Internationaler Markt

Die Reihe statistischer Monatsberichte schloss gestern mit der Veröffentlichung des OPEC-Reports. Anders als die Amerikaner im EIA-Report und die OECD im IEA-Report sehen die Statistiker der OPEC den Markt leicht bärisch. Die Nachfrage soll in diesem und im kommenden Jahr ihrer Meinung nach weniger stark wachsen und das Angebot außerhalb ihrer Organisation soll etwas schwungvoller zunehmen als ihre Kollegen der anderen Institutionen das annehmen.

Die These des schwächeren Nachfragewachstums wird dabei aus Störungen der Handelsbeziehungen durch Zölle und Sanktionen abgeleitet. Das Angebotswachstum habe seinen Hauptimpuls in den USA, aber auch andere Regionen auf dem amerikanischen Kontinent tragen dazu bei.

Die EIA lieferte gestern Produktionszahlen für die USA. Demnach wächst die Schieferölindustrie prächtig. Mehr als diese Aussage beeindruckt die Produktionsreserve in Form angebohrter, noch nicht in Betrieb genommener Quellen. Im Juli existierten 8.033 solcher Bohrlöcher. Das sind 50 Prozent mehr als Anfang des letzten Jahres.

Eine weitere Notiz, die Verbrauchern nachgebende Ölpreise bescheren könnte, nennt einen unerwarteten Aufbau im Zentrallager der USA in Cushing, Oklahoma. Hierzu herrschte bisher die Meinung, dass das Lager aufgrund niedriger Bestände nahe der unteren Grenze operiere und deshalb ausfallgefährdet sei.

Über die genannten Themen hinaus werden nun auch Auswirkungen der Turbulenzen um die Türkische Lira auf den Ölmarkt gesehen. In einer einfachen Wirkungsweise wird die Verteuerung des in Dollar gehandelten Öls für Länder mit Ramschwährung adressiert. Diese werden ihren Ölkonsum drosseln müssen.

Es ist gut möglich, dass der erwartete Preisanstieg Richtung 80 Dollar pro Barrel für Rohöl der Sorte Brent aufgrund der tendenziell bärischen Impulse nicht stattfindet. Es ist auch möglich, dass die Ölpreise wieder nachgeben. Es ist aber unwahrscheinlich, dass sie dabei unter die 70-Dollar-Marke fallen. Derzeit stehen sie bei knapp 73 Dollar pro Barrel. Gestern durchliefen sie einen Einbruch bis 71 Dollar, der allerdings keine zwei Stunden währte.

Heute Morgen ziehen die Notierungen an den Ölbörsen seitwärts. Auf eine Tagestendenz sollte man zu so früher Stunde noch nicht schließen. Aufgrund der Marktlage wäre die Seitwärtsrichtung aber in der Tat naheliegend.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 67,45 Dollar und das Barrel Brent zu 72,84 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 655,25 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8755 Euro. Damit kostet der Euro 1,1420 Dollar

Nationaler Markt

Die Heizölpreise legten gestern ein wenig zu. Mittlerweile sind sie zum Stillstand gekommen, wie der 3-Monats-Ansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Unerwartet freundliche Marktumstände haben der Aufwärtsbewegung die Fahrt genommen. Eine über den Tag hinausgehende Wirkung lässt sich davon aber derzeit nicht ableiten.

Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt zeigt sich etwas belebter als zuvor. Kunden erkennen die aktuelle Erfolgsschwäche der Spekulation. Die Orderzahlen nehmen zu. Die Spekulation auf sinkende Preise nimmt ab. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem vergleichsweise geringen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Preistrends lassen Verbraucher im Ungewissen. Zweimal Abwärts und viermal Aufwärts sind in den verschiedenen Zeitstufen zu finden. Wirklich standhaft ist nur die Zehn-Jahres-Ansicht mit dem Dauer-Abwärtsmodus.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie keine spekulativ eingestellte Persönlichkeit sind, sollten Sie sich durch einen Kauf Ruhe verschaffen. Spekulanten mögen indes weiterhin ihrer Hoffnung auf tiefere Preise folgen. Vielleicht geht in den nächsten Tagen etwas für sie. Einen großen Gewinn werden sie dabei sicher nicht einfahren.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil