Internationaler Markt

Die internationalen Ölpreise tasten sich weiter aufwärts Richtung 70 Dollar je Barrel und sind aktuell auf einem neuen Jahreshoch. Seit dem Weckruf Saudi-Arabiens in der letzten Woche haben sie etwa 10 Prozent zugelegt und notieren heute Morgen über 67 Dollar je Barrel. Riad hatte die Preisbären durch die Ankündigung verunsichert, notfalls im Alleingang und mit massiven Exportkürzungen den Markt ins Gleichgewicht zu zwingen, sprich: die Preise von 60 auf 70 Dollar zu treiben.

Das Ölkartell OPEC beschwört weiterhin seine Entschlossenheit, die geplanten Förderkürzungen umzusetzen oder sogar zu übertreffen. Das wird durch zwei Dauerkrisen erleichtert.

Vor Venezuela stauen sich vollgeladene Tanker, die wegen der US-Sanktionen keinen Bestimmungshafen anlaufen können. Die Ölproduktion des ehemals wichtigen OPEC-Landes könnte wegen der lähmenden innenpolitischen Krise von 2,5 Mio. Barrel pro Tag im letzten Jahr demnächst auf nur noch 0,8 Mio. Barrel fallen.

Auch bei den Iran-Sanktionen ist keine Entspannung in Sicht. Ganz im Gegenteil: In wenigen Wochen laufen die Ausnahmegenehmigungen für mehrere Großkunden Teherans aus. Noch ist unklar, ob Washington sie verlängern will.

Unterstützung kommt auch von den Finanzmärkten. Die amerikanische Zentralbank will beim Thema Zinserhöhung „geduldig“ bleiben. Kredite bleiben also billig, was üblicherweise Aktienkurse und auch Rohstoffpreise beflügelt.

Auch beim Handelskonflikt zwischen den USA und China überwiegt im Moment der Optimismus. Die höheren Strafzölle, die am 1. März in Kraft treten sollten, kommen eventuell doch nicht, heißt es jetzt vage in Washington. Eventuell wird es im März nur eine unverbindliche Vorvereinbarung geben.

So weit, so gut aus Sicht der Ölproduzenten. Aber der „Weiße Ritter“ der Ölverbraucher, also das amerikanische Schieferöl, könnte den Scheichs und Oiligarchen noch immer einen Strich durch die Rechnung machen. Deshalb werden Neuigkeiten zum US-Markt mit Argusaugen beobachtet.

Am späten Abend veröffentlichte der amerikanische Branchenverband API gestern seine Schätzungen zum Lagerbestand. Demnach stiegen die Rohölvorräte, wenn auch geringer als erwartet, um 1,3 Mio. Barrel, während die Vorräte der Ölprodukte um etwa 2,5 Mio. Barrel schrumpften.

Heute Nachmittag werden die wöchentlichen Lagerbestandsdaten des amerikanischen Energieminsteriums erwartet. Sie verpassten dem Markt in den letzten Wochen immer wieder einen unerwarteten Dämpfer.

Im asiatischen Handel überwog dann doch erst einmal die Vorsicht. Heute Morgen starten die Ölpreise wenig verändert gegenüber dem gestrigen Handelsschluss.

Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steigt auf 57,25 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl kostet 67,08 US-Dollar je Barrel. Gasöl liegt bei 618,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar notiert fast unverändert bei 0,8815 Euro. Damit steht der Euro bei 1,1342 Dollar.

Nationaler Markt

Die Notierungen für Heizöl bleiben heute Morgen auf dem etwas höheren Niveau der letzten Tage, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die bundesdeutschen Durchschnittspreise verharren bei 67 bis 68 Euro je 100 Liter (Standardlieferung). Die regionale Spreizung hält sich im üblichen Rahmen.

Die Kaufeuphorie des letzten Monats ist erst einmal verflogen. Anfang Februar setzten einige Wagemutige dann auf noch niedrigere Preise und warteten ab, doch jetzt liegen die Heizölpreise plötzlich höher. Die fast frühlingshaften Temperaturen verhindern jedoch, dass Kaufpanik aufkommt.

Unsere Indikatoren passen zu diesem Bild. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, zeigt nur noch eine mittlere Kaufbereitschaft. Gleichzeitig ist die Zahl der Preisoptimisten wieder gestiegen. Aktuell setzten 81 Prozent der Voten auf fallende Heizölpreise.

Die Preischarts bekräftigen das nur in der kurzen Sicht. Der kurzfristige Preiskanal fällt trotz des jüngsten Preisanstiegs noch immer leicht ab. Die mittelfristige Sicht ist unentschieden, aber die längerfristigen Charts zeigen einen deutlich ansteigenden Preiskanal.

Was tun? Recht lange Lieferzeiten und die unübersehbaren Preisrisiken im Rohölmarkt mahnen zur Vorsicht. Wer nur noch wenig im Tank hat, sollte nicht abwarten. Aber auch wer spekulativ über den Winter kommen will, sollte die Lage genau beobachten, um nicht plötzlich im Frühjahr bei deutlich höheren Heizölpreisen nachkaufen zu müssen.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil