Internationaler Markt

Die internationalen Ölpreise blieben auch gestern in ihrer komatösen Verfassung. Ob nun ein enormer Lageraufbau, Stürme oder Raketenangriffe: Die Preise für Brent-Rohöl bleiben in der Nähe von 60 Dollar je Barrel. Gestern ging es leicht aufwärts bis knapp unter 60 Dollar. Das glich die leichte Preisdelle vom Mittwoch wieder aus.

Dabei gab es einigen Anlass für stärkere Preisreaktionen. Die Rohölvorräte in den USA stiegen letzte Woche um enorme 9,3 Mio. Barrel, wie das Energieministerium (DOE) meldete. Das war weit mehr als der Markt erwartet hatte. Die Ursache war klar: Die Raffinerien haben weniger Rohöl als üblich verarbeitet, da sie mitten in der technischen Umrüstung auf die Winterprodukte sind.

Die Preise reagierten kaum. Nach einer kurzen Schrecksekunde kam der Markt zu dem Urteil, dass sich der Aufbau beim Rohöl und der Abbau bei den Ölprodukten ausglichen. Vor allem die schrumpfenden Heizölbestände stützen angesichts der anstehenden Wintersaison die Preiserwartungen.

Hier die Bestandsveränderungen in der Übersicht:
Rohöl: +10,5 Mio. Barrel (API) bzw. +9,3 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: -2,9 Mio. Barrel (API) bzw. -3,8 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: -0,9 Mio. Barrel (API) bzw. -2,6 Mio. Barrel (DOE)
Geschätzte Ölproduktion: Unverändert 12,6 Mio. Barrel pro Tag (+13% ggü. Vorjahr)

Die politischen Einflüsse hielten sich gestern in Grenzen. Also redete man übers Wetter: Im Golf von Mexiko braut sich ein Sturm zusammen, der heute den Betrieb einiger Offshore-Förderplattformen stören könnte. In Kanada wiederum unterbrach ein Wintersturm den Betrieb einer wichtigen Pipeline für die Versorgung des amerikanischen Marktes.

Diese eher preistreibenden Faktoren erhielten am heutigen Morgen jedoch einen Dämpfer. Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft lag im dritten Quartal „nur“ bei 6 Prozent. Die Exporte sanken im September sogar unter den Vorjahreswert. Das nährte die Hauptsorge im Ölmarkt, nämlich die immer bescheideneren Prognosen für die globale Ölnachfrage.

Alle warten nun auf die OPEC. Nur das Kartell könnte mit der Ankündigung zusätzlicher Förderkürzungen die Ölpreise dauerhaft über die Schwelle von 60 Dollar je Barrel heben. Danach sieht es aber im Moment noch nicht aus.

Heute Morgen steht die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) bei 53,95 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 59,80 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 590,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8993 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1118 Dollar.

Nationaler Markt

Die Preise für Heizöl bewegen sich auch heute kaum, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Sie liegen nun den fünften Tag in Folge bei knapp 66 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Das liegt nur etwa 5 Euro über dem Jahrestief.

Der Aktivität im Markt ist auf einem durchschnittlichen Niveau. Von Hektik keine Spur, aber die Preise wirken offenbar attraktiv. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt auch für die nächsten Tage eine hohe Kaufneigung bei den Interessenten.

Der Preisoptimismus ist ungebrochen und wächst sogar nach. Mittlerweile setzen laut der tagesaktuellen Umfrage 83% der Stimmen auf fallende Heizölpreise. Das sind noch etwas mehr als gestern.

Die Preischarts bleiben hingegen uneinheitlich. Kurzfristig dominiert der steile Abwärtskanal, aber in der mittel- und langfristigen Perspektive steigen die Heizölpreise in der Tendenz an.

Was also tun? Angesichts der recht moderaten Preise gibt es bei dringendem Bedarf keinen Grund abzuwarten. Wer warten kann und etwas spekulieren will, kann auf die schwache globale Ölnachfrage setzen. Die Heizölpreise könnten in diesem Umfeld noch einige Euro nachgeben. Diese Strategie ist aber nicht ohne Risiken: Militärische Konflikte im Nahen Osten, ein großer Hurrikan oder Förderkürzungen der OPEC können jederzeit eine Trendumkehr auslösen.

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Quelle: esyoil