushaltsstreit finden, der allmählich auch die US-Konjunktur abkühlt. Hinzu kommt der ungelöste Handelskonflikt mit China.
Die Daten des Branchenverbandes API zu den amerikanischen Ölvorräten kamen in dieser Woche einen Tag später als gewohnt. Gestern Abend wurde ein Aufbau von 6,6 Mio. Barrel Rohöl gemeldet. Das drückte auf die Stimmung, denn die Händler hatten mit einem kleinen Abbau gerechnet. Am heutigen Nachmittag folgen die offiziellen Lagerdaten des Energieministeriums.
Das Ölkartell OPEC gibt sich derweil zufrieden. Die Förderkürzungen seien auf dem besten Weg, den Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, hieß es gestern. Das heißt in der OPEC-Sprache, dass mit steigenden Ölpreisen gerechnet wird. Davon ist jedoch im Moment nicht viel zu sehen.
Am frühen Morgen geben die Ölpreise erst einmal nach. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) fällt auf 52,40 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl kostet 60,93 US-Dollar je Barrel. Gasöl liegt bei 567,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar notiert fast unverändert bei 0,8792 Euro. Damit kostet der Euro 1,1373 Dollar.
Nationaler Markt
Heizöl gibt heute Morgen leicht nach, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die Durchschnittspreise liegen zwischen 66 und 67 Euro je 100 Liter (Standardlieferung). Abgesehen von Bayern sind auch die regionalen Preise wieder auf den üblichen Positionen. Aus dem wilden Auf und Ab der letzten Monate wurde in den letzten Tagen eine ruhige Seitwärtsbewegung.
Die Minusgrade vor der Tür erinnern offenbar viele Verbraucher an ihre Tankstände. Der Markt ist ausgesprochen aktiv. Das könnte auch so bleiben, denn das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, zeigt eine hohe Kaufbereitschaft für die kommenden Tage und Wochen. Die Zahl der Preisoptimisten, die mit sinkenden Heizölpreisen rechnen, ist mit 79% der Stimmen auf einem normalen Niveau.
Das mathematische Tiefpreis-System bewegt sich in einem neutralen Feld. Eher beruhigend wirken die Charts: Die kurz- und mittelfristigen Preiskanäle zeigen nach unten oder seitwärts. Nur die Mehrjahrescharts weisen nach oben.
Was tun? Der Winter kann sich noch lange hinziehen. Auch sind die Lieferzeiten in vielen Regionen überdurchschnittlich. Wer einen bedenklichen Tankstand hat, sollte also nicht zögern, zumal es am Rohölmarkt jederzeit wieder aufwärts gehen kann.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil