Internationaler Markt

Das Rohöl- und Produkteangebot ist alles andere als üppig. Einzig Flugkraftstoff ist im Überfluss vorhanden. Aussichten auf eine Angebotserhöhung gibt es aktuell nicht. Eine ausgleichende Nachfrageschwäche aufgrund der sich schnell verbreitenden Delta-Variante des Corona-Virus wird zwar für möglich gehalten aber nicht ernsthaft befürchtet. Daher steht die Ölpreisbildung latent unter bullischem Einfluss.

Im Vergleich zum letzten Jahr ist das Marktgeschehen beeindruckend stark gewachsen. Die Tiefe des Einschnitts war allerdings in jeder Hinsicht extrem. Der globale Ölkonsum wies 2020 mit einem Minus von 9,3 Prozent den größten Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg auf. Öl blieb mit einem Anteil von 31,2 Prozent am Weltenergieverbrauch aber der meistverwendete Energieträger.

Die weiteren Positionen im globalen Energieportfolio waren Kohle mit 27,2 Prozent, Erdgas mit 24,7 Prozent, Erneuerbare Energien mit 12,6 Prozent und Atomenergie mit 4,3 Prozent. Ein großer Anteil dieser Energieträger dient der Stromerzeugung. Hierin waren die Erneuerbaren die einzige Gruppe, die im letzten Jahr einen Zuwachs verzeichnen konnte. Für alle anderen Energieträger wurden ebenfalls Rückgänge gemeldet. Die Anteile der Erneuerbaren in der Stromerzeugung setzten sich aus 16,0 Prozent Wasserkraft, 5,9 Prozent Windkraft, 3,2 Prozent Solarenergie und 2,6 Prozent Biomasse, Geothermie und andere Techniken zusammen.

Der starke Rückgang des globalen Energieverbrauchs senkte den CO2-Ausstoß um 6,3 Prozent auf das Niveau von 2011. Dabei wiesen Europa und Nordamerika die größten Reduktionen mit -13,4 und -12,1 Prozent gegenüber 2019 auf. Der Anteil der EU an den globalen CO2-Emissionen fiel auf 8,0 Prozent.

Im Gegensatz zu allen anderen großen Staaten steigerte China Energieverbrauch und CO2-Emissionen in 2020.

Beim Hochfahren der Energienachfrage in diesem Jahr läuft Öl den anderen Energieträgern hinterher. Es bleibt gleichwohl der wichtigste Stoff im gesamten Portfolio. Sein Preis legte nach dem extremen Absturz im letzten Jahr stark zu. Extrem ist er allerdings nicht. Das zeigt der Blick in die jüngere Geschichte.

Nachdem die Ölnotierungen gestern an den Börsen einen Fall mit Wiederaufstieg vorgeführt hatten, starten sie heute erneut einen Abwärtsversuch. Man sollte nichts Großes davon erwarten.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 71,70 Dollar und das Barrel Brent zu 74,37 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 600,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8487 Euro. Damit kostet der Euro 1,1779 Dollar.

Nationaler Markt

Viel Bewegung zeigen die Heizölpreise nicht, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Aber immerhin bleibt uns momentan ein signifikanter Anstieg erspart. Im Kern liegt seit einem Monat eine Seitwärtsbewegung vor. Ein Ausbruch nach unten oder nach oben ist möglich aber wenig wahrscheinlich.

Der Binnenmarkt für Heizöl ist sehr ruhig. Heizölbestellungen kommen nur schleppend herein. Nicht euphorisch aber deutlich besser ist es um die Hoffnung auf fallende Preise bestellt. Sie zeigt sich allerdings sehr volatil. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf niedrigem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr deutlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Trendkanäle für die Heizölpreisentwicklung geben Grund für einen Funken Preiszuversicht. Im sehr kurzen Zeitbereich liegt ein Seitwärtstrend vor. Die anderen kürzeren Zeitbereiche behalten ihre Aufwärtstrends. Die Abwärtstrends der langen Zeitbereiche werden Jahr für Jahr durch die Erhöhung der CO2-Steuer verbogen.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Warten Sie nicht auf den großen Fall, sondern nutzen Sie einen kleinen Preisnachlass zum Kauf!

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil