Internationaler Markt
Die globalen Ölpreise bleiben im Aufwärtstrend. Aktuell steht Brent-Rohöl über 67 Dollar je Barrel. Das ist nur noch 4 Dollar vom Jahreshoch im März entfernt.
Die Märkte ignorieren derzeit die schwierige Pandemielage in Osteuropa und in den großen Schwellenländern wie Indien oder Brasilien. Viele Länder in der Region von Tschechien über Ungarn bis nach Bulgarien weisen im Moment Negativrekorde bei den Todesfällen auf. Dasselbe zeigt die Sterbestatistik für Russland, die in starkem Kontrast zu den offiziell gemeldeten Coronatoten steht.
Doch die Ölhändler und Ölbörsen konzentrieren sich stattdessen auf die guten Konjunkturaussichten in den großen Wirtschaftsregionen.
Hier sieht es vor allem in China und in den USA immer besser aus. Peking meldete ein Wirtschaftswachstum von gigantischen 18% im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Einzelhandel legte sogar um 34% zu. Auch aus den USA kamen gestern überraschend positive Zahlen für den Einzelhandel und den Arbeitsmarkt. Die wöchentlichen Arbeitslosenmeldungen sanken auf den niedrigsten Stand seit März 2020.
Erstmals seit dem Beginn der Pandemie wurde auf den Highways mehr Verkehr gezählt als in “normalen” Zeiten, also im Frühjahr 2019. Im Sommer könnte es sogar einen neuen Rekordverbrauch an Benzin geben.
Das stärkt die Prognosen der Internationalen Energieagentur, die vorgestern ihre Zahlen für den Ölverbrauch in diesem Jahr nach oben revidierte. Auch Goldman Sachs sieht sich bestätigt und rechnet nach wie vor mit über 80 Dollar je Barrel in der zweiten Jahreshälfte.
Auf der Angebotsseite droht keine Ölschwemme, da sind sich die meisten Analysten einig. Die Verhandlungen mit Teheran über ein Ende der Sanktionen gestalten sich schwieriger als erwartet, nachdem ein Cyberanschlag einen Teil der iranischen Atomanlagen beschädigte und das Regime daraufhin trotzig eine beschleunigte Anreicherung des Urans ankündigte.
Auch das zusätzliche OPEC-Öl, das ab Mai auf den Markt kommt, wird entspannt betrachtet. Die angekündigten Mengen gelten aus zu gering, um die Preise nachhaltig drücken zu können.
Vor diesem Hintergrund starten die Ölbörsen heute mit weiteren Aufschlägen in den neuen Handelstag. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 63,64 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 67,15 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 535,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8354 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1968 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise stehen heute deutlich über 62 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Die negativen Vorgaben aus dem Rohölmarkt werden durch den starken Euro und den Handel nur teilweise entschärft.
Die Bestellmengen liegen aktuell wie schon die ganze Woche auf einem sehr hohen Niveau. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht dazu passend auf der zweithöchsten Stufe. Die Verbraucher werden angesichts der immer höher kletternden Heizölpreise unruhig. Hinzu kommt die kühle Witterung, die den Heizölverbrauch beschleunigt.
Kein Wunder also, dass die Preisoptimisten fast in der Unterzahl sind. In der täglichen Lesereinschätzung rechnen nur noch knapp 60% der Voten mit fallenden Heizölpreisen. Das ist ein vergleichsweise niedriger Wert.
Auch die Preischarts bieten in dieser Situation keinen Trost. Die kurzfristigen Preiskorridore sind aus den Fugen geraten und bieten keine Orientierung. Damit bleibt nur der stabile Preiskorridor seit dem letzten Herbst als Orientierung. Und der weist unbeirrt nach oben.
Was tun? Im Moment sind die internationalen Ölpreise im Aufwärtstrend. Heizöl wird früher oder später nachziehen. Wer vor einem fast leeren Tank sitzt, sollte daher nicht zu lange warten.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Quelle: esyoil