Internationaler Markt

Die USA arbeiten hart daran, sich an ihrem ziemlich besten Feind, dem Iran, festzubeißen. Sinn, Ziel und Plan der Auseinandersetzung sind nicht mehr zu erkennen. Das politische Knurren, Kläffen und Fletschen ist längst zum Selbstzweck verkommen. Es treibt den Iran in eine aggressive Verteidigungsposition und das Volk an die Seite des Regimes. Das Gegenteil war einmal gewollt. Beide Parteien sind auf der Straße der Verdammnis unterwegs. Teheran bringt dabei wieder die Bombe ins Spiel.

Aktuell steht die Abkehr von der Abkehr der Urananreicherung auf dem Programm. Die vertraglich geregelte Grenze von knapp vier Prozent ist gekündigt. Man zentrifugiert ab sofort gegen 20 Prozent. Das reicht bei weitem nicht für einen Atomsprengkopf. Es sollte aber als Zeichen und Hilferuf verstanden werden. Wirklich ernst wird es, wenn die Anreicherung über 80 Prozent getrieben wird. Bis dahin kann der unberechenbare Präsident durch eine ihm typische plötzliche Desinteressenbekundung noch umkehren. Man muss allerdings befürchten, dass die US-Attacke den besten Feind nun unwiderruflich auf die Politik des Bombenmanns Kim Jong-un eingeschworen hat, der im Rang eines besten Freunds der USA steht.

Das Szenario ist hervorragend geeignet, die Ölpreise in die Höhe zu treiben, da es mit einem dezidierten Angebotsentzug verbunden ist und eine latente Kriegsgefahr ausstrahlt. Dass die Preise unbeeindruckt bleiben, wird einzig der Nachfragesituation zugeschrieben. Sie untererfüllt die Erwartungen und bietet sich für weitreichendere Fantasien konjunktureller Abstiege an. Das wegsanktionierte Öl aus dem Iran, das vor kurzem noch für Mangelängste und Preisauftrieb sorgte, ist mittlerweile kein Thema wird. Es fehlt einfach nicht.

Das globale Nachfragewachstum in diesem Jahr wird nach jüngsten Schätzungen wahrscheinlich geringer ausfallen als die Produktionssteigerung der USA. Mit solchen Annahmen ist keine Preissteigerung zu erzielen. Natürlich wäre nun ein Preisrückgang. Dass der nicht deutlicher spürbar eintritt, mag der kriegerischen Stimmungslage geschuldet sein.

Neben dem mediengängigen, emotionalen Gehalt des Markts gibt es noch eine kleine Störung der Ölversorgung aus der Nordsee und einen auf die südliche US-Raffinerieregion steuernden Tropensturm zu erwähnen. Beide Ereignisse bleiben derzeit ohne Preiseinfluss.

Nachdem die Notierungen an den Ölbörsen im späten Handel gestern tiefergelegt wurden, starten sie heute uninspiriert in den Tag. Sie halten ihr Niveau. So sieht auch die Tendenz des Tages aus.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 57,47 Dollar und das Barrel Brent zu 64,00 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 575,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8917 Euro. Damit kostet der Euro 1,1211 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise befinden sich nach wie vor in sicheren Bereichen der mittelfristigen Abwärtskanäle, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Aktuell verfolgen sie darin eine seitwärts gerichtete Bewegung. Verbraucher können dem Geschehen entspannt zuschauen und abwarten oder kaufen. Sowohl die eine als auch die andere Handlung kann derzeit dem individuellen Kundeninteresse gerecht werden.

Das Heizölgeschäft hierzulande läuft ruhig und rund. Der Order-Boom der letzten Wochen ist vorüber. Kunden bestellen im sommerlichen Normalverhalten, das aber durchaus lebhaft. Die Zahl der auf tiefere Preise setzenden Beobachter ist wieder gesunken. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem moderaten Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends machen Verbrauchern nach wie vor Mut, auf tiefere Preise zu spekulieren. In den kurzfristigen Zeitbereichen liegen Abwärtskanäle vor. Die zwei längerfristigen Ansichten zeigen weiterhin Aufwärtstrends. Die Zehnjahresgrafik bleibt bei ihrem Standard, dem Abwärtstrend.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen. Spekulieren Sie, wenn Ihr Tankinhalt das zulässt.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil