Internationaler Markt

Die globalen Ölpreise lavieren unentschlossen in der Gegend von 63 Dollar je Barrel. Überwiegend werden höhere Ölpreise in diesem Jahr erwartet, aber die meisten Spekulanten und Händler halten sich im Moment zurück.

Für alle Preisperspektiven sind derzeit starke Argumente im Angebot. Die Weltwirtschaft scheint auf einem klaren Erholungskurs. Aus den USA, China und Europa kommen gleichermaßen starke Konjunkturdaten. Das spricht für eine starke Ölnachfrage, vor allem bei Diesel.

Der IWF rechnet in diesem Jahr mit einem globalen Wachstum von 6 Prozent. Das wäre der höchste Wert seit den 70er Jahren. Darauf hat gestern auch die US-Energiebehörde EIA reagiert. Sie hat ihre Preiserwartungen nach oben korrigiert und erwartet nun im Gesamtjahr 2021 einen Lagerabbau von etwa 1 Mio. Barrel pro Tag.

Andererseits wird der private Verbrauch durch die neuen Lockdowns und die hohen Infektionszahlen in Europa, Indien und Brasilien gebremst. Das belastet vor allem die Nachfrage nach Benzin und Jet Fuel.

Auch die Höhe des zukünftigen Ölangebots lässt Spielraum für gegensätzliche Interpretationen. Der OPEC-Beschluss aus der letzten Woche wird den Markt ab Sommer mit etwa 2 Mio. Barrel Öl zusätzlich versorgen. Andererseits liegt das unter dem erwarteten Nachfragezuwachs, zumal dann, wenn sich die aufgestaute Reiselust ab dem Sommer per PKW oder Flugzeug entladen sollte.

Ein Joker sind die neuen Verhandlungen des Westens mit Teheran über das iranische Atomprogramm und die Unterstützung von Terrororganisationen. Die US-Sanktionen sorgen dafür, dass der Iran nur einen Teil seines Öls auf verschlungenen Wegen im Markt unterbringen kann. Der größte Teil ist anscheinend Richtung China und Venezuela unterwegs. Eine Einigung könnte den Markt mit 1-2 Mio. Barrel pro Tag zusätzlich versorgen. Aber fast alle Beobachter sind sich einig, dass die Verhandlungen schwierig und langwierig sein werden.

Gestern am späten Abend veröffentlichte der Branchenverband API seine Schätzungen zu den Öllagerbeständen in den USA. Der Verband geht davon aus, dass die Rohöllager in der letzten Woche um 2,6 Mio. Barrel schrumpften, aber die Produktlager um 2,8 Mio. Barrel (Heizöl, Diesel) bzw. 4,6 Mio. Barrel (Benzin) wuchsen. Hier gab es in der Vergangenheit zwar immer wieder große Abweichungen von den offiziellen Daten, die das US-Energieministerium heute Nachmittag veröffentlichen wird. Doch in den letzten Wochen zeigten beide Zahlenwerke regelmäßig in dieselbe Richtung.

In dieser Gemengelage startet der Ölhandel heute Morgen erst einmal vorsichtig mit leicht anziehenden Preisen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 59,63 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 63,07 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 500,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8420 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1877 Dollar.

Nationaler Markt

Heizöl bleibt heute im landesweiten Durchschnitt deutlich unter der Marke von 60 Euro je 100 Liter, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Das gilt für eine Standardlieferung mit 3000 Litern. Der relativ starke Euro und die stagnierenden internationalen Rohölpreise sorgen für Entspannung.

Die Mischung aus niedrigen Preisen und dem Kälteeinbruch in weiten Teilen Deutschlands haben den Heizölmarkt schlagartig belebt. Die Bestellaktivität liegt weit über dem Durchschnitt. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht dazu passend auf der zweithöchsten Stufe.

Viele Kunden bleiben optimistisch. In der täglichen Lesereinschätzung setzen 85% der Stimmen auf weiter fallende Heizölpreise. Das ist ein überdurchschnittlicher Wert

Auch der kurzfristige Preischart zeigt einen fallenden Preiskorridor. In der mittleren und längeren Perspektive stimmt das allerdings schon nicht mehr. Noch immer befinden sich die Heizölpreise im steil steigenden Preiskanal, der im letzten Herbst bei nur 35 Euro je 100 Liter startete.

Was tun? Preise um die 60 Euro stellen eine attraktive Kaufgelegenheit dar. Noch immer deuten die meisten Trends auf steigende internationale Ölpreise im Jahresverlauf.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Quelle: esyoil