Internationaler Markt

Die Aufholjagd der Ölpreise ging einigen Händlern wohl doch zu schnell. Nach der Erholung von 66 auf 76 Dollar je Barrel ging es gestern zurück Richtung 74 Dollar je Barrel.

Allmählich verschwindet die Befürchtung, dass die Omikron-Variante zu einem weiteren globalen Lockdown und damit zu einem neuen scharfen Einbruch der Ölnachfrage führen wird. Doch ausgerechnet China ist im Moment die Ausnahme.

Eine Reihe sehr kleiner Infektionsausbrüche, verstreut über das Land, wäre in europäischen Augen nicht der Rede wert. Doch in China lösen sie die üblichen strikten Gegenmaßnahmen aus. Der innerchinesische Flugverkehr wurde großflächig gestoppt.

Hinzu kommt der schon seit Monaten befürchtete Zusammenbruch des chinesischen Immobilienriesen Evergrande. Er scheint nun unabwendbar und drückt auf die Stimmung. Ohnehin läuft die Konjunktur nicht so schnell wie gewohnt an, denn immer mehr Länder in Asien locken Investoren mit niedrigeren Löhnen und freieren Märkten.

Diese Nachrichtenlage lockt trotz der vergleichsweise niedrigen Ölpreise nur wenige Spekulanten zurück aufs Parkett. Die Wettlust ist ohnehin weltweit gering. Schon seit Oktober ziehen sich Hedgefonds aus vielen Märkten zurück, nicht nur aus den Ölpreiswetten.

Einige Fonds und Vermögensverwalter schließen bereits ihre Bücher für dieses Jahr. Die enormen Preisschwankungen machen das Spekulieren teuer und riskant. Hinzu kommen die hohen Inflationsraten, die besonders in den USA die Zentralbank zu einem Kurswechsel zwingen könnte. Geld bzw. Kredite könnten dadurch teurer werden.

Das gilt generell als schlechtes Umfeld für Aktien und Anleihen. Die Wirkung auf Ölpreise ist weniger klar, denn Öl gehört einerseits zu den Rohstoffen, die bei hoher Inflation als sichere Häfen gelten; andererseits sind Ölkontrakte ein Spekulationsobjekt der Finanzmärkte, ähnlich wie Aktien.

Über Nacht hat sich im asiatischen Ölhandel nicht viel getan. Die Trader warten heute vor allem auf neue Inflationsdaten aus den USA. Der europäische Ölhandel startet am Morgen mit kaum veränderten Notierungen gegenüber gestern Abend.

Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 70,95 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 74,27 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 647,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8853 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1295 Dollar.

Nationaler Markt

Der Preis für Heizöl hat sich gegenüber gestern kaum bewegt. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt im landesweiten Durchschnitt einen fast unveränderten Wert von 82,12 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Der Rückgang der internationalen Rohölpreise kommt im deutschen Heizölmarkt also noch nicht an.

Die Bestellungen liegen weiterhin auf durchschnittlichem Niveau. Auch die Marktindikatoren zeigen ein unverändertes Bild: Das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht nach wie vor auf der mittleren Stufe. Das mathematische Tiefpreissystem bleibt im neutralen Bereich.

Der Preisoptimismus schrumpft jedoch allmählich. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten nur noch knapp über 60% der Stimmen attraktivere Preise in den nächsten Tagen. Das ist ein vergleichsweise geringer Anteil von Optimisten. Die Preischarts bieten nach wie vor ein gemischtes Bild. In der kurzen Perspektive ist ein fallender Preiskorridor sichtbar; in der Jahresfrist dominiert jedoch ein stabiler Aufwärtstrend.

Was also tun? Der Winter hat eben erst begonnen. Wer nur noch geringe Brennstoffreserven hat, sollte das noch immer attraktive Preisniveau nutzen.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil