Internationaler Markt

Während die OPEC-Allianz an ihren Zielen zur Produktionskürzung festhält, wird in den USA an einem neuen Ölboom gearbeitet. Dass dieser im laufenden Jahr stattfindet, gilt als sicher. Über 7.600 angebohrte Quellen, das sind 41 Prozent mehr als vor einem Jahr, warten darauf, abgepumpt zu werden. Und damit begnügt man sich keineswegs. Es werden laufend neue Löcher in die Erde gebohrt. Die dafür zur Verfügung stehende Flotte wächst rasant.

Die wachsende Ölproduktion der Nicht-OPEC-Länder überkompensiert die Kürzungen der OPEC-Allianz. Ob sie darüber hinaus ausreicht, die Nachfragesteigerung zu decken, ist indes ein offener Diskussions- oder besser Spekulationspunkt der Analystenszene. Für die einen wird das US-Potential überschätzt, für die anderen ist die Nachfrageentwicklung überbewertet. Demzufolge kursieren auch unterschiedliche Preisprognosen. Sie reichen von Höchstpreisen in diesem Jahr, die die Preisspitzen aus dem Januar übertreffen werden, bis zu Obergrenzen im Bereich der aktuellen Preise. Wie dem auch sei, Preisprognosen für den Jahresverlauf sollte man nicht ernst nehmen. Sie sind so viel wert wie heute aufgestellte Wetterprognosen für den Sommer.

Während Analysten ohne belastbares Wissen Preisschätzungen in die Welt setzen, sind Unternehmen gezwungen, trotz Wissensmangel solide Planungen für ihre Geschäfte aufzustellen. Dabei fällt auf, dass die Planungshorizonte für ihre Projekte immer kürzer werden. Manager fürchten lange Kapitalbindungen. In der Welt im Allgemeinen und in Russland im Speziellen gibt es noch viele Möglichkeiten, an günstiges Öl zu kommen. Oft kostet die Erschließung allerdings mehr Zeit als Geld. Deshalb sieht man sich lieber nach anderen Projekten um, die ähnlich kurze Zyklen haben wie die US-Schieferöl-Aktivitäten. Man hofft sie im Mittleren Osten, in Mittelamerika, in Venezuela und vor Vietnams Küsten zu finden.

Angesichts dieses Verhaltens muss man mit einer wachsenden Volatilität der Ölpreise rechnen, deren Schwingungsdauer bei ein bis zwei Jahren liegen wird. Mit etwas Glück wird dieser Umstand aktuell zu einer ordentlichen Abwärtsbewegung der Ölpreise führen. Das ist selbstverständlich eine hochspekulative Aussage.

Nachdem die Ölnotierungen gestern einen recht deutlichen Auf- und Abwärts-Zyklus ohne Netto-Gewinn oder Verlust durchliefen, testen sie heute Morgen abermals einen Kursgewinn. Das Bemühen wirkt noch recht ambitionslos.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 59,66 Dollar und das Barrel Brent zu 63,03 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 554,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8112 Euro. Damit kostet der Euro 1,2322 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise setzen ihren Absturz fort, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die Hoffnung auf einen ausgedehnten Abwärtstrend liegt nahe. Die Bewegung gibt diesen aber immer noch nicht her. Gleichwohl sollte man sich am Absturz erfreuen.

Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt ist mit den niedergehenden Preisen kräftig angesprungen. Käufer ordern beherzt. Beobachter berauschen sich an ihrem Optimismus für tiefere Preise. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem fast sozialistischen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Preistrends entwickeln sich für Verbraucher freundlich. In den kurzfristigen Darstellungen geht es nun abwärts. Für die 12-Monats-Ansicht darf man mit guter Berechtigung auf den nächsten Abwärtstrend hoffen. Die längerfristigen Ansichten lassen das noch nicht zu. Einzig die Zehn-Jahres-Ansicht ist im Dauer-Abwärtstrend.

Unser Tiefpreis-System gibt in allen Regionen Deutschlands Kauf-Signale. Das ist ein weiteres Argument für kaufbereite Kunden.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie keine spekulativ eingestellte Persönlichkeit sind, nutzen Sie den Preisrückgang für den Heizölkauf! Als Preisspekulant sollten Sie das Geschehen nun eng verfolgen und versuchen, den Umkehrpunkt der Preisbewegung zu identifizieren. Vorsicht, das ist schwierig.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil