Internationaler Markt
Flaute an den Ölbörsen: Seit Anfang der Woche gibt es bei den globalen Ölpreisen kaum noch Bewegung. Am Morgen kostet Brent-Rohöl knapp über 65 Dollar je Barrel.
Öl wäre noch billiger, wenn es gestern nicht überraschend ein Telefongespräch zwischen Trump und dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping gegeben hätte. Es war der erste direkte Meinungsaustausch seit dem Amtsantritt Trumps im Januar.
Das ließ auch auf den Ölmärkten etwas Optimismus aufkommen, dass der Handelskrieg zwischen den beiden Supermächten vielleicht doch noch in den nächsten Monaten entschärft werden kann. Das sind im Moment allerdings nur vage Hoffnungen. In beiden Ländern blieben die Konjunkturdaten zuletzt stabil. Xi profitiert innenpolitisch davon, dass er den USA die Stirn bietet. Trump wiederum kann sich in zuletzt wieder steigenden Popularitätswerten in den USA sonnen und ist im Moment eher mit seinem öffentlich und mit harten Bandagen ausgetragenen Rosenkrieg mit Elon Musk beschäftigt. Der Handlungsdruck ist daher auf beiden Seiten gering.
Der Start der Handelsgespräche der USA mit China, EU, Kanada und anderen Ländern hat in den Ölmärkten das Panikgefühl vertrieben. Beobachter hoffen nun, dass sich die Prognosen zur Ölnachfrage in diesem Jahr stabilisieren können. Saisonal steht im Sommer ohnehin eine nachfragestarke Zeit an. Der Reiseverkehr nimmt zu und am hitzegeplagten Persischen Golf laufen die Ölkraftwerke auf Hochtouren, um die Klimanlagen mit Strom zu versorgen.
Hinzu kommen geopolitische Risiken: Der Iran-Konflikt ist ungelöst. Noch immer liegt ein Militärschlag Israels auf die iranischen Atomanlagen in der Luft. Die russischen Ölexporte blieben in den letzten Jahren auf einem stabilen Niveau, aber die Risiken, etwa auf den Routen durch das Schwarze Meer, sind unübersehbar.
Alles in allem bleibt der Ölmarkt nach wie vor pessimistisch. Aber diese Haltung ist wohl bereits eingepreist. Immerhin hat Öl seit dem Januar fast 20 Prozent an Wert verloren.
Der monatliche Arbeitsmarktbericht in den USA könnte am frühen Nachmittag (MEZ) für etwas Bewegung sorgen. Allerdings nur dann, wenn die Zahlen stark von den Erwartungen abweichen sollten.
Brent-Rohöl kostet aktuell 65,25 US-Dollar je Barrel. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 63,26 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasoil notiert bei 624,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8745 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1433 Dollar.
Nationaler Markt
Auch der Heizölmarkt ist in den letzten Tagen ruhiger geworden. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen wenig veränderten landesweiten Durchschnittswert von 85,9 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).
Noch immer weisen die längerfristigen Trendkanäle nach unten. Seit dem Herbst 2023 geht es mit Preisen bergab. Aber die Verbraucher haben sich inzwischen an die Niedrigpreise gewöhnt. Die Zahl der Bestellungen fiel in den letzten Tagen auf ein durchschnittliches Niveau.
Das spiegelt sich auch im Schwarm-O-Meter wider, das die Zahl der Bestellungen nach Preisanfragen erfasst. Es ist auf die mittlere Position gesunken. Die Kunden, die noch Platz im Tank haben, warten offenbar ab. Die tägliche Lesereinschätzung zeigt einen wachsenden Optimismus. Über 80 Prozent der Voten rechnen mit demnächst noch niedrigeren Heizölpreisen.
Ob es dazu kommt, ist allerdings unklar. Im Moment scheint sich der internationale Ölmarkt mit dem aktuellen Preisniveau arrangiert zu haben. Wer in nächster Zeit Heizöl nachkaufen muss, sollte daher das aktuelle Preisumfeld nutzen.
Dennoch gilt nach wie vor: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung. Ab dem Jahr 2027 könnten die CO2-Abgaben für Heizöl deutlich steigen. Die Verbraucherzentralen halten Tipps und Empfehlungen bereit.
Quelle: esyoil