Internationaler Markt

Die OPEC+ hält sich alle Optionen offen: Ihr Kontrollgremium JMMC gab gestern – anders als erwartet – keine Empfehlung für ein Aussetzen der geplanten Förderanhebung zu Jahresbeginn 2021. Das verunsichert die Marktteilnehmer, die mit einem starken Signal vonseiten der wichtigsten Ölförderländer gerechnet hatten und machte die Ölpreise in einer ersten Reaktion weicher. Diese Unentschiedenheit könnte die Notierungen an den Ölbörsen zur Wochenmitte auf und ab bewegen und zum Spielball für Spekulanten machen.

Vertreter von Saudi-Arabien begründen das Abwarten damit, dass es angesichts besonders schwankungsanfälliger Märkte derzeit noch zu früh sei sich festzulegen. Die abwartende Haltung erklärt das Gremium JMMC mit unterschiedlichen Entwicklungssträngen, deren letztendlicher Einfluss noch in der Schwebe sei. Da gibt es zum einen die robuste Nachfrage in Asien und die Aussichten auf hochwirksame Impfstoffe gegen Covid-19, die für einen Preisauftrieb sprechen. Zum anderen mehren sich die Lockdowns, in deren Folge Ölnachfrage und -preise erneut einbrechen könnten. Ob und für wie lange die OPEC und ihre Kürzungspartner die bestehende Reduzierung von 7,7 Millionen Barrel täglich fortführen, wird sich somit erst in zwei Wochen auf ihrer Vollversammlung entscheiden.

Thema sind heute auch die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten. Die Rohölbestände sollen überraschend stark gestiegen sein. Das American Petroleum Institute (API) berichtete, dass sie auf Wochensicht um 4,2 Millionen Barrel zulegten. Das dämpfte die Preise gestern gleich nach der Bekanntgabe in den späten Abendstunden. Heute warten die Marktteilnehmer allerdings mit weiteren Reaktionen erst einmal auf die offiziellen Zahlen des Department of Energy (DOE) um 16.30 Uhr. Die vorläufigen Zahlen, die der Branchenverband API veröffentlicht, decken sich erfahrungsgemäß nicht immer mit denen des DOE.

Die Notierungen haben gestern einen Dämpfer erhalten. Nach anfänglichem Zögern tendieren sie heute Morgen wieder aufwärts. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 41,53 Dollar . Die Nordseesorte Brent steht bei 43,99 US-Dollar  das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 356,75 Dollar  gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8408 Euro  zu haben. Damit kostet der Euro 1,1889 Dollar . Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise verhalten sich heute Morgen uneinheitlich. In der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zeigt sich noch keine klare Richtung. Diese wird von den Reaktionen auf dem internationalen Markt abhängen.

Nachdem das OPEC+ Gremium JMMC gestern völlig überraschend keine Empfehlung für eine Verlängerung der Förderkürzungen im kommenden Jahr gegeben hat, sortieren sich die Trader neu. Das bedeutet auch für die Heizölpreise im Binnenland Unsicherheit. Die gesetzlich vorgeschriebenen Preisaufschläge zum Jahreswechsel (siehe Spartipp) motivieren Kunden weiterhin zu Bestellungen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten – kaum verändert zu gestern – 72 Prozent künftig sinkende Preise.

Der Heizölpreistrend für den kurzfristigen Zeitbereich (3-Monatsansicht) ist seit letzter Woche aufwärtsgerichtet und nimmt allen, die gern auf niedrigere Preise spekulieren, den Wind aus den Segeln. In den länger- und langfristigen Ansichten bleibt es hingegen bei Abwärtstrends.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Heizöl ist trotz des jüngsten Anstiegs noch immer vergleichsweise günstig. Es lohnt sich, den Tank aufzufüllen, bevor der CO2-Aufschlag und die Steuererhöhung die Preise ab dem 1. Januar auf ein höheres Niveau heben. Werden Sie aktiv, damit die Lieferung noch in diesem Jahr erfolgen kann.

Spartipp: Wir weisen darauf hin, dass fossile Energieträger ab dem 1.1.2021 mit einem CO2-Aufschlag belegt werden. Für Heizöl beträgt er gut 8 Cent pro Liter. Darüber hinaus wird die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben. Insgesamt ist eine Preiserhöhung von 9 Cent pro Liter zu erwarten. Für eine 3.000 Liter Bestellung ergibt sich ein Mehrpreis von 270 Euro. Planen Sie also Ihren Heizölkauf vorausschauend und behalten Sie die Lieferfristen im Blick! Für Lieferungen bis zum 31.Dezember 2020 entfallen CO2-Aufschlag und Mehrwertsteuererhöhung.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil