Internationaler Markt

Die OPEC-Mitglieder konnte ihr Treffen am Freitag wie erwartet erfolgreich zum Abschluss bringen. Am Samstag schlossen sich auch die OPEC-Verbündeten, also vor allem Russland, dem Abkommen an. Da die tatsächlichen Fördermengen bisher weit unter den Förderlimits lagen, war ein Kompromiss nicht schwer. Die einzige Herausforderung bestand darin, das Ergebnis so zu formulieren, dass sowohl die Saudis als auch die sanktionsgeplagten Iraner als Sieger vom Platz gehen konnten.

Auf dem Papier werden die Kartellmitglieder dem Markt nun ungefähr 1 Mio. Barrel pro Tag mehr zur Verfügung stellen. Das würde die Übererfüllung der Kürzungen beseitigen, die durch die Krise in Venezuela, Angola und anderswo entstanden war.

Doch viele Kartellstaaten sind nicht in der Lage, mehr Öl auf den Markt zu bringen. Nur Saudi-Arabien, die Emirate, Kuweit und vielleicht Russland könnten mehr fördern, würden dann aber ihre Quoten übererfüllen, also das Abkommen verletzen. Die Saudis kündigen deshalb eine „messbare“ Mehrproduktion an, geben aber keine genauen Zahlen bekannt.

Damit können beide Rivalen am Persischen Golf zufrieden sein: Der iranische Ölminister darf melden, dass das alte Abkommen zur Förderkürzung unangetastet bleibt und die Ölproduktion faktisch fast unverändert bleibt. Der saudische Ölminister kann verkünden, dass die OPEC eine Ausweitung der Produktion beschlossen hat und den Markt nun wie angekündigt mit mehr Öl versorgen will.

Die Experten der Barclays Bank sind skeptisch. Sie rechnen nur mit 400.000 Barrel pro Tag mehr Öl im zweiten Halbjahr. Das würde den Markt kaum entlasten und die Preise hoch halten.

Die Ölhändler konnten mit diesen widersprüchlichen Informationen nicht viel anfangen. Am Freitag legten die Ölpreise deutlich zu, vielleicht weil einige Fonds spekulativ auf eine noch stärkere Ausweitung der Förderung gesetzt hatten. Aber am Wochenende und am Montagmorgen ging es wieder bergab.

Die anderen Neuigkeiten vom Freitag gingen im OPEC-Trubel unter. Die Spekulanten wetten mit fast unverändertem Einsatz auf weiter steigende Ölpreise. Die Zahl der Ölbohrplattformen in den USA fiel um eine Rig auf 862 Anlagen. Die hohen Ölpreise sollten eigentlich die Bohrtätigkeit in den USA beflügeln, aber in den wichtigsten Regionen für Schieferöl können die Pipelines nicht schnell genug ausgebaut werden. Die Ölfirmen bleiben buchstäblich auf ihrem Öl sitzen und bremsen nun ihre Ausbaupläne.

Heute morgen präsentieren sich die Ölpreise gegenüber Freitagmorgen etwas stärker. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steigt deutlich auf 68,43 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl klettert leicht auf 74,26 US-Dollar je Barrel nach. Gasöl legt ebenfalls zu auf 641,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar tendiert fast unverändert bei 0,8587 Euro. Damit kostet der Euro 1,1641 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise tendieren heute Morgen kaum verändert gegenüber Freitag, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. In den meisten Regionen Deutschlands liegen sie nach wie vor bei 65-66 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung.

Der Binnenmarkt für Heizöl beruhigte sich in den letzten Tagen, aber die Schnäppchenjäger sind noch immer aktiv. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt eine hohe Kaufbereitschaft der Interessenten. Neun von zehn Kunden rechnen mit weiter fallenden Heizölpreisen. Sie warten nun auf den optimalen Zeitpunkt, um sich mit Heizöl einzudecken.

Der kurzfristige Dreimonatschart für Heizöl zeigt in der Tat einen deutlichen Abwärtstrend. Betrachtet man jedoch längere Zeiträume, ist der Aufwärtstrend noch immer stark ausgeprägt. Schon seit dem Jahresstart 2016 legen die Heizölpreise zu.

Was tun? Der aktuelle Preisrückgang von 70 auf 65 Euro je 100 Liter kann ein günstiger Zeitpunkt zum Einstieg sein. Wer etwas spekulieren will, aber demnächst kaufen muss, könnte auf noch niedrigere Preise setzen und zunächst nur eine Teilmenge ordern. Sollten die Preise wieder zulegen, was nicht unwahrscheinlich erscheint, muss vor dem Spätherbst nicht mehr reagiert werden.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil